- Ommadawn
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Ommadawn
Studioalbum von Mike Oldfield Veröffentlichung 21. Oktober 1975 Label Virgin Records Format CD, LP, MC Genre Progressive Rock Anzahl der Titel 3 Laufzeit 36 m 44 s Besetzung
- Mike Oldfield - Akustikgitarre, E-Bass, E-Gitarren, Farfisa-, Gemini- und Lowery-Orgeln; Banjo; Mandoline; Bouzouki; Harfe; Bodhrán; Glockenspiel, Gong, Mandoline, Perkussion, Piano; ARP-Synthesizer, Pauke und Tubular Bells und Gesang
- Paddy Moloney - Uilleann Pipes, Northumbrian Bagpipes
- Terry Oldfield - Panflöte
- Leslie Penning - Blockflöte
- Don Blakeson - Trompete
- The Hereford City Band - Bläsersektion
- Pierre Moerlen - Timpani
- William Murray - Percussion
- Sally Oldfield - Chorstimme
- Clodagh Simmonds - Chorstimme
- Bridget St John - Chorstimme
- David Strange - Cello
- Julian Bahula, Lucky Ranku, Ernest Mothle und Eddie Tatane ('Jabula') - Perkussion, afrikanische Trommel
- Abigail, Briony, Ivan und Jason Griffiths ('The Penrhos Kids') - Gesang bei 'On Horseback'
Produktion Mike Oldfield und Tom Newman Studios
- Januar - September 1975
- The Beacon, UK
Chronologie Hergest Ridge
(1974)Ommadawn Boxed
(Compilation, 1976)
Incantations
(Studioalbum, 1978)Ommadawn ist wie seine Vorgänger 'Tubular Bells' und 'Hergest Ridge' ein weitgehend instrumentales Musikalbum, das von Mike Oldfield im Sommer und Herbst 1975 komponiert, produziert und größtenteils selbst eingespielt wurde. Es erreichte kurz nach seiner Veröffentlichung Ende Oktober 1975 Platz vier der britischen Charts.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Nachdem Oldfield mit dem wegweisenden Erfolg von 'Tubular Bells' und dem Nachfolgewerk 'Hergest Ridge' eindrucksvoll bewiesen hatte, dass sich in den 1970er Jahren auch instrumentale Rockmusik gut verkaufen lässt, nahm er Ende 1975 seine restlichen Ideen dieser Zeit zusammen und zog sich nun in sein eigenes Manor-Studios in Chipping Norton zurück, um ein drittes Album aufzunehmen. Als Titel wählte er 'Ommadawn', was dem irischen Begriff 'amadán' (oder: 'Dummkopf', 'Narr') gleichzusetzen ist.
Ähnlich wie bei Tubular Bells baute Oldfield dieses Werk wieder aus einer Vielzahl von Themen auf, die im schnellen Wechsel nacheinander vorgestellt werden. Im zweiten Teil der ersten LP-Seite (um dem doppelseitigen Medium LP gerecht zu werden, ist auch 'Ommadawn' in zwei Sätze unterteilt) lässt Oldfield jedoch mit Paddy Moloney erstmals einem Fremd-Musiker einen größeren musikalischen Freiraum als auf den Alben zuvor. Moloney machte bei 'Ommadawn' das, was er auch schon in seiner Band 'Chieftains' perfekt umgesetzt hatte: er spielte mit den Uilleann Pipes ein irisches Bagpige-Blasinstrument, das mitkennzeichnend für den Klang dieses Albums wurde. Allerdings führt Oldfield auf 'Ommadawn' auch eine weitere Klangkomponente ein, die er auf späteren Alben immer wieder verwenden sollte: afrikanische Trommeln. Letzteres ist umso höher zu bewerten, als in der ersten Hälfte der 1970er Jahre die sog. Weltmusik in der Musikbranche bei weitem nicht die Rolle spielte, die sie etwa zehn Jahre später einnahm. Für 'Ommadawn' lud sich Oldfield die Musiker der südafrikanischen Trommel-Band 'Jabula' (IsiZulu: "Freude") in sein Studio ein, welche während der Zeit der Apartheid in England Asyl gefunden hatte. Eindrucksvoll endet der erste Satz/die erste LP-Seite von 'Ommadawn' mit einer über vierzig Sekunden langen Ausblende von 'Jabula'. Gegen Ende des ersten Satzes ist auch die Auflösung des Album-Titels zu erfahren, denn dort singt der Chor "ta me / an amadán le cheoil" was nichts anderes bedeutet als "Ich bin der Narr der Musik".
Während das Uilleann Pipes-/Gitarre-Duett von Oldfield und Moloney in der Mitte des zweiten Satzes live eingespielt wurde (wenngleich erst nach rund 40 Versuchen und eineinhalb Flaschen Whiskey, wie Oldfield 1981 der Zeitschrift 'Musiker Musik News' im Interview verriet), wurden der Anfang der zweiten LP-Seite von 'Ommadawn' (mit Ausnahme des Bonustitels und des oben bereits erwähnten Duetts Oldfield/Moloney) Stück für Stück zusammengesetzt und wiederum petitive Klangtexturen und Half-Speed-Aufnahmetechnik genutzt, wobei Oldfield die vorherigen Aufnahmen in halber Geschwindigkeit abspielen ließ und er dazu normal spielte, wie er im gleichen Interview verriet. Im Endergebnis sind seine so eingespielten Gitarrenparts dann doppelt so schnell und virtuos, als wenn sie mit herkömmlichen Aufnahmetechniken eingespielt worden wären.
Als Besonderheit enthielt 'Ommadawn' nach Ende des zweiten Satzes noch einen kleinen Extratitel von Mike Oldfield und William Murray mit dem Titel 'On Horseback' (dennoch bleibt Ommadawn Oldfields kürzestes Studioalbum). Im Dezember 1975 veröffentlichte Oldfield die Single 'In Dulci Jubilo' mit 'On Horseback' als B-Seite; die Single erreichte Platz 4 der UK-Singlecharts im Januar 1976.
Kurzzeitig war das Album Amarok unter dem Titel Ommadawn II im Gespräch.
Alternative Versionen
1976 wurde 'Ommadawn' von Oldfield für das vierteilige LP-Set Boxed Quadrofonie-fähig gemacht und im Zuge dessen neu abgemischt. Einige Tonspuren mit Instrumenten wurden entfernt, dafür erhielten andere im Gesamtpegel eine Aufwertung. Neue Spuren wurden jedoch nicht aufgenommen.
Auszüge aus 'Ommadawn' mit zusätzlichen Synthesizerspuren wurden von Mike Oldfield für seine Musik zum NASA-Dokumentarfilm The Space Movie verwendet.
1981 präsentierte Oldfield eine neue Version von Part I während seines Live-Auftritts in Montreux, u. a. mit einem 5-minütigen Schlagzeugsolo (Live At Montreux 1981).
2010 erschien das Album in komplett neuem Stereo- und Surround-Mix sowie angereichert durch einen bislang unveröffentlichten "Lost Mix" von 1975 als CD, Deluxe-CD/DVD und Vinyl-LP bei Oldfields neuer Plattenfirma Mercury Records.
Titelliste
- Ommadawn - Part One - 19:23
- Ommadawn - Part Two - 13:54
- On Horseback - 3:23
Weblinks
- Mike-Oldfield-Diskographie (Tubular.net) - Ommadawn (englisch)
- Tubular World - Übersicht über verschiedene Ausgaben
- Rezensionen zu Ommadawn auf den Babyblauen Seiten
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