- One-Eyed Jacks
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Filmdaten Deutscher Titel: Der Besessene Originaltitel: One-Eyed Jacks Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1961 Länge: 141 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 12 Stab Regie: Marlon Brando Drehbuch: Charles Neider, Guy Trosper Produktion: Frank P. Rosenberg Musik: Hugo Friedhofer Kamera: Charles Lang Schnitt: Archie Marshek Besetzung - Marlon Brando als Rio
- Karl Malden als Sheriff Dad Longworth
- Pina Pellicer als Louisa
- Katy Jurado als Maria Longworth
- Slim Pickens als Deputy Lon Dedrick
- Ben Johnson als Bob Amory
Der Besessene (One-Eyed Jacks, USA 1961) ist ein Western, in dem Marlon Brando die Hauptrolle spielte. Es ist der einzige Film, bei dem er auch Regie führte.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Rio und "Dad" sind Desperados. Sie werden nach einem Bankraub von der Polizei umzingelt. Dad verspricht, ein weiteres Pferd zu holen, das sie für die Flucht benötigen. Er kehrt aber nicht zu Rio zurück, sondern flieht alleine mit dem gestohlenen Gold. Rio wird gefasst und kommt für Jahre ins Gefängnis.
Rio will sich rächen und entkommt nach einigen Jahren mit einem Mitgefangenen. Gemeinsam mit einigen üblen Gestalten, die die Bank des Ortes ausrauben wollen, findet er Dad schließlich in Monterey. Er ist verheiratet, Sheriff der Stadt und vordergründig zum angepassten Bürger geworden. Rio gibt vor, ihm sei damals die Flucht ebenfalls gelungen und er wolle bloß seinen alten Freund besuchen. Rio belügt und verführt aus Rache Dads Stieftochter Louisa. Vergeblich versucht er gegen die echte Liebe, die er für das Mädchen empfindet, anzukämpfen.
Dad erfährt durch seinen hinterhältigen und feigen Hilfssheriff Lon, der selbst ein Auge auf Louisa geworfen hat, von dem Verhältnis von ihr und Rio. Als Rio in Notwehr einen Mann im Saloon erschießt, sieht Dad eine Chance, Rio loszuwerden. Er peitscht ihn öffentlich aus, bricht ihm die rechte Hand und jagt ihn aus der Stadt. Von Hass getrieben übt Rio wochenlang das Schießen mit der linken Hand. Seine Kumpane werden ungeduldig und überfallen die Bank ohne Rio, kommen aber im Kugelhagel um.
Die schwangere Louisa will Rio von seiner Rache an Dad abbringen. Dieser nimmt Rio im Glauben, er sei in den Bankraub verwickelt gewesen - vor allem aber, um ihn endgültig loszuwerden - fest und will ihn am nächsten Tag hängen. Rio kann aber aus dem Gefängnis fliehen. Es kommt zur Konfrontation, bei der Dad erschossen wird. Rio kann fliehen. Bevor er sich über die Grenze absetzt, verspricht er Louisa, dass er zu ihr zurückkehren wird.
Produktion
Nachdem Marlon Brando sich mit dem vorgesehenen Regisseur Stanley Kubrick überworfen hatte, übernahm er selbst die Regie. Unzählige Drehbuchfassungen wurden verworfen, der fertige Film, der über drei Stunden dauerte, wurde von den Produzenten um etwa eine Stunde gekürzt. Trotzdem entstand einer der ambitioniertesten Western seiner Zeit. Der Film ist hervorragend fotografiert und gespielt. Karl Malden erbrachte eine seiner besten schauspielerischen Leistungen. Der Besessene ist einer der wenigen Western, der teilweise am Meer spielt.
Brando formulierte vor allem in der Figur von Karl Malden, der vom Desperado zum verlogenen Biedermann mutiert, seine heftige Ablehnung bürgerlicher Werte. In seiner Ambivalenz und Gewalttätigkeit nimmt Der Besessene auch einiges der späterern Italowestern vorweg.
Der Besessene blieb Marlon Brandos einzige Regiearbeit.
Die mexikanische Schauspielerin Pina Pellicer verübte 1964 im Alter von 30 Jahren Suizid.
Weitere Informationen
Der englische Originaltitel One-Eyed Jacks bezieht sich auf die beiden Karten Pik- und Herz-Bube des anglo-amerikanischen Spielkartenblattes, die im Profil – also ein-äugig – abgebildet sind und die, wenn sie nebeneinandergelegt werden, einander anblicken.
Kritiken
Das Lexikon des internationalen Films sagt, der Film sei ein „großangelegter, aber recht harter Western“ und lobt die „beeindruckende Regiearbeit“. Phil Hardy nennt ihn einen „einzigartigen Western“. Er habe eine „Gefühlsintensität“, wie man sie sonst nur in den Werken von King Vidor und Anthony Mann finde und sei ein Vorläufer der Western Sam Peckinpahs. Hardy hebt besonders die Kameraarbeit Langs und die „ödipale Intensität“ der Vater-Sohn-Beziehung hervor. Kennzeichnend sei außerdem „Brandos Unfähigkeit, die Erzählung in den Griff zu bekommen“.[1] Joe Hembus lobt die „lyrisch-pathetische Getragenheit“ des Films. Brando sei „der Heiland und Märtyrer, der sich und andere unter Schmerzen auf den Weg der Liebe, der Freundschaft und der Loyalität führt.“[2]
Auszeichnungen
- Charles Lang wurde für seine Kameraarbeit für den Oscar nominiert.
- Marlon Brandos Regie gewann 1961 auf dem Filmfestival von San Sebastián die Goldene Muschel. Die Hauptdarstellerin Pina Pellicer wurde mit dem Premio San Sebastián a la Mejor Interpretacion Femenina ausgezeichnet.
Einzelnachweise
- ↑ Phil Hardy: The Encyclopedia of Western Movies. Woodbury Press Minneapolis 1984. ISBN 0-8300-0405-X. S.280
- ↑ Joe Hembus: Western-Lexikon - 1272 Filme von 1894-1975. Carl Hanser Verlag München Wien 2. Auflage 1977. ISBN 3-446-12189-7. S.52
Weblinks
- Der Besessene in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Über Pina Pellicer (spanisch)
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