- Order of Merit
-
Der Order of Merit ist ein britischer Orden und wurde am 23. Juli 1902 durch König Edward VII. gestiftet, um Persönlichkeiten zu ehren, die herausragende Leistungen beim Militär, in Wissenschaft, Kunst, Literatur oder auf anderen Gebieten erbracht haben.
Die Entscheidung über die Ordensverleihung trifft ausschließlich der Monarch, eines Vorschlags des Premierministers bedarf es nicht. Der Orden, der nur eine Klasse hat, ist in eine zivile und eine militärische Abteilung unterteilt; die Zahl der Mitglieder ist für beide Abteilungen zusammen auf 24 zuzüglich des Königs bzw. der Königin beschränkt. Der bislang letzte Ordensträger der militärischen Abteilung war Earl Mountbatten of Burma († 1979). Der Orden kann ehrenhalber auch an ausländische Personen verliehen werden; sie werden zur Höchstzahl nicht mitgezählt. Ausländische Träger des Ordens waren bzw. sind u. a. Albert Schweitzer, Dwight D. Eisenhower, Mutter Teresa und Nelson Mandela. Der Orden konnte von Anfang an auch an Frauen verliehen werden, Florence Nightingale war 1907 die erste Ordensträgerin.
Mit der Verleihung des Order of Merit wird der Geehrte nicht zum Ritter geschlagen, darf sich also nicht Sir nennen. Er ist aber befugt, seinem Namen die Buchstaben 'OM' (sog. post-nominals) nachzustellen.
Das Ordenszeichen ist ein rotes, blau umrandetes Kreuz, überragt von einer goldenen Krone. In der Mitte befinden sich auf blauem Email, umgeben von einem Lorbeerkranz, die in goldenen Buchstaben geschriebenen Worte For Merit. Beim Abzeichen für die militärische Abteilung befinden sich zusätzlich gekreuzte Schwerter in der Mitte. Das Ordensband ist in blau und rot gehalten.
Inhaltsverzeichnis
Aktuelle Ordensmitglieder
- Vorsitz: Elisabeth II.
- Mitglieder:
- Prinz Philip, Duke of Edinburgh (1968)
- Owen Chadwick (1983), Theologe
- Sir Andrew Huxley (1983), Biophysiker, Nobelpreisträger
- Frederick Sanger (1986), Biochemiker, zweifacher Nobelpreisträger
- Margaret Thatcher, Baroness Thatcher (1990), frühere Premierministerin
- Sir Michael Atiyah (1992), Mathematiker
- Sir Aaron Klug (1995), Biochemiker, Nobelpreisträger
- Norman Foster, Baron Foster of Thames Bank (1997), Architekt
- Sir Anthony Caro (2000), Künstler
- Sir Roger Penrose (2000), Mathematiker
- Sir Tom Stoppard (2000), Autor
- Prinz Charles, Prince of Wales (2002)
- Robert May, Baron May of Oxford (2002), Zoologe, früher Präsident der Royal Society
- Jacob Rothschild, 4. Baron Rothschild (2002), Bankier
- Betty Boothroyd, Baroness Boothroyd (2005), früher Speaker des House of Commons
- Sir David Attenborough (2005), Regisseur
- Sir Michael Howard (2005), Militärhistoriker
- Sir Tim Berners-Lee (2007), Informatiker, Erfinder des World Wide Web
- Martin Rees, Baron Rees of Ludlow (2007), Astronom und Präsident der Royal Society
- Robert Eames, Baron Eames of Armagh (2007), Alterzbischof von Armagh, Primas der Church of Ireland
- Joseph Jacques Jean Chrétien (2009), früherer Premierminister von Kanada
- Neil MacGregor, (2010), Direktor des British Museum[1]
- Ehrenmitglied:
- Nelson Mandela (1995)
Verstorbene Ordensmitglieder
- Lucian Freud, Maler
- Clement Attlee, 1. Earl Attlee, Premierminister
- Robert Baden-Powell, 1. Baron Baden-Powell, Begründer der Pfadfinderbewegung
- Sir Isaiah Berlin, Philosoph
- Patrick Blackett, Baron Blackett, Physiker und Nobelpreisträger
- Benjamin Britten, Baron Britten of Aldeburgh, Komponist
- Sir Winston Churchill, Premierminister, Nobelpreisträger
- Sir John Cockcroft, Atomphysiker und Nobelpreisträger
- Francis Crick, Physiker und Biochemiker, Nobelpreisträger
- Paul Dirac, Theoretischer Physiker und Nobelpreisträger
- Sir Geoffrey de Havilland, Flugpionier und Konstrukteur
- Sir Arthur Eddington, Astrophysiker
- T. S. Eliot, Lyriker, Dramatiker, Nobelpreisträger
- John Arbuthnot Fisher, 1. Baron Fisher, Erster Seelord
- Howard Florey, Baron Florey, Pathologe und Nobelpreisträger
- E. M. Forster, Schriftsteller
- Sir James George Frazer, schottischer Anthropologe, Religionswissenschaftler und klassischer Philologe
- Graham Greene, Schriftsteller
- George Abraham Grierson, Orientalist
- Sir Ernst Gombrich, Kunsthistoriker
- Douglas Haig, 1. Earl Haig, Feldmarschall
- Dorothy Crowfoot Hodgkin, Chemikerin und Nobelpreisträgerin
- Sir Joseph Dalton Hooker, Biologe
- Ted Hughes, Dichter und Schriftsteller
- Herbert Kitchener, 1. Earl Kitchener of Khartoum, Feldmarschall
- David Lloyd George, 1. Earl Lloyd-George of Dwyfor, Premierminister
- Joseph Lister, 1. Baron Lister, Vater der antiseptischen Chirurgie
- Yehudi Menuhin, Baron Menuhin, Violinist und Dirigent
- Henry Moore, Bildhauer und Maler
- Louis Mountbatten, 1. Earl Mountbatten of Burma, Generalstabschef und Vizekönig von Indien
- Florence Nightingale, Begründerin der modernen Krankenpflege
- William Penney, Baron Penney, Physiker
- Max Ferdinand Perutz, Chemiker und Nobelpreisträger
- John Boynton Priestley, Journalist, Dramatiker und Romanautor
- Bertrand Russell, 3. Earl Russell, Mathematiker und Philosoph, Nobelpreisträger
- Ernest Rutherford, 1. Baron Rutherford of Nelson, Atomphysiker und Nobelpreisträger
- Dame Cicely Saunders, Begründerin der Hospizbewegung
- Dame Joan Sutherland, Opernsängerin
- Sir Joseph Thomson, Physiker, Nobelpreisträger
- Sir William Walton, Komponist und Dirigent
- Ralph Vaughan Williams, Komponist und Dirigent
- Garnet Wolseley, 1. Viscount Wolseley, Feldmarschall
- Alfred North Whitehead, Philosoph und Mathematiker
- Sir James W. Black, Pharmakologe, Nobelpreisträger
Ehrenmitglied:
- Bob Marley, Sänger
Literatur
- Paul Ohm Hieronymussen: Handbuch Europäischer Orden in Farben. Universitas Verlag, Berlin 1966.
Einzelnachweis
- ↑ FAZ vonm 10. November 2010, Seite 31: Hundert Dinge
Kategorien:- Orden und Ehrenzeichen (Vereinigtes Königreich)
- Träger des Order of Merit
Wikimedia Foundation.