Oskar Kruse

Oskar Kruse

Oskar Kruse (* 25. März 1847 in Stettin; † 10. August 1919 in Kloster auf Hiddensee), auch als Oskar Kruse-Lietzenburg bekannt, war ein deutscher Maler. Mit dem Bau der Lietzenburg und den dort stattfindenden Künstlertreffs prägte er das kulturelle Bild Hiddensees am Anfang des 20. Jahrhunderts.

Leben

Oskar Kruse wurde 1847 als zweites Kind einer Stettiner Kaufsmannfamilie geboren. Zusammen mit seinen beiden Geschwistern wuchs er in einem musischen Umfeld auf. Er schlug zunächst erfolgreich eine kaufmännische Laufbahn ein. 1890 ließ er sich, als Besitzer eines großen Holzhandels, in der Lietzenburger Straße in Berlin-Charlottenburg ein Haus bauen, das er Lietzenburg nannte.

Im Jahr 1889 gab er seinen kaufmännischen Beruf auf, um in Berlin Malerei zu studieren. Bald darauf ging er nach München, wo er von Fritz von Uhde gefördert wurde. 1893 besuchte er die damals deutschlandweit bekannte Künstlerkolonie Dachau. Die dort lebenden Maler orientierten sich vor allem an Pariser Künstlern, so dass er 1894 nach Paris ging, um dort an der Académie Julian zu studieren.

Im gleichen Jahr stellte er unter dem Namen Oskar Kruse-Lietzenburg erstmals seine Werke aus. 1899 wurde Kruse Mitglied der Berliner Secession, einer Gruppe fortschrittlicher Berliner Künstler, die sich vom akademischen Kunstbetrieb abgespalten hatte. In den Jahren 1903 und 1904 unternahm er Reisen nach London und Italien. Studienreisen in Deutschland führten ihn zunächst nach Lohme auf der Insel Rügen, dann weiter auf die Insel Hiddensee.

Hiddensee faszinierte ihn so sehr, dass er 1904 im Inselort Kloster eine Jugendstilvilla, seine zweite Lietzenburg bauen ließ. Als er seine väterliche Erbschaft erhalten hatte, nahm er damit sein Vorhaben, auf der Insel eine Künstlerkolonie zu schaffen, in Angriff. Dabei wurde er von seinem Bruder Max Kruse, einem Bildhauer unterstützt, der eigentlich eine Künstlerkolonie am Lago Maggiore geplant hatte. In der Sommerzeit versammelte Oskar Kruse zahlreiche Künstler in der Lietzenburg, wo er sich abends als Erzähler phantasievoller Geschichten hervortat. Die zum Teil grotesken Erzählungen brachten ihm unter den Zuhörern die Bezeichnung Münchhausen ein, während die Inselbewohner ihn Onkel Os nannten.

1919 starb Oskar Kruse in Kloster im Gutshof "Haus am Meer". Er wurde auf dem Friedhof des Ortes beigesetzt. Sein Bruder und dessen Frau Käthe Kruse führten die Lietzenburg weiter.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kruse — ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Kruse ist eine niederdeutsche Form des Namens Krause und kommt häufiger im Norden, besonders in Ostfriesland vor. Varianten Cruse Latinisiert: Crusius Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Oskar-Kämmer-Schule — Gründung 1945 Ort Braunschweig Land Niedersachsen …   Deutsch Wikipedia

  • Oskar Dinort — Born 23 June 1901(1901 06 23) Berlin Charlottenburg …   Wikipedia

  • Oskar von Boddien — Born 19 April 1900 Neuruppin …   Wikipedia

  • Oskar von Arnstedt — Friedrich Wilhelm Oskar von Arnstedt (* 8. Mai 1840 in Weißenwarthe, Landkreis Stendal; † 1. Oktober 1914 Brumby, Kreis Neuhaldensleben) war ein deutscher Regierungsbeamter. Von 1894 bis 1897 war Oskar von Arnstedt Regierungspräsident des… …   Deutsch Wikipedia

  • Ehrenfried-Oskar Boege — Naissance 11 novembre 1889 Ostrowo Décès …   Wikipédia en Français

  • Francis Kruse — Francis Heinrich Friedrich Wilhelm Kruse (* 28. Mai 1854 in Köln; † 13. April 1930 in Bad Godesberg war ein deutscher Regierungspräsident in Bromberg, Minden und Düsseldorf. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Privates …   Deutsch Wikipedia

  • Grieben (Hiddensee) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Insel Hiddensee — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster (Hiddensee) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”