- Oswald Haenel
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Oswald Johann Samuel Haenel (* 12. September 1842 in Dresden; † 22. Juni 1911 ebenda) war ein deutscher Architekt.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Oswald Haenel war der Sohn des Architekten und königlich sächsischen Oberlandbaumeisters Karl Moritz Haenel (1809–1880).
Von Oktober 1865 bis März 1869 studierte er an der Dresdner Kunstakademie bei Hermann Nicolai.
Ab 1872 bis 1882 arbeitete er gemeinsam mit dem Architekten und Baurat Bruno Adam. Seit mindestens 1876 war Oswald Haenel Mitglied im 1874 gegründeten Dresdner Architektenverein, dessen Vorsitz er von 1896 bis 1898 sowie dann wieder ab 1901 hatte. Zur Beendigung seines Vorsitzes wurde bei der Jahreshauptversammlung 1898 eine „…allgemeine Bedauerung, weil er sich außerordentliche Verdienste erworben hatte, aber nach Statut nicht wieder wählbar…“ sei, ausgesprochen.
Ab dem 4. November 1892 war er Mitglied der Freimaurerloge „Zum goldenen Apfel“ in Dresden. Ebenso war er Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft (ADK) und der Dresdner Kunstgenossenschaft (DrKG).
Haenel, der in den 1890er Jahren seinen Schwerpunkt in den Villen- und Kurort Oberlößnitz, heute Stadtteil von Radebeul, verlegte, ließ sich dort 1894/1895 nach eigenem Entwurf als Wohnhaus wie auch für sein Büro eine repräsentative Villa durch die Gebrüder Ziller bauen. Diese Villa war als Ausstellungsobjekt für seine Kundschaft gedacht, zugleich aber auch sein Meisterstück als Freimaurer.[1]
Werk
Bauten und Entwürfe
1870–1879
- Herrenhaus/ Gutshaus Falkenhain bei Wurzen (1870/71) (andere Quelle und Helas, Volker: Karl Moritz Haenel; evtl. auch gemeinsam?)
- Herrschaftliches Mietshaus Bürgerwiese 18a (1870/72), zerstört
- Herrschaftliches Wohnhaus, Zinzendorfstraße/ Lange Straße 30 (1873/74), zerstört
- Schloss Ehrenberg bei Waldheim (1874/76), zerfallen
- Wohnhaus Carusstraße 5 (1874/75), zerstört
- Wohnhäuser Carusstraße 6 u. 7, Umbau (1875/76), zerstört
- Burg Kriebstein, Innenausbau (um 1875)
- Rathaus Großenhain, Marktplatz (1875/76)
- Rathaus Hamburg (Entwurf, Concurrenz-Project, 1876)
- Bauliche Ausnutzung der früher militärisch-fiskalischen Grundstücke in Dresden (1877)
- Künstlerhaus am Hoftheater (Entwurf, Concurrenz-Project, 1878)
- Zentralbahnhof Frankfurt am Main (Entwurf, Concurrenz-Project, 1878)
- Geschlossene Wohnbebauung Sachsenplatz (1879/80), zerstört
1880–1889
- Wohnhäuser Sachsenalle 4 und 6, Dresden (1880/81), zerstört
- Jägerkaserne am Sachsenplatz (1881), zerstört (im Zusammenhang mit der Gesamtbebauung Sachsenplatz)[2]
- Kaserne in Zwickau (um 1881/82), abgebrannt, andere Quelle: Helm und Friese als Architekten
- König-Johann-Straße (Wilsdruffer Straße) Dresden, Erweiterung (Entwurf 1885/88)
- Palais de Saxe, Moritzstraße 2, Eckhaus Neumarkt, Dresden, Umbau (1887), zerstört
- Königsvilla, Parkhotel, Rudolf-Sendig-Straße 12, Bad Schandau (1887)
- Villa Eugen Kaul, Burggässchen 10, Sebnitz/Sachsen (1889/90)
1890–1899
- Villa in der Lößnitz / Radebeul (Projektentwurf um 1890)
- Villa Bruno Klette, Residenzstraße 13, Dresden Strehlen (um 1894)
- Villa für Oswald Haenel, Weinbergstraße 40, Oberlößnitz / Radebeul (1894/95, errichtet durch Gebrüder Ziller)
- Villa Friedenshain, Weinbergstraße 42, Oberlößnitz / Radebeul (1894/95, errichtet durch Gebrüder Ziller)
- Villa für Albin Jentzsch, Goethestraße 34, Alt-Radebeul (1898)
- Villa für Georg Gebler, Clara-Zetkin-Straße 15, Alt-Radebeul (1899)
- Königliche Brand-Versicherungskammer, Palaisplatz 2a-d, Dresden (1899)
1900–1911
- Villa Clara-Zetkin-Straße 14, Alt-Radebeul (1900, Zuweisung zu Oswald Haenel)
- Villa für August Koebig, Schillerstraße 18, Alt-Radebeul (1900/1901, Bauausführung Gebrüder Ziller)
- Villa Brückner, Brücknerring 8, Löbau (1901), Ausgestellt in der 1. Deutschen Bauausstellung Dresden
- Herrenhaus Bretschneider, Eibenstockerstraße 5, Wolfsgrün im Erzgebirge (1904)
Schriften
- Oswald Haenel, Bruno Adam und Cornelius Gurlitt (Hrsg.) (um 1885): Sächsische Herrensitze und Schlösser. Dresden
- Oswald Haenel, Franz O. Hartmann: Einfache Villen und Landhäuser. Eine Sammlung von interessanten Bauten und originellen Entwürfen namhafter Architekten des In- und Auslandes. Gilbers´sche Königliche Hof-Verlagsbuchhandlung (J.Bleyl), Dresden 1902. (Online-Version)
Literatur
- Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
- Chronik über das Wirken des Architekten Oswald Haenel (Kurzfassung, Entwurf), Dr. J. Wiedemann
- Offizieller Katalog der Deutschen Bauausstellung Dresden 1900, II. Auflage, S.64
Weblinks
- Tafel No. 74 aus Haenels Werk Einfache Villen und Landhäuser. Im unteren Foto, das sein eigenes Haus in Oberlößnitz zeigt, ist vor der Veranda im Erdgeschoss möglicherweise der Architekt selbst zu sehen.
- Leonore Schicktanz: Der Architekt und Freimaurer Oswald Haenel und seine Oberlößnitzer Villa. In: Vorschau & Rückblick; Monatsheft für Radebeul und Umgebung. Radebeuler Monatshefte e.V., Juli 2010, abgerufen am 4. Januar 2011.
Einzelnachweise
- ↑ Auskunft der derzeitigen Besitzer aufgrund erhaltener Unterlagen
- ↑ Sachsenplatz bei dresdner-stadtteile.de
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