Otbert von Lüttich

Otbert von Lüttich

Otbert von Lüttich, auch Obert oder Obbert, († 31. Januar 1119 in Lüttich) war von 1091 bis 1119 Bischof von Lüttich. Er war einer der bedeutendsten Lütticher Bischöfe in der Zeit des 11. und 12. Jahrhunderts.

Über seine Herkunft ist nichts näheres bekannt, vermutlich stammte er aus der Diözese Lüttich. Otbert war zunächst Kanoniker im Kathedralkapitel von Sankt Lambert und Propst im Heilig Kreuz Stift zu Lüttich. 1091 wurde er von Kaiser Heinrich IV. in Oberitalien investiert und erhielt am 1. Februar 1092 in Köln von Erzbischof Hermann von Hochstaden seine Weihe.

Durch eine umsichtige Verwaltung konnte er seine Position als Bischof schnell festigen. Otbert suchte in Lüttich Kontakte zu den führenden Patrizierfamilien und erwarb für seine Diözese 1095 und 1096 die Herrschaft und Burg Bouillon, Couvin und Clermont. Seine Einsetzung führte aber zu Spannungen mit den verschiedenen Klöstern in dem Bistum, da er neue Äbte ernannte. Wegen eines Streites mit Sankt Laurentius und seiner kompromisslosen Unterstützung Kaiser Heinrichs im Investiturstreit wurde er von Papst Urban II. exkommuniziert. Auf Grund seiner starken Position in Lüttich blieb diese aber folgenlos. Ein Versuch von Papst Paschalis II. und dem Lütticher Klerus Otbert militärisch zu bezwingen, konnte durch das Eingreifen von Kaiser Heinrich IV. verhindert werden. 1106 wurde Otbert von Paschalis erneut gebannt, aber nach erfolgter Unterwerfung wieder in die Kirche aufgenommen. Seine Treue zu Heinrich bewies er auch, als er den abgesetzten und gebannten Kaiser 1106 aufnahm und nach seinem Tod in seiner Domkirche vorläufig bestattete. Später unterstützte er Heinrichs Sohn und Erbe Heinrich V., dem er auch nach Heinrichs Bruch mit der römischen Kirche 1112 die Treue hielt.

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Algerus von Lüttich — Alger von Lüttich (auch: Algerus von Lüttich, Alger von Cluny, Algerus Magister; * um 1060 in Lüttich; † um 1131 in Cluny)[1] war ein kanonistischer Schriftsteller und Verfasser theologischer Schriften. Er leitete die Domschule von Sankt Lambert… …   Deutsch Wikipedia

  • Bischof von Lüttich — Die folgenden Personen waren Bischöfe und Fürstbischöfe des Bistums Lüttich: Name Regierungszeit Maternus ca. 315 Servatius von Tongern 342–384 Aravatius Falko ca. 498–ca. 512 Domitian ?–560 Ebergisus …   Deutsch Wikipedia

  • Alger von Lüttich — (auch: Algerus von Lüttich, Alger von Cluny, Algerus Magister; * um 1060 in Lüttich; † um 1131 in Cluny)[1] war ein kanonistischer Schriftsteller und Verfasser theologischer Schriften. Er leitete die Domschule von Sankt Lambert in Lüttich, bevor… …   Deutsch Wikipedia

  • Otbert of Liège — (died 1119) was bishop of Liège at the end of the eleventh century (in office 1091–1119)[1]. He was a major figure in the financing of the First Crusade, and an expansionist. He was a close supporter of Emperor Henry IV, accompanying him on… …   Wikipedia

  • Alger von Cluny — Alger von Lüttich (auch: Algerus von Lüttich, Alger von Cluny, Algerus Magister; * um 1060 in Lüttich; † um 1131 in Cluny)[1] war ein kanonistischer Schriftsteller und Verfasser theologischer Schriften. Er leitete die Domschule von Sankt Lambert… …   Deutsch Wikipedia

  • Bischof von Maastricht — Die folgenden Personen waren Bischöfe und Fürstbischöfe des Bistums Lüttich: Name Regierungszeit Maternus ca. 315 Servatius von Tongern 342–384 Aravatius Falko ca. 498–ca. 512 Domitian ?–560 Ebergisus …   Deutsch Wikipedia

  • Everwinus von Stalburck, Reginardus von Stahlburk und Wilehelmus von Stalburch — Das Adelsgeschlecht Stahlburg lebte im 12. und zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Obwohl nur bruchstückweise Informationen über die Mitglieder dieser Familie vorliegen, zeigen diese den Einfluss, den sie auf die Situation und Entwicklung der Stadt… …   Deutsch Wikipedia

  • Lüttich [1] — Lüttich (lat. Leodium, fr. Liége, fläm. Luik), ehemaliges Hochstift im westfälischen Kreise Deutschlands; der Bischof war Reichsfürst u. führte den Titel eines Herzogs von Bouillon; seit der französischen Eroberung theilte es das Loos der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Liste der Bischöfe von Tongeren, Maastricht und Lüttich — Wappen des Bistums Augsburg nach Siebmachers Wappenbuch von 1605 Die folgenden Personen waren Bischöfe und Fürstbischöfe des Bistums Lüttich: Name Regierungszeit Maternus …   Deutsch Wikipedia

  • Algerus Magister — Alger von Lüttich (auch: Algerus von Lüttich, Alger von Cluny, Algerus Magister; * um 1060 in Lüttich; † um 1131 in Cluny)[1] war ein kanonistischer Schriftsteller und Verfasser theologischer Schriften. Er leitete die Domschule von Sankt Lambert… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”