- Assenheim (Niddatal)
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Assenheim Gemeinde NiddatalKoordinaten: 50° 18′ N, 8° 49′ O50.2991928.814992119Koordinaten: 50° 17′ 57″ N, 8° 48′ 54″ O Höhe: 119–141 m ü. NHN Fläche: 12,64 km² Einwohner: 3.899 (1. März 2011) Eingemeindung: 1. Jan. 1970 Postleitzahl: 61194 Vorwahl: 06034 Assenheim ist ein Stadtteil von Niddatal im Wetteraukreis in Hessen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Assenheim liegt in der Wetterau, 6 km südöstlich von Friedberg. Im Ort mündet die Wetter in die Nidda.
Geschichte
Assenheim wurde 1139 erstmals schriftlich erwähnt. Zwischen 1179 und 1180 wurde hier eine Burg erbaut, von der heute kaum noch Reste zu sehen sind. Erstmals als Stadt wird das Dorf am 6. Januar 1277 bezeichnet. Im Deutschen Reich gehörte das Dorf zum Freigericht Kaichen. Die Landesherrschaft wurde in einem Kondominat ausgeübt. Dabei waren die Rechte der einzelnen Anteilseigner an der Herrschaft folgendermaßen aufgeteilt:
- Die Herren und Grafen von Hanau, die hier 1736 von den Landgrafen von Hessen-Kassel beerbt wurden, besaßen 2/12 des Kondominats. Ihr Anteil wurde zum Amt Dorheim der Grafschaft Hanau-Münzenberg gerechnet, unter der Landgrafschaft Hessen-Kassel aber zum Domainalamt Burg Friedberg.
- Die Grafen von Solms, ab 1607 die Grafen von Solms-Rödelheim besaßen 5/12, die dem Amt Nieder-Wöllstadt zugeordnet waren.
- Die Grafen von Isenburg-Wächtersbach besaß ebenfalls 5/12, die zum Gericht Assenheim gehörten.
Im Jahr 1700 gab es 57 Handwerksmeister und 1727 wurden jährlich drei Märkte veranstaltet. In der Zeit nach Napoleon gehörte Assenheim zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt. Die standesherrlichen Privilegien bestanden weiter, insbesondere die standesherrliche Gerichtsbarkeit. Bis 1821 bestand das standesherrliche Amt Assenheim. Sodann begann eine Serie wechselnder Zugehörigkeiten auf Kreisebene, die die verschiedenen Verwaltungsreformen des Großherzogtums widerspiegeln:
- 1821: Landratsbezirk Vilbel
- 1823: Landratsbezirk Butzbach, der 1829 in Landratsbezirk Friedberg umbenannt wurde
- 1832: Kreis Friedberg
- 1848: Regierungsbezirk Friedberg
- 1852: Kreis Friedberg
1957 wurde Assenheim zur Stadt erhoben und am 1. April 1957 die Gemeinde Wickstadt eingegliedert. Am 1. Dezember 1970 kam Assenheim zur Stadt Niddatal und mit ihr am 1. August 1972 zum Wetteraukreis.
Sehenswürdigkeiten
- Schloss der Grafen zu Solms-Rödelheim und Assenheim
- Altes Rathaus
- historische Altstadt mit evangelischer Kirche
- ehemalige Stadtmühle mit 40 m hohem Siloturm in der Ortsmitte
- zahlreiche Radwanderwege kreuzen sich in Assenheim: Radfernweg R4, Apfelwein- und Obstwiesenroute, Keltenradroute, Rosenradweg.
Religion
Die römisch-katholische Pfarrei St. Nikolaus in Wickstadt ist auch für die Ortsteile Assenheim und Bönstadt zuständig. Die Wallfahrt in die Kirche Maria Sternbach in Wickstadt findet am Sonntag vor Christi Himmelfahrt, am Sonntag nach Mariä Heimsuchung und am Sonntag nach Maria Himmelfahrt statt. Das Marienbildnis (Gnadenbild) stammt wahrscheinlich aus dem 15. Jahrhundert.[1]
Assenheim hat eine eigene evangelische Kirchengemeinde.
Infrastruktur
Verkehr
Im Ort treffen sich die Landesstraße 3187 und die Kreisstraße 239.
Nördlich des Ortes befindet sich der Haltepunkt Assenheim (Oberhess) (50° 18′ 18″ N, 8° 48′ 45″ O50.30498.8126), der ihn an die Bahnstrecke Friedberg–Hanau und das Netz des Rhein-Main-Verkehrsverbunds anschließt. Wegen der abseitigen Lage hat er eine geringe Verkehrsbedeutung für den Personenverkehr. Früher fand dort die Verladung landwirtschaftlicher Erzeugnisse statt. Das Empfangsgebäude wurde 2007 privatisiert.[2]
Schulen, Kindergärten
In Assenheim gibt es zwei Kindergärten und die Geschwister-Scholl-Schule, eine Haupt- und Realschule.
Vereine
- Rhein-Main Patriots
- Schützenverein Assenheim 1921 e.V.
- SV 1920 Assenheim e.V.
- Kulturelles und Kommunales (KUK) Assenheim
- Freiwilliger Feuerwehrverein
- Assenheimer Karnevalsgesellschaft Verein Humor 1914 e.V.
- Turn-Verein Assenheim
- Dartclub (DC) Königsblau
Einwohner
Einwohnerzahlen
- 1939: 1288 Einwohner
- 1961: 2089 Einwohner
- 1970: 2504 Einwohner
Söhne und Töchter des Ortes
- Gustav Landmann (1824-1901), Reichstags- und Landtagsabgeordneter
- Maximilian zu Solms-Rödelheim (1826-1892), hessischer Standesherr und Landtagsabgeordneter
- Otto zu Solms-Rödelheim (1829-1904), preußischer Politiker und Gutsbesitzer
- Max Graf zu Solms (1893-1968), Soziologe
Wissenswert
Die Assemer Supp ist eine wohlschmeckende, kräftige und kräftigende Gemüsesuppe mit Fleisch und einer Einlage aus Gerstengraupen. Der Ursprung ist bei dem Bau der Eisenbahnbrücke in Assenheim zu finden. Die Arbeiter, die dieses Bauwerk errichteten, kamen nicht aus Niddatal und mussten daher mit Essen versorgt werden. Sie bevorzugten diese verhältnismäßig günstige Mahlzeit.
Literatur
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. Gudensberg-Gleichen. 2. Aufl. 1995, S. 319.
- Rudolf Lummitsch: Geschichte der Stadt Assenheim : Von der frühen Zeit bis zum 19. Jahrhundert. Niddatal, Stadt Niddatal, 1977.
- Hans-Georg Ruppel: Historisches Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehemaligen Großherzogtums und Volksstaats Hessen mit Nachweis der Kreis- und Gerichtszugehörigkeit von 1820 bis zu den Veränderungen im Zuge der kommunalen Gebietsreform = Darmstädter Archivschriften 2. Darmstadt 1976, S. 51.
- Heinz Wionski: Kulturdenkmäler in Hessen. Wetteraukreis II: 1. Teil: Bad Nauheim bis Florstadt, 2. Teil: Friedberg bis Wöllstadt = Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Braunschweig und Wiesbaden 1999, S. 820-844.
Einzelnachweise
Weblinks
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