- Freigericht Kaichen
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Das Freigericht Kaichen war ein Territorium im Deutschen Reich.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Das Freigericht Kaichen liegt in der Wetterau bei Friedberg im heutigen Hessen.
Politischer Status
Zusammensetzung
Als Freigericht bildete es eine eigene Herrschaft („Grafschaft Kaichen“). Zu dem Gebiet gehörten 18 Orte:
- Rodenbach
- Altenstadt
- Oberau
- Rommelhausen
- Heldenbergen
- Büdesheim
- Rendel
- Groß-Karben
- Kloppenheim
- Ilbenstadt
- Klein-Karben
- Kaichen
- Burg-Gräfenrode
- Okarben
- Assenheim
- Höchst an der Nidder
- Burg Dorfelden
- Schloss Naumburg
Mittelalter
Die Gerichtsstätte des Freigerichts befand sich im Dorf Kaichen. Dort wurde die Gerichtsbarkeit im Namen des Königs ausgeübt. Das geschah unter freiem Himmel am Steinernen Tisch, einem noch heute erhaltenen Kulturdenkmal. Das Gericht war ein Blutgericht und hatte damit auch die Kompetenz sich mit Verbrechen zu befassen, auf die die Todesstrafe stand. Außerdem war es Berufungsgericht.
Neuzeit
In der frühen Neuzeit, als sich politische Eigenständigkeit immer mehr von der Gerichts- auf die Regierungsgewalt verschob, schwand die Bedeutung des Freigerichts und das Gebiet kam mehr und mehr unter die Herrschaft der Burggrafschaft Friedberg, eines genossenschaftlich organisierten Adelsverbandes, der dem Wetterauischen Reichsgrafenkollegium nahe stand. 1806 gelangte das Freigericht Kaichen weitestgehend an das Großherzogtum Hessen.
Literatur
- Friederun Hardt-Friederichs: Das königliche Freigericht Kaichen in der Wetterau in seiner landes- und rechtshistorischen Bedeutung. Bindernagel, Friedberg 1976, ISBN 3-87076-013-3 (Wetterauer Geschichtsblätter 25).
- Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der Deutschen Länder. 4. Auflage. München 1992. ISBN 3406358659.
- Friedrich Karl Mader: Sichere Nachrichten von der Kayserlichen und des heiligen Reichs-Burg Friedberg und der darzu gehörigen Grafschaft und freyen Gericht zu Kaichen, aus zuverläßigen Archival-Urkunden und beglaubten Geschicht-Büchern zusammen getragen auch hin und wieder erläutert, 1. Teil Lauterbach 1766 (Digitalisat); 2. Teil Lauterbach 1767 (Digitalisat); 3. Teil Lauterbach 1774 (Digitalisat)
Kategorien:- Hessische Geschichte
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