- Grafschaft Solms-Rödelheim
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Die Grafschaft Solms-Rödelheim wurde von der gleichnamigen Linie des Hauses Solms regiert.
Territorium im Heiligen Römischen Reich
Solms-Rödelheim Wappen Entstanden aus Solms-Laubach Herrschaftsform Grafschaft Herrscher/Regierung Graf Reichskreis Oberrheinischer Reichskreis Hauptstädte/Residenzen Rödelheim / Assenheim Dynastien Solms-Rödelheim Konfession/Religionen lutherisch Einwohner 3.000 Inhaltsverzeichnis
Territorium
Sie hatte im 18. Jahrhundert etwa 3.000 Einwohner. Das Territorium der Grafschaft Solms-Rödelheim setzte sich zusammen aus
- Gebieten mit ausschließlicher Landeshoheit:
- Bainhardshof
- Bauernheim
- Einartshausen
- Rödelheim
- Nieder-Wöllstadt
- Ossenheim
- Kondominaten:
- Praunheim gemeinsam zunächst mit der Grafschaft Hanau-Münzenberg, ab 1642 mit der Grafschaft Hanau, ab 1736 mit der Landgrafschaft Hessen-Kassel
- Assenheim gemeinsam mit der Grafschaft Hanau-Münzenberg, ab 1642 mit der Grafschaft Hanau, ab 1736 mit der Landgrafschaft Hessen-Kassel und der Grafschaft Isenburg
- Burg-Gräfenrode gemeinsam mit der Grafschaft Hanau-Münzenberg, ab 1642 mit der Grafschaft Hanau, ab 1736 mit der Landgrafschaft Hessen-Kassel
- Niederursel gemeinsam mit der Freien Reichsstadt Frankfurt
- Petterweil gemeinsam zunächst mit der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, ab 1768 mit Hessen-Homburg
1806 fielen das Gebiet weitestgehend an die beiden Hessischen Staaten.
Familie
Die Familie der Grafen von Solms-Rödelheim spaltete sich 1607 als jüngere Linie von der Grafschaft Solms-Laubach ab, die wiederum eine jüngere Linie der Grafschaft Solms-Lich war. 1607 teilte Graf Johann Georg seine Grafschaft unter seinen beiden ältesten Söhnen auf. Graf Albert Otto (1576-1610) erhielt Laubach, Utphe und Münzenberg und Graf Friedrich (1574-1636) erhielt Rödelheim, Assenheim und Petterweil und wurde damit zum Begründer des Zweiges Solms-Rödelheim.
Die Residenz befand sich zunächst im Schloss Rödelheim, später wohnte die Familie im Schloss Assenheim.
Bekannte Mitglieder der Familie waren:
- Friedrich zu Solms-Rödelheim (1574–1649), Kaiserlicher Kämmerer, Kriegsrat und Obrist der Zeit des Dreißigjährigen Krieges
- Maximilian zu Solms-Rödelheim (1826-1892, Standesherr und Landtagsabgeordneter
- Otto Graf zu Solms-Rödelheim und Assenheim (1829–1904), preußischer Politiker und Gutsbesitzer in Pommern
- Wilhelm Solms-Rödelheim (1914–1996), österreichischer Psychiater und Psychoanalytiker
Mit dem Ende der Grafschaft 1806 wurden die Grafen von Solms- mediatisiert, behielten aber weiter Titel und das Prädikat „ Durchlaucht“. Der Senior der Familie war als Standesherr durch die Verfassung des Großherzogtums Hessen Mitglied der ersten Kammer der dortigen Landstände.
Literatur
- Tobias Busch: Herrschen durch Delegation. Reichsgräfliche Herrschaft zu Ende des 17. und im 18. Jahrhundert am Beispiel der Reichsgrafschaft Solms-Rödelheim = Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 156. Darmstadt 2008. ISBN 978-3-88443-310-2
- Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der Deutschen Länder. 4. Auflage. München 1992. ISBN 3406358659., S. 590ff.
- Volker Press: Die Landschaft aller Grafen von Solms. Ein Ständisches Experiment am Beginn des 17. Jahrhunderts. In: Hessisches Jahrbuch zur Landesgeschichte 27 (1977), S. 37 – 106.
Weblinks
- Findbuch: Amtsbücher Solms-Rödelheim (PDF-Datei)
Kategorien:- Historisches Territorium (Hessen)
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