Otto Heuschele

Otto Heuschele

Otto Heuschele (* 8. Mai 1900 in Schramberg; † 16. September 1996 in Waiblingen) war ein deutscher Schriftsteller, Herausgeber und Pädagoge.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Otto Heuschele wurde den 8. Mai 1900 in Schramberg (Schwarzwald) geboren. Er wuchs in Waiblingen (bei Stuttgart gelegen) auf. Heuschele studierte an den Universitäten Tübingen und Berlin germanistische, romanistische und anglistische Philologie, Philosophie und Kunstgeschichte. Nach dem Abschluss seiner universitären Studien arbeitete er bis zu dem Jahr 1926 als Lektor für verschiedene deutsche Verlage. Seitdem widmete er sich, nach Waiblingen zurückgekehrt, ausschließlich seinen dichterischen und essayistischen Arbeiten. Als Dichter versuchte er, lyrisch und erzählerisch zu wirken. Seine essayistischen Arbeiten hingegen sind Versuche, vor allem Themen aus dem Bereich des klassischen und romantischen „Jahrhunderts des deutschen Geistes“, zu Leben und Werk Friedrich Hölderlins, zu den beiden literarischen Gattungen des deutschen Briefes und der deutschsprachigen Lyrik in geistesgeschichtlicher Weise zu behandeln. Zu diesen Arbeiten gesellt sich Otto Heuscheles umfangreiche Herausgeberschaft von Anthologien und Sammelwerken, deren Bedeutung er versucht, sachgerecht einzuleiten. Zu dem war er Mitarbeiter zahlreicher Zeitungen des In- und Auslandes. Otto Heuschele starb den 16. September 1996 in seinem langjährigen Wohn- und Aufenthaltsort Waiblingen.

Durch sein Werk zieht sich die Bewahrung der abendländischen Überlieferung und ihrer schöpferischen Erneuerung. Dies verbindet ihn mit Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Friedrich Hölderlin, Eduard Mörike und Friedrich Schiller. Dadurch knüpft er an die Arbeiten von Rudolf Borchardt, Stefan George, Hugo von Hofmannsthal und Rainer Maria Rilke an. Eng befreundet war er mit Reinhold Schneider. Wie dieser veröffentlichte jener in den von der nationalsozialistischen Ideologie unbeeinflusst gebliebenen konservativen „Weissen Blättern“, einer „Monatsschrift für Geschichte, Tradition und Staat“, die in den Jahren von 1934 bis 1943 in Neustadt an der Saale als Nachfolgeorgan der Publikation „Monarchie. Zeitschrift für deutsche Tradition“ (Würzburg 1932–1934) erschienen, eine Reihe von Essays.[1][2]

Mitgliedschaften und Ehrungen

Bibliographie

Schriften
  • Otto Heuschele: Im Wandel der Landschaft. Aufzeichnungen. Verlag Fischer, Tübingen 1927.
  • Otto Heuschele: Geist und Gestalt. Aufsätze und Briefe. Verlag Haug, Stuttgart 1927.
  • Otto Heuschele: Maurice de Guérin. Leben und Werk eines Dichters. Ein Essay. Verlag Haug, Stuttgart 1927.
  • Otto Heuschele: Hugo von Hofmannsthal. Dank und Gedächtnis. Verlag Wunderlich, Tübingen 1930.
  • Otto Heuschele: Dichtung und Leben. Aufsätze und Reden. Verlag Meister, Heidelberg 1930.
  • Otto Heuschele: Karoline von Gründerrode. Werkstätten der Stadt Halle auf Burg Giebichenstein, Halle Saale 1932.
  • Otto Heuschele: Schiller und die Jugend dieser Zeit. Verlag Wilhelm Kohlhammer, Stuttgart 1933.
  • Otto Heuschele: Der deutsche Brief. Wesen und Welt. Eine Studie. Verlag Silberburg, Stuttgart 1938.
  • Otto Heuschele: Deutsche Soldatenfrauen. Bildnis-Skizzen. Verlag Steinkopf, Stuttgart 1940.
  • Otto Heuschele: Geist und Nation. Aufsätze, Briefe, Gespräche. Verlag Rabenpresse, Berlin 1940.
  • Otto Heuschele: Herbert Post. Schrift und Druck. Verlag Riemerschmidt, Berlin 1941.
  • Otto Heuschele: Der Deutsche. Gedanken deutscher Männer zu seinem Wesen. 1942.
  • Otto Heuschele: Deutsche Soldatenbriefe aus zwei Jahrhunderten. 1943
  • Otto Heuschele: Friedrich Hölderlin. Ewige Sendung. Als: Geistiges Europa. o. B. Verlag Hoffmann & Campe, Hamburg 1946.
  • Otto Heuschele: Herzogin Anna Amalia. Die Begründerin des weimarischen Musenhofes. Verlag der graphischen Kunstanstalt, München 1947.
  • Otto Heuschele: Friedrich Gundolf. Werk und Wirken. De humanitate. Herausgegeben von Rudolf Schmitt-Sulzthal. Schrift 2. Drei-Säulen-Verlag, Bad Wörishofen 1947.
  • Otto Heuschele: Betrachtungen und Deutungen. Neue Essays. Verlag Günther, Stuttgart 1948.
  • Otto Heuschele: Wie sollen wir leben? Brief an einen jungen Freund. Verlag Karl Alber, Freiburg Breisgau 1948.
  • Otto Heuschele: Zwischen Blumen und Gestirnen. Erlebnis und Bekenntnis. Verlag Steinkopf, Stuttgart 1948.
  • Otto Heuschele: Hugo von Hofmannsthal. Dank und Gedächtnis. Mit einem Anhang: Aus Briefen Hugos von Hofmannsthal an den Verfasser. Verlag Karl Alber, Freiburg Breisgau 1949.
  • Otto Heuschele: Die Gaben des Lebens. Geschichte einer Jugend. Verlag Hoffmann, Heidenheim 1957.
  • Otto Heuschele: Weg und Ziel. Essays, Reden und Aufsätze. Verlag Hoffmann, Heidenheim 1958.
  • Otto Heuschele: Essays. Eine Auswahl. Mit einer Bibliographie Otto Heuscheles. Bibliothek unseres Zeitalters. Verlag Glock & Lutz, Nürnberg 1964.
  • Otto Heuschele: Glückhafte Reise. Landschaften, Städte, Begegnungen. Stieglitz-Verlag, Mühlacker 1964.
  • Otto Heuschele: Hugo von Hofmannsthal. Bildnis des Dichters. Genius der Deutschen. Stieglitz-Verlag, Mühlacker 1965.
  • Otto Heuschele: Dienst und Dank. Eine Auswahl. Mit einem Verzeichnis der Werke von und über Otto Heuschele. Neue Begegnung. Bd. 7. Verlag Leonhardt, Würzburg 1965.
  • Otto Heuschele: Gestalt und Sendung des Dichters in Hölderlins Sicht. Eine Rede. Herbert-Post-Presse, München 1967.
  • Otto Heuschele: Das Unzerstörbare. Essays und Betrachtungen. Verlag Lempp, Schwäbisch-Gmünd 1971.
  • Otto Heuschele: Umgang mit dem Genius. Essays und Reden. Mit einer Bibliographie Otto Heuscheles. Dokumentations-Verlag, Pullach 1974.
  • Otto Heuschele: Hölderlins Freundeskreis. Ein Essay. Verlag Theiss, Stuttgart 1975.
  • Otto Heuschele: Gespräche zwischen den Generationen. Zürich 1979.
  • Otto Heuschele: Ein Leben mit Goethe. Verlag Mellinger, Stuttgart 1980.
  • Otto Heuschele: Geisteserbe aus Schwaben. 1700–1900. Mit einer Bibliographie Otto Heuscheles. Verlag Steinkopf, Stuttgart 1980.
  • Otto Heuschele: Begegnungen und Fügungen. Verlag Bläschke, St. Michael 1984.
  • Otto Heuschele: Im Herzen der Welt. Essays aus 60 Jahren. Asendorf 1986.
Herausgeberschaften
  • Wilhelm von Humboldt: Kleine Schriften. Eine Auswahl aus den geistesgeschichtlichen Aufsätzen. Ausgewählt und mit einem Nachwort versehen von Otto Heuschele. Verlag Reclam, Leipzig 1928. (Reclams Universal-Bibliothek. Bd. 6922–6924)
  • Carl und Marie von Clausewitz: Ein Leben im Kampf für Freiheit und Reich. Briefe. Herausgegeben und eingeleitet von Otto Heuschele. Verlag Schaufuß, Leipzig 1935.
  • Deutsche Soldatenbriefe aus zwei Jahrhunderten. Ausgewählt und eingeleitet von Otto Heuschele. Verlag Schaufuß, Leipzig 1935.
  • Brevier des Herzens. Auswahl und Zusammenstellung von Otto Heuschele. Werkstätten der Stadt Halle auf Burg Giebichenstein, Halle Saale 1940.
  • Trostbriefe. Gesammelt und eingeleitet von Otto Heuschele. Bärenreiter-Verlag, Kassel 1941.
  • Eduard Mörike: Traum und Tag. Sein Leben in Briefen. Ausgewählt und eingeleitet von Otto Heuschele. Verlag Eugen Diederichs, Jena 1941. (Deutsche Reihe. Bd. 109)
  • Der Deutsche. Gedanken deutscher Männer zu seinem Wesen. Ausgewählt von Otto Heuschele. Werkstätten der Stadt Halle auf Burg Giebichenstein, Halle Saale 1942.
  • Französische Dichter des XIX. und XX. Jahrhunderts in deutschen Übertragungen. Ausgewählt und eingeleitet von Otto Heuschele. Roland-Verlag, Bühl 1948.
  • Deutsche Dichter auf Reisen. Herausgegeben von Otto Heuschele. Verlag Hoffmann & Campe, Hamburg 1948.
  • Der junge Hölderlin. Briefe, Tagebuchblätter, Gedichte. Herausgegeben von Otto Heuschele. Verlag Blanvalet, Berlin 1948.
  • Wilhelm von Humboldt: Idee und Erfahrung. Ausgewählt und mit einem Nachwort versehen von Otto Heuschele. Verlag Meister, Heidelberg 1948. (Die kleinen Meisterbücher. Nr 81)
  • Wilhelm Michel: Gewalten des Geistes. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Otto Heuschele. Verlag Lambert Schneider, Heidelberg 1959. (Veröffentlichungen der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Bd. 17)
  • Alexander von Bernus: In memoriam Alexander von Bernus. Ausgewählte Prosa aus seinem Werk. Mit einem Vorwort von Kasimir Edschmid. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Otto Heuschele. Verlag Lambert Schneider, Heidelberg 1966. (Veröffentlichungen der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Bd. 37)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vom geistigen Adel und Adel des Geistes von Otto Heuschele in der Ausgabe von April 1940.
  2. Über die Ehrfurcht von Otto Heuschele in der Ausgabe von März 1941.

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