- Otto Hörsing
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Friedrich Otto Hörsing (* 18. Juli 1874 in Groß-Schilleningken, Kreis Niederung; † 23. August 1937 in Berlin) war ein deutscher Politiker der SPD.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Nach dem Besuch der Volksschule in Groß Schilleningken absolvierte Hörsing von 1888 bis 1891 eine Lehre zum Schmied und arbeitete anschließend als Metallarbeiter bei Borsig in Berlin. Nach dem Besuch eines Privattechnikums in Kiel war er von 1905 bis 1908 hauptamtlicher Sekretär des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Kattowitz. Am Ersten Weltkrieg nahm Hörsing als Vizefeldwebel teil. Er war Betriebsleiter eines Kriegsgefangenenlagers in Rumänien.
Partei
Hörsing gehörte ursprünglich der SPD an. Von 1908 bis 1914 war er Sekretär des SPD-Bezirks Oberschlesien in Oppeln.
Er beteiligte sich 1924 an der Gründung des republiktreuen Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold und wurde auf der Gründungsversammlung am 22. Februar 1924 zu dessen Vorsitzenden gewählt. Am 16. Dezember 1931 wurde er vom Vorstand des Reichsbanners durch den SPD-Politiker Karl Höltermann ersetzt.
Am 3. Juli 1932 wurde Hörsing aus der SPD ausgeschlossen. Zwei Tage später gründete er zusammen mit dem Jugendsekretär und dem Kassierer des Reichsbanners, Paul Crohn[1], die „Sozial-Republikanische Partei Deutschlands (Hörsing-Bewegung für Arbeitsbeschaffung)“ (SRPD). Am 13. September 1932 beschloss der Reichsbanner-Vorstand, dass die Mitgliedschaft in der SRPD unvereinbar mit der im Reichsbanner sei und schloss ihren langjährigen Vorsitzenden damit aus. Bei der Wahl zum 7. Reichstag am 6. November 1932 erhielt die Hörsing-Partei reichsweit nur 8.395 Stimmen (0,02 %).
Abgeordneter
Hörsing gehörte 1919/20 der Weimarer Nationalversammlung an. Anschließend war er bis Dezember 1922 Reichstagsabgeordneter. Von 1924 bis 1932 war er Landtagsabgeordneter in Preußen.
Öffentliche Ämter
Seit Januar 1919 war Hörsing Vorsitzender des Zentral-Arbeiter- und Soldatenrates für die Provinz Oberschlesien. Vom 6. April 1919 bis Januar 1920 war er Reichskommissar für Oberschlesien und Posen (seit 27. März war er bereits preußischer Staatskommissar gewesen). seit dem 23. Februar 1920 leitete er als Oberpräsident die Verwaltung der preußischen Provinz Sachsen. Gemeinsam mit dem preußischen Innenminister Carl Severing war er für die Niederschlagung der kommunistischen Märzkämpfe in Mitteldeutschland 1921 verantwortlich. Am 21. Juli 1927 muss er von diesem Amt zurücktreten, nachdem die Reichsregierung seinen Aufruf zu den „Wiener Ereignissen“, bei denen es zu Demonstrationen der Arbeiterschaft und blutigen Zusammenstößen mit der Polizei gekommen war, missbilligt hatte.
Literatur
- Martin Schumacher, Katharina Lübbe, Wilhelm Heinz Schröder: M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3. Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Joseph Walk (Hrsg.), Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918-1945. hrsg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. München, 1988, S. 62
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