Karl Höltermann

Karl Höltermann
Karl Höltermann

Karl Höltermann (* 20. März 1894 in Pirmasens; † 3. März 1955 in Kings Langley nahe London) war ein sozialdemokratischer Politiker und Journalist.

Höltermann ließ sich zum Schriftsetzer ausbilden und wurde Mitglied der Arbeiterjugendbewegung, später der SPD. Nach der Lehre begab er sich auf Wanderschaft ins Ausland. Von 1915 bis 1918 war er Soldat im Ersten Weltkrieg. Ab 1919 arbeitete er als Journalist, wurde 1920 Redakteur, später Chefredakteur der sozialdemokratischen Tageszeitung Magdeburger Volksstimme. 1922/1923 war er Mitbegründer der Republikanischen Notwehr in Magdeburg. 1924 dann Mitbegründer und stellvertretender Vorsitzender des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, 1931 als Nachfolger von Otto Hörsing dessen kommissarischer Vorsitzender. Von Juli 1932 bis Juni 1933 gehörte er für den Wahlkreis Magdeburg für die SPD dem Reichstag an.

Wegen seines Widerstandes gegen den Nationalsozialismus musste er ab 1933 illegal in Berlin leben. Seine Familie wurde von der Gestapo in Haft genommen. Anfang Mai 1933 gelang ihm die Flucht nach Amsterdam. Höltermann hielt sich auch zeitweilig in Belgien und im Saargebiet auf. 1934 wurde gegen ihn Haftbefehl erlassen, zu dieser Zeit befand er sich in London. Im Juni 1935 wurden dann er und seine Familie offiziell ausgebürgert. Während seiner gesamten Emigrationszeit blieb der gegen ihn erlassene Haftbefehl in Kraft.

Im Berliner Stadtteil Gropiusstadt erinnert ein Weg an den in der Weimarer Republik bekannten Politiker.

Literatur

  • Martin Schumacher, Katharina Lübbe, Wilhelm Heinz Schröder: M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3. Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1. 

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