Otto Stahn

Otto Stahn

Otto Stahn (* 10. Juli 1859 in Berlin; † 31. Januar 1930 ebenda) war ein deutscher Architekt und arbeitete als Baurat für die Stadt Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Otto Stahn studierte an der Berliner Bauakademie bei Johannes Otzen. Nach dem Studium war er zeitweilig für die Eisenbahndirektion Magdeburg tätig und entwarf die Bahnhofshallen in Magdeburg, Halle und Stralsund. Nach einem einjährigen Italienaufenthalt war er von 1888 bis 1897 als Regierungsbaurat bei der Stadt Berlin beschäftigt. In den ersten zwei Berliner Jahren wohnte er in der Markgrafenstraße 16. Neben der Anstellung bei der Stadt betätigte sich Otto Stahns als Lehrer an der königlichen Gärtnerlehranstalt Berlin-Dahlem. Auf dem Gebiet des „Architekturgartens“ trat er auch als Buchautor in Erscheinung.[1]

Als Berliner Baurat war Otto Stahn für die künstlerische Ausgestaltung der neuen Berliner Brücken zuständig. Dazu zählen unter anderem folgende Brücken: Lutherbrücke, Moltkebrücke, Moabiter Brücke, Weidendammer Brücke sowie Gertraudenbrücke. Die Entwürfe für die Oberbaumbrücke und die Obere Freiarchenbrücke im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg stammen ebenfalls von ihm. Als Architekt hatte er mit dem Hochbahn-Viadukt von der Oberbaumbrücke bis zum Bahnhof Warschauer Straße sowie mit den Hochbauten am Urbanhafen zu tun.

Trauernde von Max Frick, für das Familiengrab Otto Stahn

Für Heinrich Müller-Breslau, den Rektor der Technischen Hochschule Charlottenburg, verwirklichte Otto Stahn dessen Landhaus im Grunewald (1893/94); der malerisch gestaffelte, viergeschossige Putzbau gehört zu den ältesten erhaltenen Bauten Grunewalds. Der einzige Sakralbau, den Otto Stahn entworfen hat, ist die zusammen mit seinem Lehrer Johannes Otzen errichtete Andreaskirche in Berlin-Dahlem (1895/96). Zu seinen sonstigen Werken gehören verschiedene Brunnenanlagen. Die preisgekrönte Gestaltung der technisch verbesserten kommunalen Straßenpumpe wurde ab 1893 von der Aktiengesellschaft Lauchhammer in Gusseisen hergestellt. Eine weitere Arbeit war der Sockel der Berolina am Alexanderplatz.

Otto Stahn wurde er auf dem Neuen Friedhof Wannsee in der Lindenstraße beigesetzt. Die dortige Friedhofskapelle ist sein Werk, ebenso wie das Erbbegräbnis für Oscar Huldschinsky.

Literatur

  • Barbara Hölkemann: Die Oberbaumbrücke in Berlin. Deutscher Wissenschafts-Verlag, Baden-Baden 2006, ISBN 978-3-935176-61-3.
  • Marina Wesner, Claudia M. Melisch: St. Petrikirche. Ein Rundgang durch das historische Cölln in Berlin. Story Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-929829-87-7, S. 52.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Willy Lange: Gartengestaltung der Neuzeit. Unter Mitwirkung für den Architekturgarten von Otto Stahn. Weber Verlag, Leipzig 1912

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