- Outcome
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Outcome(s) steht als Fachbegriff allgemein für das Ergebnis oder Gesamtergebnis einer Maßnahme. Der Begriff wird fachübergreifend verwandt und beschreibt das umfassende oder ganzheitliche Resultat.
Inhaltsverzeichnis
Medizin
Im internationalen medizinischen Sprachgebrauch wird das komplexe Ergebnis, das durch eine präventive Maßnahme oder medizinische Therapie erzielt wird, als Outcomes (engl. für ‚Ergebnisse‘, (Plurale tantum)) bezeichnet.[1] Dabei gilt die Bedeutung für den Patienten als wesentlicher Bestandteil der Definition, nicht allein die medizinische Bewertung.
Interesse des Patienten
Fälschlich wird in der deutschen Literatur die angegebene Definition zu einer einfachen Metrik als Konglomerat skalarer Größen reduziert (siehe Onkologie). Dies ist zum Einen ein Zeichen sprachlicher Verarmung, zum anderen ein Hinweis auf die vernachlässigte Bedeutung des Patienteninteresses. Diese steht ungeachtet der bestehenden Defizite US-amerikanischer Gesundheitspolitik nominell im Zentrum des Interesses.[2]
Durch die Definition verschiedener Ziele in Form von einzelnen Zielgrößen oder Endpunkten wird das Ergebnis aus der Sicht der Patienten eher willkürlich klassifiziert. Ein konventioneller Endpunkt in der Medizin ist zum Beispiel die Komplikationsrate. Auch Laborparameter oder Befunde können als Endpunkte definiert werden. Meist sind Endpunkte in der physikalischen Realität vorhanden und beobachtbar.
Volkswirtschaftliches Interesse
Mehrjährige Diskussionen hatten die Rolle der Regierung in der Wirtschaft zum Inhalt. Das galt insbesondere Industrien in Produktion und Dienstleistung, die radikalem Wandel unterworfen waren. Heute ist der Gesundheitsmarkt von diesen Diskussionen betroffen, insbesondere mit der Einführung integrierter Versorgung und veränderter Kostenteilung. Es führt zur Diskussion der Patienten und Versicherten über eine effiziente Nutzung und die entsprechende Steuerung durch den Staat[3].
Medizinisches Interesse
Die Qualität der medizinischen Dienste ist ein bestimmender Parameter für deren Budgetierung. In jeder Volkswirtschaft gibt es öffentliche Güter, die jedermann genießen kann, gleich ob er dafür bezahlt hat oder nicht. Dazu gehört auch die Anwendung der neuesten Erkenntnisse der medizinischen Forschung. Diese hat in ihrer gesamten Bandbreite unter anderen die Messung der Qualität und die Steigerung der Qualität zum Ziel[4].
Onkologie
Das Endergebnis einer Krebsbehandlung wird im deutschsprachigen medizinischen Schrifttum besonders häufig mit Outcome bezeichnet. An Stelle einer intuitiven Beschreibung des Falles („geheilt“/„nicht geheilt“ o. ä.) soll eine möglichst genau definierte Beschreibung der Situation des Patienten am Ende einer Studie oder der Nachbeobachtungszeit treten. Dies ist vor allem für Studien und für Krebsregister notwendig.
Die Definitionen stammen ursprünglich aus dem Handbook for Standardized Cancer Registries (1976, ISBN 9241700254) enthalten, dem Centralized Cancer Patient Data System (CCPDS, 1977) und dem International Cancer Patient Data Exchange System (ICPDES, 1977). In Deutschland gibt es seit 1979 die an der Universität Gießen entwickelte Basisdokumentation für Tumorkranke (zuletzt aktualisiert 1999). Moderne Kriterienkataloge legen tumorspezifisch sehr detaillierte Kriterien insbesondere für die Heilung (Remission) fest.
Die Kürzel R0-2 werden nach Operationen verwendet, CR/PR/NC/PD nach Strahlen- oder Chemotherapien.
- R0 = Postoperativ (resected) ist der Patient vollständig tumorfrei. Mikroskopisch muss der Saum des Resektates frei von Krebszellen sein. Synonym ist free of tumor, FT.
- R0b = Postoperativ noch erhöhter Tumormarker
- R1 = Mikroskopisch ist der Rand des Resektates nicht frei von Krebsgewebe.
- R2 = Makroskopische (mit bloßem Auge sichtbare) Tumoranteile konnten nicht entfernt werden.
- CR = Vollremission (complete remission); Tumor durch Strahlen- oder Chemotherapie vollständig zerstört (in der Regel genügt der Nachweis mit bildgebenden Verfahren), Symptome rückgebildet, Tumormarker normalisiert. Die Remission muss mindestens einen Monat anhalten.
- VGPR = Very good partial remission. Minimale Tumorzeichen (z. B. ein erhöhter Tumormarker, oder zirkulierende Tumorzellen im Patientenblut) sind noch nachweisbar. Synonym minimal signs of disease.
- PR = Teilremission (partial remission) liegt vor, wenn mindestens 50 % der Tumormasse rückgebildet sind. Gelegentlich wird in Studienprotokollen auch eine Rückbildung des Tumordurchmessers auf 50 % verwendet. Die besonders exakten RECIST-Kriterien fordern eine 30 % Verminderung der Summe der größten Durchmesser aller Targetläsionen (bis zu fünf Metastasen pro Organ).
- MR = Minimale Remission, minimal response: mindestens 25, aber weniger als 50 % der Tumormasse sind rückgebildet.
- NC = Keine Veränderung (no change), bzw. Änderung der Tumormasse um weniger als 25 %.
- PD = Progression (progressive disease): Tumormasse hat um mehr als 25 % zugenommen, oder es sind neue Krebsherde aufgetreten. RECIST-Kriterien: Die Summe der größten Durchmesser aller Targetläsionen hat um mindestens 20 % zugenommen. PPD (primarly progressive disease) kann verwendet werden, um von einer Progression nach vorausgegangener Remission zu unterscheiden.
- Lokale Kontrolle bedeutet eine Remission oder wenigstens unveränderte Größe des Haupttumors, unabhängig von einer möglichen Metastasierung. Eine Therapie kann durchaus als palliativ erfolgreich bewertet werden, wenn sie lokale Kontrolle erreicht, ohne die Metastasierung aufzuhalten, etwa bei schmerzhaften Tumoren der Halsregion.
Siehe auch
- Medizin
Einzelnachweise
- Medizin
- ↑ Outcomes Forschung in USA, Definitionen der Behörde AHRQ
- ↑ Einschätzung durch den Patienten
- ↑ [1]
- ↑ Zielsetzung der medizinischen Forschung
Weblinks
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