Palusalu

Palusalu

Kristjan Palusalu (ursprünglich bis 1935 Kristjan Trossmann, * 10. März 1908 im Dorf Saulepi in der Landgemeinde Varbla/Estland; † 17. Juli 1987 in Tallinn) war ein estnischer Ringer und Olympiasieger.

Kristjan Palusalu gewann bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin die Goldmedaille sowohl im Freistil-Ringen als auch im Griechisch-Römischen Stil in der höchsten Gewichtsklasse. Damit war er der erfolgreichste Sportler seines Heimatlandes der Zwischenkriegszeit. Bei der Eröffnungsfeier der Spiele 1936 trug er die estnische Fahne ins Olympiastadion.

Nach der Annexion Estlands durch die Sowjetunion 1940 in der Folge des Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes wurde Palusalu wie zahlreiche seiner Landsleute deportiert. Nach einem Fluchtversuch zum Tode verurteilt meldete er sich als „Freiwilliger“ an die finnische Front, wo er im Herbst 1941 nach Finnland desertierte. Von Finnland kehrte er in die Heimat zurück, die damals von Deutschland besetzt war. Nach dem Einmarsch der Russen 1944 zunächst in Haft durfte er später als Trainer arbeiten. Da er der erfolgreichste estnische Sportler der Vorkriegszeit war und da sein Schicksal exemplarisch für die Leiden seines Volkes unter der Sowjetherrschaft war, blieb er jedoch bis heute einer der populärsten estnischen Sportler überhaupt.

Der Bronzesoldat des umstrittenen Kriegerdenkmals in Tallinn ist nach der Gestalt des Kristjan Palusalu modelliert.


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