Patronit

Patrónit
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Chemische Formel	VS4
Mineralklasse	Sulfide und Sulfosalze 2.EC.10 (8. Auflage: II/F.01-10) (nach Strunz) 2.16.21.1 (nach Dana)
Kristallsystem	monoklin
Kristallklasse	2/m
Farbe	dunkelgrau
Strichfarbe	schwarz
Mohshärte	2
Dichte (g/cm³)	2,82
Glanz	metallisch
Transparenz	undurchsichtig
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus
Häufige Kristallflächen
Zwillingsbildung

Patrónit ist ein seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze, genauer der Metallsulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel von größer 1:2. Es ist das einzige Mineral der Patronit-Gruppe.

Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Formel VS₄ und bildet Aggregate aus säulenartigen Kristallen von dunkelgrauer Farbe.

Etymologie und Geschichte

Patrónit wurde erstmals 1906 von Hewett in der Typlokalität Minas Ragra bei Cerro de Pasco in Peru gefunden. Das Mineral ist nach dem peruanischen Metallurgen Antenor Rizo-Patrón benannt.

Bildung und Fundorte

Patrónit bildet sich in Klüften, die sich in Schiefergestein gebildet hatten und die mit asphaltähnlichem Kohlenwasserstoff gefüllt sind. Dabei ist es mit verschiedenen anderen Vanadium-Mineralen vermischt. Es ist häufig stark mit Schwefel, Kohle, Ton und Bravoit vergesellschaftet. Weitere vergesellschaftete Minerale sind Pyrit, Minasragrit, Stanleyit, Dwornikit und Quarz.

Patrónit ist fast ausschließlich aus der Ragra-Mine in Peru bekannt. In diesem größten bekannten Vorkommen an Vanadiumerzen ist Patrónit eines der Haupterze. Weitere Vorkommen sind nur noch aus der Tsumeb-Mine in Namibia bekannt.

Struktur

Patrónit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe I2 / c., den Gitterparametern a = 6,78 Å, b = 10,42 Å, c = 12,11 Å und β =&nbsp100,8° sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Verwendung

Patronit war lange Zeit die wichtigste Quelle zur Gewinnung von Vanadium. Inzwischen wurde es aber von Magnetit-Erzen abgelöst, aus denen Vanadium als Nebenprodukt gewonnen werden kann.

Siehe auch

• Systematik der Minerale
• Liste der Minerale

Literatur

• Patronit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf)
• Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag 1978, ISBN 3-432-82986-8 (S. 482)

Weblinks

• Mineralienatlas:Patronit (Wiki)
• mindat.org - Patrónite (engl.)