Paul Bader (General)

Paul Bader (General)
General der Artillerie Paul Bader am Schreibtisch sitzend, mit Karte. Foto mit handschriftlicher Widmung vom Sommer 1941

Paul Bader (* 20. Juli 1883 in Lahr; † 28. Februar 1971 in Emmendingen) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Artillerie im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bader trat am 1. Oktober 1903 als Fahnenjunker in das 4. Badische Feldartillerie-Regiment Nr. 66 in seiner Heimatstadt ein. Dort erfolgte am 19. Februar 1905 seine Ernennung zum Fähnrich sowie am 21. Mai 1906 die Beförderung zum Leutnant. Vom 1. April 1912 bis 15. August 1912 fungierte er als Adjutant im I. Bataillon seines Regiments und kam dann am 1. Oktober 1912 als Regimentsadjutant zum 3. Ober-Elsässischen Feldartillerie-Regiment Nr. 80 nach Colmar. Hier wurde er am 20. November 1913 Oberleutnant.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs und der Mobilmachung kam Bader mit dem Regiment an der Westfront zum Einsatz. Als Hauptmann (seit 18. April 1915) wurde er ab 12. Oktober 1915 zur 39. Feldartillerie-Brigade versetzt und als Adjutant verwendet.

Nach Kriegsende diente er in der Reichswehr und war vom 1. April 1933 bis 30. September 1934 Kommandeur des 5. Artillerie-Regiments und später in der Wehrmacht.

Als Generalleutnant führte er im Zweiten Weltkrieg die 2. Infanterie-Division (motorisiert) im Polenfeldzug, u. a. in der Schlacht in der Tucheler Heide, und im Westfeldzug.

Im Juli 1941 wurde er zum General der Artillerie befördert und zum Militärbefehlshaber in Serbien ernannt, wo er den Befehl zur „sofortigen Aufnahme des Angriffskampfes gegen die kommunistischen Terrorbanden“ (Tschetniks) bekam. Am 4. Oktober desselben Jahres erteilte ihm Generalfeldmarschall Wilhelm List den Befehl, zur Bekämpfung von Widerstandsgruppen, so genannte Geiselsammellager, zu errichten, um die Geiseln gegebenenfalls zu erschießen.[1] Am 10. Oktober 1943 musste Bader das erst im August übernommene Kommando über das XXI. Gebirgs-Armeekorps abgeben und wurde zunächst in die Führerreserve versetzt, und am 31. März 1944 dann in den Ruhestand.

Bader lebte nach dem Krieg in Emmendingen. Bei einer Vernehmung am 3. Januar 1964 behauptete er, nichts von Geiselerschießungen durch die Wehrmacht oder Truppenangehörige gewusst zu haben.[2]

Auszeichnungen

Literatur

  • Dermot Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand, Markus Rövekamp: Die Generale des Heeres 1921-1945, Band 2 v. Blanckensee-v. Czettritz und Neuhauß; Biblio Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2424-7

Einzelnachweise

  1. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 24, mit Bezug auf Quelle 503 ARZ 54/66 BAL, S. 76.
  2. Zitate bei Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, S. 24.
  3. a b c d Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S.119
  4. Klaus D. Patzwall und Veit Scherzer: Das Deutsche Kreuz 1941-1945, Geschichte und Inhaber Band II, Verlag Klaus D. Patzwall, Norderstedt 2001, ISBN 3-931533-45-X, S.21

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Paul Bader (général) — Pour les articles homonymes, voir Bader. Paul Bader …   Wikipédia en Français

  • Paul Bader — ist der Name folgender Personen: Paul Bader (Politiker) (1865–1945), deutscher Politiker (SPD), Reichstagsabgeordneter Paul Bader (General) (1883–1971), deutscher General der Artillerie Diese Seite ist eine Begriffsklärung …   Deutsch Wikipedia

  • Bader (Begriffsklärung) — Bader bezeichnet: Bader als fahrende Heiler (Chirurgen), einen mittelalterlicher Beruf Bader, einen heute seltenen männlichen Vornamen, abgeleitet vom alten germanischen Namen „Bathari“, der auf dem altnordischen „Badh“ (Kampf) und dem… …   Deutsch Wikipedia

  • General der Artillerie — bezeichnet: 1. einen Generalsdienstgrad in ehemaligen deutschen Landstreitkräften (Kaiserliches Heer, Reichswehr und Wehrmacht), und zwar den regulär zweithöchsten Rang unter dem Generaloberst. Kavallerieoffiziere wurden entsprechend zum General… …   Deutsch Wikipedia

  • Bader — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Sur les autres projets Wikimedia : « Bader », sur le Wiktionnaire (dictionnaire universel) Patronyme Diedrich Bader (né en 1966), est un… …   Wikipédia en Français

  • Paul-Romain Chaperon — Portrait de Paul Romain Chaperon Naissance 15 juin1808 …   Wikipédia en Français

  • Douglas Bader — Sir Douglas Robert Steuart Bader Birth name Douglas Robert Steuart Bader Nickname …   Wikipedia

  • Douglas Bader — Saltar a navegación, búsqueda Douglas Bader Años de servicio 1928 1946 Apodo Tin Legs Lealtad …   Wikipedia Español

  • John Paul Stevens — Infobox Judge name =John Paul Stevens| imagesize = 230px caption = office = Associate Justice of the United States Supreme Court termstart = December 19 1975 termend = nominator = Gerald Ford appointer = predecessor = William O. Douglas successor …   Wikipedia

  • Liste des médaillés aux championnats du monde de gymnastique artistique - Concours général par équipe — Médaillés Éditions Or Argent Bronze 1903 …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”