- Paul Förster
-
Paul Artur Förster (* 14. November 1844 in Delitzsch; † 31. Dezember 1925 in Berlin) war, ebenso wie sein Bruder Bernhard Förster, ein antisemitischer Publizist und Politiker im Kaiserreich.
Leben
Förster studierte in Göttingen und Berlin, wo er 1873 promovierte und arbeitete anschließend als Gymnasiallehrer in Berlin. Er trat als Agitator in der Berliner Bewegung auf und war Mitinitiator der Antisemitenpetition 1880/81, die die Rücknahme von Gleichstellungsgesetzen für Juden forderte. Von 1889 bis 1907 kandidierte er für verschiedene antisemitische Gruppierungen für den Reichstag. Bei der Reichstagswahl 1893 gewann er neben Liebermann von Sonnenberg, Adolf König und Hans Leuss eines der vier Mandate der Deutschsozialen Partei per Nachwahl. Bis 1898 war er Abgeordneter der DSP bzw. der Deutschsozialen Reformpartei.
Förster war Gründer und Vorsitzender des Deutschen Volksbundes, der allerdings ohne Einfluss auf die Politik blieb sowie Vorsitzender des Internationalen Vereins zur Bekämpfung der Wissenschaftlichen Tierfolter (Verein gegen die Vivisektion) mit Sitz in Dresden.
Literatur
- Miriam Zerbel: Tierschutz im Kaiserreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Vereinswesens. Lang, Frankfurt 1993, ISBN 363145869X (Reihe: Münchner Studien zur neueren und neuesten Geschichte, Band 4)
Weblinks
- Literatur von und über Paul Förster im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Paul Förster in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Andreas Speit: Liebe Tiere, böse Juden. In: Jungle World vom 23. Oktober 2008 (ausführliches Referat von Försters Gedankenwelt)
Kategorien:- Reichstagsabgeordneter (Deutsches Kaiserreich)
- Antisemitismus
- Deutscher
- Geboren 1844
- Gestorben 1925
- Mann
- Mitglied der Deutschsozialen Partei
Wikimedia Foundation.