- Paul Kleihues
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Paul Kleihues (* 21. Mai 1936 in Rheine) ist ein deutscher Mediziner und emeritierter Professor für Neuropathologie an der Universität Zürich.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kleihues arbeitete nach seinem Medizinstudium an den Universitäten in Münster, Hamburg, München und Pavia die folgenden zwölf Jahre am Max-Planck-Institut für Hirnforschung (heute Max-Planck-Institut für neurologische Forschung) in Köln und untersuchte als Wissenschaftler die Ursachen von Hirntumoren auf dem Gebiet der chemischen Karzinogenese.
Die erste Professur übernahm Kleihues 1976 am Institut für Pathologie (Ludwig-Aschoff-Haus) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 1983 folgte er einem Ruf nach Zürich und wurde dort Direktor des Instituts für Neuropathologie am Universitätsspital Zürich, von 1990 bis 1992 war er auch Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich. Bis 1993 war er der erste Präsident des Forschungsrats der 1991 gegründeten Internationalen Stiftung für Forschung in Paraplegie (IFP)[1] in Zürich.
1994 wurde er Direktor des Internationalen Krebsforschungszentrums der Weltgesundheitsorganisation – International Agency for Research on Cancer (IARC) in Lyon, wo er weiterhin die molekularpathologische Diagnose, Prognose und Ursachen von diversen Krebsarten erforschte.[2] Nach seiner Emeritierung wurde Kleihues 2005 Gründungsdirektor des Comprehensive Cancer Center am Universitätsklinikum der Universität Freiburg.
2005/2006 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin und anschließend Visiting Scientist am National Cancer Institute der National Institutes of Health in Bethesda (Maryland).
Er ist Delegierter des Stiftungsrates der 1991 in Liechtenstein gegründeten Charles Rodolphe Brupbacher Stiftung,[3] die am Dekanat der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich angesiedelt ist.
Zahlreiche heutige Ordinarien im deutschen Sprachraum zählen zu seinen ehemaligen Schülern, u.a. auch Otmar D. Wiestler. Kleihues ist Gründungsherausgeber von Brain Pathology und war Herausgeber der dritten Ausgabe von WHO Classification of Tumors. Er publizierte in Nature und neuropathologischen Zeitschriften.
Auszeichnungen
- 1991: Zülch-Preis für Grundlagenforschung in der Neurologie der Gertrud-Reemtsma-Stiftung
- 2005: Ehrendoktorwürde der Universität Łódź
- 2005: Ehrenmitgliedschaft der Europäischen Gesellschaft für Pathologie
- 2007: Ehrendoktorwürde der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- 2008: Johann-Georg-Zimmermann-Medaille für das Lebenswerk im Kampf gegen Krebs
Literatur
- Literatur von und über Paul Kleihues im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek und auf anderen Websites
Weblinks
- Kurz-Lebenslauf bei der Brain Tumor Funders' Collaborative (BTFC) (engl.)
- Publikationen und Profil bei den BiomedExperts (engl.)
- Betrug im Labor: Paul Kleihues deckte Fälschungen im Labor auf, Focus-Online, 9. Juni 1997
- Krebsursachen – "Krebs ist der Preis für Wohlstand" auf stern.de, Rubrik Wissenschaft & Gesundheit, 1. Juli 2006
Referenzen
- ↑ ifp-zh.ch – Web der Internationalen Stiftung für Forschung in Paraplegie
- ↑ Forschungsprojekte am IARC – auf Web des BioCompetence Network, biocompetence.eu
- ↑ brupbacher-stiftung.ch – Web der Charles Rodolphe Brupbacher Stiftung
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