Paul Schneider (Künstler)

Paul Schneider (Künstler)
Durchblick in die Landschaft, Straße der Skulpturen (St. Wendel)
Durchblick in die Landschaft, Steine an der Grenze

Paul Schneider (* 1927 in Saarbrücken) ist ein deutscher Bildhauer.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

1945 durchlief Paul Schneider eine Maurerlehre, die er mit der Gesellenprüfung abschloss. Daran schloss er eine Malerlehre an mit dem Ziel, Künstler zu werden. Bis 1948 besuchte er die örtliche Volkshochschule, an der er erste künstlerische Erfahrungen in der Arbeit mit Ton und in der Aquarellmalerei machte. Von 1948 bis 1951 studierte er an der Staatlichen Werkakademie Kassel bei den Professoren Kay Heinrich Nebel, Ernst Röttger und Arnold Bode, dem Begründer der documenta; er belegte die Fächer Malerei, Zeichnen und Bildhauerei. Zur Finanzierung seines Studiums arbeitete er in einer Steinmetzwerkstatt, in der er Grabinschriften anfertigte. 1952-53 nahm er ein Studium an der Staedelschule (Frankfurt) auf, wo er Schüler des Bildhauers und Kunstpädagogen Hans Mettel war. Schneider brach sein Studium ab, da er sich in seinem freien Gestaltungswillen eingeschränkt sah. Seit 1953 ist er als freischaffender Bildhauer tätig.

1958 unternahm Schneider einen Studienaufenthalt in Italien, 1962 einen weiteren in Griechenland. Der Künstler, der sich bis zu diesem Zeitpunkt schwerpunktmäßig mit figürlichen Kompositionen beschäftigte, löste sich in den Folgejahren von diesem Sujet, seine Arbeiten wurden immer abstrakter. 1967 belegte Schneider einen Schweißerlehrgang, der ihm Erfahrungen in einer für ihn neuen Arbeitsweise mit einem neuen Werkstoff brachte.

1971/72 nahm er an dem ersten Internationalen Bildhauer-Symposion in St. Wendel teil, das von dem Bildhauer und späteren Kunstpädagogen Leo Kornbrust initiiert wurde. Ein Jahr später wurde er zur Teilnahme am mittlerweile arrivierten Symposion Europäischer Bildhauer im österreichischen St. Margarethen im Burgenland eingeladen, das im Jahr 1959 von Karl Prantl ins Leben gerufen worden war. In der Folgezeit nahm Schneider an zahlreichen Bildhauersymposien teil. In den Jahren 1976-78 arbeitete er wesentlich an der Neugestaltung der Saarbrücker Fußgängerzone mit. 1979 unternahm er eine ausgedehnte Studienreise nach Indien, der noch zwei weitere Reisen dorthin folgten.

Paul Schneider lebt und arbeitet in dem Merziger Stadtteil Bietzen.

Steine an der Grenze

Straße des Friedens

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Karl Prantl während der "Symposien europäischer Bildhauer" in St. Margarethen wuchs bei Schneider der Wunsch, ein eigenes Symposion zu veranstalten. 1985 gründete er mit Gleichgesinnten einen Förderverein, ein Jahr später veranstaltete dieser ein Bildhauersymposion bei Merzig. Zu diesem Symposion lud der Künstler Bildhauerkollegen aus Deutschland, Frankreich, Luxemburg und der Schweiz ein. Deren während des Symposions geschaffene Steinplastiken wurden am Verlauf von Wanderwegen entlang der deutsch-französischen Grenze auf einem Höhenzug des Saargaues zwischen den saarländischen Orten Büdingen und Wellingen und den lothringischen Nachbargemeinden Launstroff und Scheuerwald aufgestellt; Schneider gab dem Projekt den Namen "Steine an der Grenze". Inzwischen fanden weitere sechs internationale Symposien statt, deren Arbeitsergebnisse die Skulpturenstraße ständig vergrößerten. Momentan (2007) umfasst sie etwa 30 Plastiken von 28 internationalen Künstlern. Im Jahr 2002 wurden die beiden saarländischen Projekte "Steine an der Grenze" und "Straße der Skulpturen" miteinander verbunden. Schneider brachte sein Projekt ebenso wie die St. Wendeler Skulpturenstraße in die von Leo Kornbrust initiierte "Straße des Friedens" ein, die auf einer Idee des Malers und Bildhauers Otto Freundlich fußt.

Ehrungen / Auszeichnungen

Teilnahme an Bildhauersymposien / Ausstellungen / Werke im Öffentlichen Raum

Paul Schneider nahm an zahlreichen Bildhauer-Symposien teil. Eine detaillierte Auflistung dieser Symposien, eine Übersicht über seine Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen sowie eine Auflistung seiner Werke im Öffentlichen Raum findet sich im Künstlerlexikon Saar [1]

Literatur

  • Paul Schneider. [Kat. z. Ausstell. i.d. Galerie Monika Beck, Homburg-Schwarzenacker]. Zweibrücken, 1972.
  • Dittmann, Lorenz: Paul Schneider. Hrsg.: Gisela Koch. [Kat. z. Ausstellung in Lebach, April 1985]. Lebach: Queißer, 1985. 92 S., zahlr. Ill. ISBN 3-921815-55-X
  • Dittmann, Lorenz: Paul Schneider. Hrsg. Gisela Koch [Kat. z. Ausstellung in Lebach, April 1985]. 2., durchges. u. erg. Aufl. Lebach: Ed. Galeria, 1987. 92 S., zahlr. Ill. ISBN 3-921815-55-X
  • Paul Schneider im Gespräch mit Monika Bugs. Hrsg.: Jo Enzweiler, Inst. f. Aktuelle Kunst. Saarbrücken: Verl. St. Johann, 1995. 24 S., Ill. (Interview; Bd. 2) ISBN 3-928596-14-4
  • Paul Schneider – Werke. Aufsätze und Werkverzeichnis. Bearb.: Claudia Maas, Hrsg.: Jo Enzweiler, Inst. f. Aktuelle Kunst i. Saarland a. d. Hochschule der Bildenden Künste Saar. Saarbrücken: Verl. St. Johann
    Bd. 1: 1949 - 1998. 1998. 251 S.. zahlr. Ill. ISBN 3-928596-36-5
    Bd. 2: 1998 - 2000. 2001. 64 S., zahlr. Ill. ISBN 3-928596-62-4
  • Paul Schneider – Aquarelle und Zeichnungen 1947-2001. [Ausstellungskatalog]. Hrsg.: Mittelstadt St. Ingbert u. Institut f. Aktuelle Kunst. Bearb.: Claudia Maas. Saarbrücken: Verl. St. Johann, 2001. 55 S., zahlr. Ill., 1 CD ISBN 3-928596-63-2

Annotationen

  1. siehe Weblink "Eintrag Künstlerlexikon"

Weblinks

 Commons: Steine an der Grenze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Strasse der Skulpturen St. Wendel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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