- Saargau
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Saargau bezeichnet zum einen eine fränkische Gaugrafschaft, zum anderen den Höhenzug zwischen Saar und Mosel beziehungsweise im südlichen Bereich zwischen Saar und französischer Grenze.
Inhaltsverzeichnis
Grafschaft Saargau
Der Saargau war eine fränkische Gaugrafschaft, die bereits im 7. Jahrhundert belegt ist und seinerzeit auch den heute in Frankreich liegenden Teil des Saartals umfasste. Im Vertrag von Mersen (870) werden zwei Saargrafschaften genannt, comitatus Sarachuua inferior (Unterer Saargau) und comitatur Sarachuua subterior (Oberer Saargau), von denen lediglich der Untere Saargau die Bezeichnung Saargau fortführte.
Landschaft Saargau
Der Saargau ist ein Höhenzug westlich der Saar. Er beginnt im Süden bei Berus, zieht sich an der französischen Grenze entlang nach Norden, vom Saarland hinüber ins benachbarte Rheinland-Pfalz. Der nördliche Teil wird im Westen von der Mosel begrenzt und endet bei Konz, wo die Saar in die Mosel mündet.
Der Ostrand des Saargaus fällt im saarländischen Teil steil zum Saartal hin ab. Nach Westen hin, Richtung Lothringen und über die Landesgrenze hinaus, ist die Gaulandschaft eher flach und weit, mit sanften Wellen und Hügeln. Geologisch gehört der Saargau zum Lothringer Stufenland, das alle paar Kilometer, von West nach Ost, eine Steilstufe aufweist, und zwischen je zwei solcher Stufen kaum merklich wieder ansteigt. An den westlichen Ausläufern des Saargaues im Bereich der Mosel wird Wein angebaut. Hier wächst vor allem die Rebsorte Elbling.
Die Gaulandschaft ist zum größten Teil vom schweren Muschelkalkboden geprägt. Im Bereich der Orte Borg, Oberleuken, Büschdorf, Eft-Hellendorf, Sinz, Münzingen, Kesslingen, Faha wird ausgeprägter Ackerbau betrieben. Man spricht hier auch von der Kornkammer des Saarlandes. Dieser intensiv durch Ackerbau geprägte Bereich erstreckt sich auch in das nördlich angrenzende Rheinland-Pfalz, insbesondere in den Bereich der Orte Merzkirchen, Fisch und Mannebach (bei Saarburg). Zudem finden sich überall Streuobstwiesen und im geringerem Umfang bei den Orten Tettingen-Butzdorf und Borg gewerbsmäßiger Obstbau. Über den Saargau führt die Viezstraße. Die östlichen Ausläufer des Saargaues sind an den zur Saar abfallenden Steilhängen meist mit Wald bewachsen. Im nördlichen Bereich ab Höhe Saarburg auch mit Wein. Hier gedeiht der bekannte rheinland-pfälzische Saar-Riesling.
Der Saargau erreicht in seinem nördlichen Teil Höhen von rund 400 Metern über NN (Nitteler Höcht 390 m ü. NN, Helenenkreuz bei Wincheringen 413 m ü. NN), weiter südlich von rund 450 Metern (Eiderberg bei Freudenburg 440 m ü. NN, Kawelsberg bei Tünsdorf 442 m ü. NN)
Sehenswürdigkeiten
- Berus: Reste der mittelalterlichen Stadtfestung, Pfarrkirche St.Martin, Europa-Denkmal, Oranna-Kapelle
- Felsberg: Teufelsburg. Sendeanlage Europe 1
- St. Barbara: Römisches Kupferbergwerk
- Ihn: Römisches Quellheiligtum am „Sudelfels“
- Siersburg: Burganlage Siersburg. Tal der Nied
- Niedaltdorf: Tropfsteinhöhle.
- Wellingen: Bildhauersymposion „Steine an der Grenze“
- Orscholz: Cloef (Aussichtspunkt an der Saarschleife),
- Borg: Rekonstruierte römische Villa
- Kastel-Staadt: Klause hoch über der Saar,
- Gisingen: Museum „Haus Saargau“
- Beckingen: Naturschutzgroßgebiet „Wolferskopf“ mit „Fischerberghaus“ (Orchideenvorkommen, Mutterkuhherde mit Vogesenrindern, Rundwanderwege)
Weblinks
Commons: Saargau – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Geographie (Saarland)
- Landschaft in Rheinland-Pfalz
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