- Paul Wühr
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Paul Wühr (* 10. Juli 1927 in München) ist ein deutscher Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Paul Wühr wurde als Sohn eines Bäckers geboren. Nach dem Besuch des Wittelsbacher-Gymnasiums in München absolvierte er eine Ausbildung zum Volksschullehrer. Von 1949 bis 1983 war er als Lehrer an einer Volksschule in Gräfelfing tätig. Seit 1986 lebt Wühr mit seiner Frau im italienischen Passignano sul Trasimeno (Umbrien).
Paul Wühr ist Mitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller und des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland.
Werk
Wühr, der bereits in der Jugend mit dem Schreiben begann, arbeitet seit Ende der 1940er Jahre an einem umfangreichen Werk, das ihn zu einem der bedeutenden experimentellen Autoren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur werden ließ. Wühr ist Verfasser von Romanen, Hörspielen, Prosapoemen und Lyrik, wobei die Grenzen zwischen den Gattungen angesichts der häufig collagenhaften Technik des Autors fließend sind. Während Wühr in den 1970er Jahren Aufsehen mit seinen O-Ton-Hörspielen erregte, schrieb er danach vor allem an Großpoemen und Gedichtzyklen. Dabei gilt er trotz aller Anerkennung durch die Literaturkritik nach wie vor als einer der großen Außenseiter der deutschen Literatur, der sich dem Literaturbetrieb weitgehend verweigert.
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1971 Hörspielpreis der Kriegsblinden
- 1976 Ludwig-Thoma-Medaille
- 1977 Literaturförderpreis der Stadt München
- 1984 Literaturpreis der Stadt Bremen
- 1989 Preis des SWF-Literaturmagazins
- 1990 Petrarca-Preis
- 1990 Ernst-Meister-Preis für Lyrik
- 1997 Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
- 2001 F.-C.-Weiskopf-Preis der Berliner Akademie der Künste
- 2002 Hans-Erich-Nossack-Preis
- 2003 Ehrendoktorwürde der Universität Bielefeld
- 2007 Ernst-Jandl-Preis für Lyrik
Werke
- Der kleine Peregrino, 1960 (zusammen mit Walter Habdank)
- Basili hat ein Geheimnis, 1964 (zusammen mit Lilo Fromm)
- Gegenmünchen, 1970
- So spricht unsereiner, 1973
- Preislied, (Hörspiel, BR 1971)
- Trip Null (Hörspiel, BR 1972)
- Verirrhaus (Hörspiel, BR 1973)
- Grüß Gott ihr Mütter, ihr Väter, ihr Töchter, ihr Söhne, 1976
- Rede, 1979
- Das falsche Buch, 1983
- Es war nicht so, 1987
- Der faule Strick, 1987
- Sage, 1988
- Gedichte, 1990
- Ob, 1991
- Wenn man mich so reden hört, 1993 (zusammen mit Lucas Cejpek)
- Luftstreiche, 1994
- Ob der Magus im Norden, 1995
- Salve res publica poetica, 1997
- Tanzschrift, 2000 (zusammen mit Hans Baschang)
- Venus im Pudel, 2000
- Leibhaftig, 2001
- Das Lachen eines Falschen, 2002
- Was ich noch vergessen habe, 2002 (zusammen mit Lucas Cejpek)
- An und für, 2004
- Dame Gott, 2007
Literatur
- Franz Josef Czernin: Dichtung als Erkenntnis. Zur Poesie und Poetik Paul Wührs. Graz u.a.: Literaturverl. Droschl 1999. (= Essay; 37) ISBN 3-85420-509-0
- Reinhard Kiefer: Gottesurteil - Paul Wühr und die Theologie. Aachen: Rimbaud 2003. (= Rimbaud-Taschenbuch; 16) ISBN 3-89086-702-2
- Jürgen Nelles: Denk-Spiele der Poesie. Der Hörspielmacher und Schriftsteller Paul Wühr. Bonn: Bouvier 1991. (= Bonner Arbeiten zur deutschen Literatur; 47) ISBN 3-416-02351-X
- Christer Petersen: Der postmoderne Text. Rekonstruktion einer zeitgenössischen Ästhetik am Beispiel von Thomas Pynchon, Peter Greenaway und Paul Wühr. Kiel: Ludwig 2003. ISBN 3-933598-67-2
- Die poetische Republik. Annäherungen an Paul Wührs. Salve res publica poetica, hrsg. v. Sabine Kyora. Bielefeld: Aisthesis 2002. (= Bielefelder Schriften zu Linguistik und Literaturwissenschaft; 17) ISBN 3-89528-356-8
- Falsches Lesen. Zu Poesie und Poetik Paul Wührs. Festschrift zum 70. Geburtstag, hrsg. v. Sabine Kyora. Bielefeld: Aisthesis 1997. ISBN 3-89528-178-6
- Paul Wühr. Materialien zu seinem Werk, hrsg. v. Lutz Hagestedt. München: Brehm 1987. ISBN 3-921763-94-0
Weblinks
- Literatur von und über Paul Wühr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website zu Paul Wühr
- Weiterführende Links zu Paul Wühr
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