- Percy Stuart
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Seriendaten Originaltitel Percy Stuart Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Produktionsjahr(e) 1969, 1970 - 1972 Länge 25 Minuten Episoden 52 Genre Abenteuerfilm Idee Karl Heinz Zeitler Musik Siegfried Franz Deutschsprachige
Erstausstrahlung19. März 1969 Besetzung - Claus Wilcke: Percy Stuart
- Horst Keitel: Reginald Prewster
Die Clubmitglieder
- Robert Meyn: Sir John Cleveland
- Kurt Beeken: Mr. Fitzgerald
- Ulrich Beiger: Colonel Snyder
- Georg Eilert: Lordrichter Parkinson
- Gerhard Frickhöffer: Mr. Pommeroy
- Friedrich Hartau: Mr. Joshua Brown
- Kurt Klopsch: Mr. Grover
- Albert Lippert: General McLean
- Alf Marholm: Mr. Beverly
- Otto Preuss: Mr. Winterbottom
- Helmuth von Scheven: Lord Hamilton
- Otto Stern: Sir Richard Cavendosh
- Curt Timm: Sir Robert Callaghan
und Günter Lüdke: Butler
Percy Stuart war eine wöchentlich im Vorabendprogramm (Mittwoch, 19.10 Uhr) laufende Abenteuerserie im ZDF. Drehbuchautor Karl Heinz Zeitler verfasste insgesamt 52 Folgen, die im Zeitraum vom 12. März 1969 bis 19. Januar 1972 erstmals ausgestrahlt wurden. Produziert wurden sie von Horst Lockau und der „Hamburgischen Film- und Fernsehproduktion“.
Inhaltsverzeichnis
Handlungsvorlage
Im Verlag Mignon in Dresden kam Ende 1913 unter dem Titel „Lord Percy vom Excentric Club. Der Held und kühne Abenteurer in 197 geheimnisvollen Aufgaben“ eine neue Groschenroman-Reihe heraus. Der Verleger hatte die Abenteuerserie vorschnell auf 197 Episoden beschränkt, ohne den Erfolg zu ahnen, den diese Serie auslösen sollte.
Im Mittelpunkt steht ein englischer Lord, der als Mitglied in den angesehenen Excentric-Club in London aufgenommen werden möchte. Um dies zu erreichen, muss er 197 Aufgaben lösen (eine für jedes Mitglied), die der Club ihm stellt.
Als Großbritannien als Gegner Deutschlands in den Ersten Weltkrieg eintrat, war ein englischer Aristokrat nicht mehr opportun. So wurde aus Percy Stuart ein US-amerikanischer Millionär, da sich die USA zu Beginn des Krieges neutral verhielten. Als sich das änderte, verbot die deutsche Militärbehörde 1916 das Erscheinen der Heftreihe. Percy Stuart hatte zu diesem Zeitpunkt erst 132 Aufgaben gelöst.
1920, nach Ende der Krieges, setzte Mignon seine Serie unter dem Titel „Der neue Excentric-Club“ fort, ergänzt mit dem Untertitel „Spannende Sport-Erzählungen“, da das Modewort „Sport“ in aller Munde war. Alle 132 Titel wurden nochmals herausgegeben. Erneut stellte sich ein überwältigender Erfolg ein, so dass von nun an zweimal wöchentlich ein neues Abenteuer erschien. Als die magische Grenze Nr. 197 erreicht war, bediente man sich eines Tricks: Percy scheitert an der letzten Aufgabe und ist bereit, weitere 197 Aufgaben zu lösen. Die letzte Aufgabe wäre dann Nr. 394 gewesen. Als diese erreicht war, erfand man erneut einen Dreh: Percy Stuart wird in den Club aufgenommen. Vor Freude möchte er auch Präsident des Clubs werden. Deshalb ist er bereit, weitere 197 Heldentaten zu lösen. Allerdings hatte sich die Serie 1927 mit der Folge Nr. 534 totgelaufen. In der letzten Folge „Im Schacht der Silbermine“ rettet Percy Stuart die Tochter des Clubpräsidenten und wird danach sein Schwiegersohn und Nachfolger.
Adaption
Die Idee, eine Fernsehserie daraus zu machen, stammt von Karl Heinz Zeitler. Statt der 197 Aufgaben muss sein Percy Stuart, ein US-amerikanischer Multimillionär, nur 13 Aufgaben lösen (angepasst an den damaligen vierteljährlichen Serienrhythmus im deutschen Fernsehen), die zeitlich in der damaligen Gegenwart angesiedelt sind. Percys verstorbener Vater hatte bestimmt, dass er um Aufnahme in den exklusiven „Club der 13“ oder auch „Excentric-Club“ in London ansuchen soll.
Der Club besteht aus ehemaligen Präsidenten, Generälen, Ministern und Richtern, die aber eigentlich keine weitere Aufnahme in ihren Kreis zulassen wollen. So wird als Lösung eine „Aufnahmeprüfung“ vorgeschlagen. Jedes Mitglied stellt Percy Stuart eine besondere Aufgabe. Bei ihrer Lösung ergeben sich gefährliche, turbulente, aber auch heitere Abenteuer, die in verschiedenen Orten und Ländern spielen. Da die Serie immer beliebter wurde, besteht Percy die 13. Aufgabe nicht und bekommt nun nochmal von den Clubmitgliedern 13 neue Aufgaben gestellt. Letztendlich wurden vier Staffeln mit 52 Folgen (Dauer jeder Episode: 25 Minuten, jeweils Mittwochs um 19:10), die ersten zwei Staffeln noch in Schwarzweiß, gedreht. Die Serie war sehr erfolgreich. Man sprach damals von einem „Straßenfeger“ und Claus Wilcke wurde sogar als „deutscher James Bond“ bezeichnet. Teilweise verfolgten über 20 Millionen Zuschauer die Sendungen. Die Namen von drei Clubmitgliedern (Snyder, Pommeroy und Winterbottom) sind Anspielungen auf Dinner for One.
Darsteller und Regie
Die Rolle des Percy Stuart übernahm Claus Wilcke, dem Horst Keitel als eigenartiger Rechtsanwalt Reginald Prewster beigegeben wurde, der darüber zu wachen hat, ob die Aufgaben tatsächlich im Sinne der Clubmitglieder gelöst werden. Beide Darsteller waren beim Fernsehpublikum überaus populär.
Gastauftritte gaben u.a. Richard Bohne, Ferdinand Dux, Helga Feddersen, Jan Hendriks, Bernd Herzsprung, Benno Hoffmann, Gerda-Maria Jürgens, Karl-Heinz Kreienbaum, Heidrun Kussin, Katharina Mayberg, Werner Riepel, Wolfram Schaerf, Heidi Schaffrath, Friedrich Schütter, Jochen Sehrndt, Frank Straass, Günther Ungeheuer, Alexander Welbat und Gerhard Wollner.
Die Serie hatte zwei Regisseure: Ernst Hofbauer (Folge 1–26), bekannt durch seine Schulmädchen-Report-Kinofilme, und Hans-Georg Thiemt (Folge 27–52), der zuvor bereits Krimiserien (z.B. Kommissar Brahm oder John Klings Abenteuer) gedreht hatte. Die Dreharbeiten fanden zwischen 1967 und 1971 statt.
Der Titelsong „Percy Stuart, das ist unser Mann … ein Mann, ein Mann, ein Mann, der alles kann“ wurde von Siegfried Franz komponiert und von Claus Wilcke gesungen. Nach dem Ende der Serie verschwand der beliebte Wilcke sehr rasch vom Bildschirm, während Horst Keitel mit der Serie Im Auftrag von Madame 1972 weitermachen konnte.
Erfolge
Bis zuletzt gab es hohe Zuschauerquoten. Für die drei letzten Folgen ermittelte das ZDF eine Quote von 54 %. 1970 wurde eine spanische Fassung erstellt, die auch in Südamerika ausgestrahlt wurde.
Filmografie
- 1917 Die Hochzeit im Excentric Club, mit Käthe Haack, Bruno Kastner, Harry Liedtke. Regie: Joe May, Drehbuch: Fritz Lang (eine frühe Verfilmung des Percy-Stuart-Stoffes als Stummfilm)
Literatur
- Percy Stuart. Der neue Excentric Club [Exzentrik-Klub]. 15 Lieferungshefte. Reprographischer Nachdruck der Ausgabe Dresden 1920. Hildesheim u.a.: Olms. 1972. (= Quellen zur Trivialliteratur)
- Karl Heinz Zeitler: Percy Stuart. Eine Reise mit Hindernissen. Ein Fernsehbuch. Wien u.a.: Breitschopf. 1970.
- Karl Heinz Zeitler: Percy Stuart. Entführung nach Puerto Rico. Ein Fernsehbuch. Wien u.a.: Breitschopf. 1970.
Sekundärliteratur
- Heinz J. Galle: Groschenhefte. Die Geschichte der deutschen Trivialliteratur. Frankfurt am Main–Berlin: Ullstein. 1988. ISBN 3-548-36556-6
Weblinks
- Percy Stuart in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- www.wunschliste.de/links.pl?p=1&s=0518
- TV-Nostalgie: Percy Stuart
- Tonträger mit dem Titellied
- Vorspann der Original Serie, Folge Nr. 1 auf YouTube.com
- Abspann der Original Serie, Folge Nr. 1 auf YouTube.com
- Episodenführer nicht offizielle Krimi-Fanseite
Kategorien:- Fernsehserie (Deutschland)
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