Jan Hendriks

Jan Hendriks eigentl. Heinz Joachim Hinz (* 6. Dezember 1928 in Berlin; † 17. Dezember 1991^[1] ebenda) war ein deutscher Bühnen-, Film- und Fernsehschauspieler.

Leben und Werk

Hendriks besuchte Ende der 1940er Jahre die Schauspielschule des Hebbel-Theaters in Berlin. Zunächst war er am Schlosspark-Theater unter Boleslaw Barlog in Berlin engagiert und spielte erste große Theaterrollen. Von da an spielte er immer wieder Theater (u.a. in Berlin, Hamburg, München). Filmregisseur Robert A. Stemmle engagierte ihn für den Film. Für sein Debüt in Sündige Grenze (1951) erhielt er als erster Schauspieler den Deutschen Filmpreis als bester Nachwuchs-Schauspieler. Es folgten weitere Filmhauptrollen.

1953 erhielt er eine Gefängnisstrafe für einen von ihm verursachten Verkehrsunfall unter Alkoholeinfluss. Dies bedeutete eine kurze Unterbrechung seiner Karriere. Danach agierte der Charakterdarsteller in über fünfzig Haupt- und Nebenrollen bei Film und Fernsehen bis Mitte der 1980er Jahre. 1958 spielte er in der mehrfach preisgekrönten und sogar für den Oscar-nominierten Filmkomödie Helden.

Für Schlagzeilen sorgte auch 1959 eine Anklage auf Grundlage des damals noch existierenden § 175. Er wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. Nach einem schweren Motorradunfall lag er 1963 mehrere Monate im Koma, trug aber keine bleibenden Schäden davon.

In den sechziger Jahren war er in einigen sehr erfolgreichen Edgar-Wallace-Filmen zu sehen. Daneben war Hendriks in den sechziger Jahren als Synchronsprecher tätig und lieh seine Stimme u.a. Humphrey Bogart (Der versteinerte Wald), Anthony Quinn ([[Guadalkanal – die Hölle im Pazifik), Robert Stack (Sein oder Nichtsein) und Robert Stephens (Cleopatra). Ende der sechziger Jahre endete seine Filmarbeit. Danach war er erfolgreich im Fernsehen tätig und spielte von 1977 bis 1986 neben Siegfried Lowitz in der Fernseh-Krimiserie Der Alte als dessen Assistent Brenner. Gelegentlich war er auch an Tourneetheatern engagiert, wo er 1988 in seiner letzten Rolle auftrat.

Hendriks wurde am 17. Dezember 1991 in seiner Berliner Wohnung von der Polizei tot aufgefunden, nachdem diese von Nachbarn verständigt worden war. Er war einige Tage nach seinem 63. Geburtstag dort einsam verstorben und wurde erst Tage später entdeckt. Als Todesursache wurde in Boulevardzeitungen die Immunschwächekrankheit AIDS genannt. Darüber hinaus war er aber auch seit Jahren an Diabetes erkrankt. Durch monatelange, selbst gewählte Isolation war Hendriks in seiner Wohnung verhungert. Das von der Klatschpresse verbreitete Gerücht, dass er verarmt war, wurde durch eine sechsstellige Geldsumme in seinem Nachlass widerlegt.

Filmografie (Auswahl)

• 1951: Schwarze Augen
• 1956: Der Bauer vom Brucknerhof
• 1958: Helden
• 1960: Schachnovelle
• 1961: Das Geheimnis der gelben Narzissen
• 1962: Stahlnetz: Spur 211 (TV)
• 1962: Das Gasthaus an der Themse
• 1962: Die Tür mit den sieben Schlössern
• 1963: Der Zinker
• 1963: Tim Frazer - Durbridge-Sechsteiler
• 1964: Das Kriminalmuseum – Tödliches Schach (TV)
• 1964: Das war Buffalo Bill
• 1964: Wartezimmer zum Jenseits
• 1965: Duell vor Sonnenuntergang
• 1966: Cliff Dexter – Fahrerflucht nach Mitternacht (TV)
• 1966: Hafenpolizei – Abenteuer am Sonnabend (TV)
• 1967: Der Tod läuft hinterher (TV)
• 1967: Der Mönch mit der Peitsche
• 1968: Babeck (TV)
• 1968: Der Mann mit dem Glasauge
• 1969: Der Kommissar – Die Tote im Dornbusch (TV)
• 1969: Polizeifunk ruft – 13 Minuten am Abgrund (TV)
• 1969: Percy Stuart – Gespenster (TV)
• 1969: Hotel Royal
• 1970: Dem Täter auf der Spur – Puppen reden nicht (TV)
• 1971: Der Kommissar – Lisa Bassenges Mörder (TV)
• 1971: Der Kurier der Kaiserin – Komödianten (TV)
• 1972: Der Kommissar – Schwester Ignatia (TV)
• 1974: Der Kommissar – Der Liebespaarmörder (TV)
• 1975–1976: Derrick (TV, 3 Episoden)
• 1977–1986: Der Alte (TV, 86 Episoden)
• 1980: Mein Gott, Willi! (TV)

Anmerkungen

1. ↑ Tot aufgefunden.

Weblinks

• Jan Hendriks in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
• Jan Hendriks bei filmportal.de
• Jan Hendriks in der Deutschen Synchronkartei