Perejaslawl

Perejaslawl

Perejaslaw-Chmelnyzkyj (ukrainisch Переяслав-Хмельницький; russisch Переяслав-Хмельницкий/Perejaslaw-Chmelnizki) ist eine Stadt in der Oblast Kiew der Ukraine mit 29.836 Einwohnern (2006). Perejaslaw-Chmelnyzkyj liegt am Ufer des Flusses Trubisch südöstlich von Kiew und ist die Hauptstadt des gleichnamigen Rajons.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Perejaslaw-Chmelnyzkyj spielte in der Geschichte der Ukraine eine wichtige Rolle. Die Stadt wurde schon 907 als Perejaslaw urkundlich erwähnt. Der Name der Stadt bedeutet "hat den Ruhm übernommen". Angeblich fand hier eine Schlacht mit den Kyptschaken statt, die dadurch entschieden wurde, dass ein unbekannter Kiewer Handwerker einen großen kyptschakischen Bogatyr im Zweikampf besiegte, so dass dessen Ruhm auf ihn überging. 992 ließ der Kiewer Fürst Wladimir I. die Festung von Perejslaw ausbauen, die Kiew vor nomadischen Überfällen aus südlichen Steppen schützen sollte. Einige Zeit lang war Perejaslaw der Sitz russischer Metropoliten, bis in Kiew 1037 die Sofien-Kathedrale gebaut wurde. Das ab Mitte des 10. Jahrhunderts selbständige Fürstentum von Perejaslaw spielte eine strategische Rolle im Schutz der Kiewer Rus gegen die Kyptschaken, später Petschenegen. 1239 wurde die Stadt von Mongolen verwüstet.

1654 berief Bohdan Chmelnyzkyj in Perejaslaw einen großen Rat der ukrainischen Kosaken ein (Rat von Perejaslaw), der der Koalition mit Moskowien zustimmte, was die Eingliederung des Teils der Ukraine am linken Ufer des Dneprs in das russische Reich zur Folge hatte.

Erst 1943 wurde die Stadt zu Ehre von Bohdan Chmelnyzkyj in Perejaslaw-Chmelnyzkyj umbenannt.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 2004 jeweils zum 1. Januar)

  • 1974 - 24.600
  • 2004 - 30.659
  • 2005 - 30.258
  • 2006 - 29.836

Sehenswürdigkeiten

Die ganze Stadt und die Umgebung wurden zum historischen Schutzgebiet erklärt. Zu den größten Sehenswürdigkeiten zählen:

  • das Museum der Volksarchitektur, das die Architektur und Tradition der Ukrainer vom Altertum bis in das 20. Jahrhundert sehr umfangreich darstellt (Freilichtmuseum). Unter anderem ist dort eine Kollektion von Windmühlen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert ausgestellt.
  • Kindergarten Powernjio im ehemaligen, sehr gut erhaltenen Teepalais Rasumofsky.
  • Überreste von Bauten aus dem 10. - 11. Jahrhundert
  • Bauten aus dem 16. Jahrhundert: St.-Michaels-Kirche, Himmelfahrtskloster (Reste, Glockenturm).
  • Mehrere Museen im Stadtgebiet zu verschiedenen Themen.

Persönlichkeiten

Der zur jiddischen Klassik zählende Autor Scholem Alejchem wurde hier 1859 geboren.


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