Petar Čule

Petar Čule

Petar Čule (* 18. Februar 1898 in Kruševo bei Mostar, heute Bosnien-Herzegowina; †  29. Juli 1985 in Mostar) war Bischof des römisch-katholischen Bistums Mostar-Duvno und damit zugleich Apostolischer Administrator des Bistums Trebinje-Mrkan.

Leben

Geboren wurde Petar Čule in der Gemeinde Kruševo bei Mostar. Ab 1909 erfolgte seine achtjährige gymnasiale Schulausbildung in Travnik. Die Matur erlangte Petar Čule im Jahre 1917. Das Theologiestudium absolvierte Čule zwischen den Jahren 1917 und 1921 in Sarajevo. Zum römisch-katholischen Priester wurde Petar Čule im Alter von 22 Jahren durch das Spenden des Weihesakraments ordiniert. Seine theologischen Studien setzte Čule zunächst in Löwen und dann in Innsbruck fort, wo er sein Doktorat im Fach Theologie erlangte. Čule fungierte in verschiedenen Bereichen. Seit dem Jahre 1929 war Petar Čule Präfekt eines Theologenkonvikts. In dieser Zeit übernahm er zudem als Professor den Lehrauftrag am Gymnasium in Mostar. Im Bischöflichen Ordinariat des Bistums Mostar Duvno seit 1926 die Tätigkeiten eines Archivars.

Nach dem Tod des Bischofs Alojzije Mišić wurde Čule am 15. April 1942 zum Bischof von Mostar-Duvno ernannt, die feierliche Bischofsweihe erfolgte am 4. Oktober 1942. Der sogenannte „Unabhängige Staat Kroatien“ war mit der Bischofsernennung nicht einverstanden gewesen. Den kroatischen Faschisten war Bischof Petar Čule durch sein engagiertes und unerschrockenes Handeln für die Menschenrechte nicht genehm. Seine christliche Überzeugung ist in seinem Bischofswappen erhalten geblieben: Čule wählte das Bildnis Christi, wie in der Herz-Jesu-Verehrung vorkommend, unter diesem das Bild seiner Heimatstadt Mostar mit der dazugehörenden Alten Brücke. Unter seinem Bischofswappen steht in Lateinischer Sprache vermerkt: Adveniat regnum tuum - Dein Reich komme....

Im kommunistischen-Regime Jugoslawiens nach dem Ende des Zweiter Weltkriegs prangerte Bischof Petar Čule auf der Bischofskonferenz in Zagreb vom 17. bis 21. September 1945 offen das Massaker der „Jugoslawischen Volksbefreiungsarmee“ an 28 Franziskanern in Široki Brijeg an. Wegen der Kritik an der kommunistischen Herrschaft Jugoslawiens wurde Bischof Petar Čule in einem Schauprozess im April 1948 zu einer Gefängnishaft von insgesamt 11 Jahren verurteilt. Diese verbrachte Čule zunächst in Zenica, man beabsichtigte ihn mit weiteren Gefangenen 1951 nach Sremska Mitrovica zu verlegen. Dabei wurde Čule vorsätzlich mit weiteren Gefangenen von einem Zug erfasst indem er an beiden Beinen schwer verletzt wurde. Unter Auflagen wurde Čule im Herbst 1955 aus der Haft entlassen. Anfang 1958 nahm Bischof Petar Čule wieder seinen Dienst als Bischof von Mostar-Duvno und Apostolischer Administrator von Trebinje-Mrkan auf.

Čule nahm als Bischof am Zweiten Vatikanischen Konzil teil. Nach insgesamt 30-jährigem Warten wurde unter Bischof Petar Čule im Jahre 1980 die römisch-katholische Kathedrale von Mostar vollendet und gesegnet. Čule war insgesamt 60 Jahre lang im pastoralen Dienst tätig, davon 40 Jahre als Bischof. Im Alter von 82 Jahren verzichtete er auf das Amt des Bischofs von Mostar-Duvno, er wurde durch Papst Johannes Paul II. am 14. September 1980 zum Titularerzbischof pro hac vice ernannt, eine Auszeichnung, die nur für besondere Verdienste verliehen wird und erhielt das Titularbistum Giufi.

Bischof Petar Čule starb am 29. Juli 1985. Er wurde in der Krypta der Kathedrale zu Mostar beigesetzt.

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