Peter Grosser

Peter Grosser

Peter Grosser (* 28. September 1938 in München) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und -trainer. Er gewann 1966 als Spieler von TSV 1860 München die Deutsche Fußballmeisterschaft.

Inhaltsverzeichnis

Laufbahn

Vereine

Im Jahre 1956 wechselte er nach den Stationen FC Neuhofen und MTV 79 München in die Jugendabteilung des FC Bayern München. Sportlich zahlte sich das schnell aus, er kam in die DFB-Jugendauswahl und nahm 1957 an der Seite von Karl-Heinz Schnellinger am UEFA-Juniorenturnier in Spanien teil. Auch die Berufung in die Amateurnationalmannschaft fand bereits 1957 statt; am 12. Oktober stand er in Reihen dieser Mannschaft beim 3:2 Sieg gegen England. Ab der Saison 1958/59 spielte er dann in der Vertragsspielermannschaft des FC Bayern in der Oberliga Süd. Er entwickelte sich rasch zu einem Ideengeber mit Abschlussqualitäten der sich durch glänzendes Kombinationsvermögen auszeichnete. Von 1958 bis 1963 spielte er in der Oberliga 134 Spiele und schoss dabei auch noch 65 Tore. Zu Beginn der Bundesliga 1963/64 wechselte er zum Lokalrivalen 1860 München, die als Süddeutscher Meister 1963 gegenüber dem FC Bayern Aufnahme in die neue Eliteliga fanden. Unter dem österreichischen Trainer Max Merkel erlebte 1860 in den nächsten Jahren zahlreiche Erfolge. Höhepunkte waren sicherlich der Einzug in das Finale im Europa-Cup der Pokalsieger 1965 gegen West Ham United mit Bobby Moore, Martin Peters und Geoff Hurst im Londoner Wembley-Stadion und der Gewinn der Deutschen Fußballmeisterschaft 1966 in der Bundesliga. Trotz des individuellen Könnens der Mitspieler Rudi Brunnenmeier, Friedhelm Konietzka, Alfred Heiß, Hans Küppers und Hans Rebele profitierte das Angriffsspiel der „Löwen“ entscheidend von den Ideen und dem Kombinationsvermögen von Peter Grosser. In den Jahren von 1963 bis 1969 kam er für die „Blauen“ auf 130 Bundesligaspiele mit 49 Toren. Im Sommer 1969 wechselte er nach Österreich zum Bundesligisten Casino Salzburg und erzielte bis 1975, seinem Karriereende, 32 Tore in 164 Erstligaspielen.

Nationalmannschaft

Dieses Kapitel verlief nicht so erfolgreich wie die Vereinskarriere. Unter Bundestrainer Sepp Herberger wurde der Techniker 1958 und 1959 nur zu zwei Einsätzen in der B-Nationalmannschaft berufen, zu Länderspieleinsätzen in der A-Nationalelf reichte es nicht. Der gestrenge Herr von Hohensachsen monierte die fehlende Konstanz der Leistung von Grosser. „Einen wie ihn könnte ich immer gebrauchen, doch man weiß bei ihm nie, wann er gerade in Form ist“, soll Herberger mal über Grosser gesagt haben. Der Nachfolger von Herberger, Bundestrainer Helmut Schön, vertraute ausgerechnet bei dem entscheidenden WM-Qualifikationsspiel am 26. September 1965 in Stockholm gegen Schweden auf den Debütanten Peter Grosser. Mit der Vorlage zu Uwe Seeler, die dieser zum 2:1 Erfolg verwandelte, zahlte der „Löwen“-Spieler das Vertrauen zurück. Mit Franz Beckenbauer feierte an diesem Tage aber noch ein anderer Münchner seinen erfolgreichen Einstand in der A-Nationalmannschaft. Seinen zweiten und letzten Einsatz in der Nationalmannschaft hatte Peter Grosser dann beim 2:0 Sieg gegen Nordirland am 7. Mai 1966, unmittelbar vor der Weltmeisterschaft 1966 in England. Zu seiner persönlichen Enttäuschung, aber auch dem Unverständnis vieler Fußballexperten, wurde er dann nicht für dieses Turnier nominiert.

Trainer

Die SpVgg Unterhaching führte er als Trainer von 1977–87 aus der Bezirksklasse bis in die Amateur-Oberliga Bayern. Später wirkte er noch bei Türk Gücü München. In den Jahren 1974 bis 1982 war er als Jugendtrainer beim Münchner TSV Forstenried aktiv, wo er seine Fähigkeiten an seinen Sohn und die von ihm betreuten jungen Spieler weitervermitteln konnte. Mehr als ein halbes Dutzend seiner Schützlinge aus dem TSV Forstenried sind ihm im Alter von 18 Jahren zur SpVgg Unterhaching gefolgt.

Funktionär

Von 1990 bis 2011 war Peter Grosser Vizepräsident der SpVgg Unterhaching.

Familie

Peter Grossers Sohn Thomas (1965–2008) war ebenfalls Profi-Fußballspieler; er starb mit 42 Jahren im Februar 2008 während eines Hallentrainings in Unterhaching, auch sein zweiter Sohn starb bereits 1979 an den Folgen eines Verkehrsunfalls.

Literatur

  • Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball-Nationalspieler. Das Lexikon; Sportverlag Berlin 1997; ISBN 3-328-00749-0
  • Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball. Das Lexikon; Sportverlag Berlin 2000; ISBN 3-328-00857-8
  • Matthias Kropp: Triumphe im Europapokal. Die Spiele der bundesdeutschen Klubs seit 1955; AGON 1996, ISBN 3-928562-75-4
  • Heiko Buschmann, Ulrich Homann : 35 Jahre Bundesliga, Band 1: Die Gründerjahre 1963–1975; Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs, 3; Kassel: Agon, 1998; ISBN 3-89784-132-0

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