Peter Richter (Physiker)

Peter Richter (Physiker)

Peter Hilmar Richter (* 13. November 1945 in Fallingbostel) ist ein deutscher Physiker. Er ist Professor für Theoretische Physik an der Universität Bremen.

Leben

Nach dem Abitur 1964 in Osnabrück studierte er bis 1968 Physik an der Georg-August-Universität Göttingen und der Universität Birmingham. Er schrieb sein Diplom über die Theorie der Supraleitung bei Gerhart Lüders und promovierte zur Theorie der Phasenübergänge bei Siegfried Großmann in Marburg. Danach war er zunächst Assistent in Marburg und ab 1973 bei Manfred Eigen in Göttingen am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie. Ab 1977 war er zu einem Forschungsaufenthalt am Massachusetts Institute of Technology bei John Ross und 1979/1980 an der Universität Stanford, beide Male in der Abteilung theoretische Chemie. 1980 wurde er Professor für Theoretische Physik an der Universität Bremen, wo er bis 2002 Mitglied des Instituts für Dynamische Systeme war und insbesondere mit dem Mathematiker Heinz-Otto Peitgen zusammenarbeitete, und 1992 bis 2002 Sprecher des Graduiertenkollegs Komplexe Dynamische Systeme. 1985/1986 war er Gastprofessor an der Boston University.

Nach Anfängen in der Festkörperphysik befasste er sich vor allem seit der Zeit bei Eigen (der damals seine Hyperzyklen-Theorie der molekularbiologischen Evolution entwickelte) mit der Theorie der Evolution und biologischer und chemischer dynamischer Systeme (wie dem Immunsystem) und Strukturbildung in biologischen Systemen. In den 1980er Jahren in Bremen befasste er sich vor allem mit der Theorie der Fraktale, über deren Theorie er mit Heinz-Otto Peitgen ein Buch schrieb und Konferenzen in Oberwolfach und am Max Planck Institut für Mathematik organisierte. In den 1990er Jahren beschäftigte er sich mit Chaostheorie und integrablen Systemen z.B. in der klassischen Mechanik (Kreisel, Himmelsmechanik, elliptische Billards, Mehrfachpendel u.a.).

Richter ist Vertrauensdozent der Studienstiftung des Deutschen Volkes und war von 2002 bis 2005 Konrektor für Lehre und Studium der Universität Bremen. 1990 bis 1998 war er Vorsitzender der Olbers-Gesellschaft für Amateurastronomen in Bremen. 1995 bis 2000 war er im Vorstand der wissenschaftlichen Gesellschaft Wittheit zu Bremen.

Richter ist seit 1971 verheiratet und hat zwei Kinder.

Schriften

  • mit Heinz-Otto Peitgen: The Beauty of Fractals. Images of complex dynamical systems. Springer, Berlin 1986, ISBN 3-540-15851-0.
  • (Hrsg.): Sonne, Mond, Kometen. Bremen und die Astronomie. Zum 75. Jahrestag der Gründung der Olbers Gesellschaft. Hauschild, Bremen 1995, ISBN 3-929902-84-2.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Peter Richter — ist der Name folgender Personen: Peter Richter (Dirigent) (* 1930), österreichischer Dirigent und Komponist Peter Richter (Physiker) (* 1945), deutscher Theoretischer Physiker Peter Richter (Bauökonom) (* 1949), deutscher Bauökonom Peter Richter… …   Deutsch Wikipedia

  • Richter (Familienname) — Richter ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Der Familienname Richter stammt von der Berufsbezeichnung „Richter“. Nur in einigen Fällen war damit der Beruf gemeint, den wir heute unter dem Berufsnamen Richter verstehen. Im Osten …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Pagel (Schauspieler) — Peter Pagel (* 1952 in Halberstadt, Sachsen Anhalt) ist ein deutscher Theaterschauspieler. Leben Pagel arbeitete zunächst zehn Jahre in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik als Chemiefacharbeiter, bevor er sich für eine Berufslaufbahn… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Peter (Vorname) — Hans Peter sind die Vornamen folgender Personen: A Hans Peter Adamski (*1947), deutscher Maler Hans Peter Annen (*1950), deutscher Diplomat Hans Peter Archner (*1954), ein deutscher Hörfunkredakteur B Hans Peter Bartels (*1961), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Die Physiker — ist eine Komödie des Schweizer Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt. Sie entstand im Jahr 1961 und wurde am 21. Februar 1962 unter der Regie von Kurt Horwitz im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. 1980 überarbeitete Dürrenmatt das Theaterstück zu …   Deutsch Wikipedia

  • Traute Richter — (* 30. März 1924 in Karlsbad, Tschechoslowakei; † 15. September 1986 in Dresden) war eine deutsche Schauspielerin. Sie gehört zu den 100 bedeutenden Dresdner Persönlichkeiten, welche die Dresdner Neuesten Nachrichten Ende 2000 ermittelt hat.… …   Deutsch Wikipedia

  • Der Richter und sein Henker (Film) — Filmdaten Originaltitel Der Richter und sein Henker Produktionsland Deutschland, Italien …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Peter — oder Hanspeter ist ein männlicher deutscher Vorname, der sich aus den beiden Vornamen Hans und Peter zusammensetzt. Die Betonung des Namens kann auf Hans oder auf Peter erfolgen.[1] Herkunft und Bedeutung Hans: Kurzform zu Johannes, Peter:… …   Deutsch Wikipedia

  • Arthur König (Physiker) — Arthur Peter König (* 13. September 1856 in Krefeld; † 26. Oktober 1901 in Berlin) war ein deutscher Physiker, der für Arbeiten zur physiologischen Optik bekannt war. König war von Geburt an durch eine Kyphose behindert, die auch zu seinem frühen …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ric — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”