Petra Morsbach

Petra Morsbach

Petra Morsbach (* 1. Juni 1956 in Zürich) ist eine deutsche Schriftstellerin.

Petra Morsbach ist die Tochter eines Diplom-Ingenieurs und einer Ärztin. Sie wuchs in München auf und besuchte ein Gymnasium in Starnberg, wo sie 1975 ihr Abitur machte. Anschließend studierte sie an der Universität München Theaterwissenschaft, Psychologie und Slawistik. 1981 erlangte sie den Grad eines Magisters. Nachdem sie bereits seit 1978 mehrfach studienhalber in die Sowjetunion gereist war, hielt sie sich von 1981 bis 1982 als Austauschwissenschaftlerin in Leningrad auf, wo sie am Institut für Theater, Musik und Kinematografie die Regieklasse besuchte. 1983 promovierte sie in München mit einer Arbeit über Isaak Babel zum Doktor der Philosophie.

Während des Studiums hatte Petra Morsbach an den Münchner Bühnen Nationaltheater und Residenztheater hospitiert und sich auch bereits an einer eigenen Inszenierung eines Werkes von Händel versucht. Von 1983 bis 1992 arbeitete sie als Regisseurin und Dramaturgin an Opernhäusern in Freiburg im Breisgau, Ulm und Bonn. Seit 1991 ist sie als freie Schriftstellerin in Pöcking am Starnberger See ansässig. Eine Krankheit führte im Jahre 1995 bei ihr zu einer starken Einschränkung der Hörfähigkeit, woraufhin sie die Beschäftigung mit der Musik aufgeben musste.

Petra Morsbach erzielte bereits mit ihrem Romandebüt einen großen Publikumserfolg, nachdem das Buch beim Wettbewerb um den Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt bei den Kritikern wegen seiner konventionellen Erzählweise noch auf Unverständnis und Ablehnung gestoßen war. Wie auch die folgenden Werke der Autorin ist dieses Buch, die Lebensgeschichte einer Frau aus dem Leningrad des 20. Jahrhunderts, von einem beachtlichen epischen Atem und einer überragenden Beobachtungsgabe getragen. Morsbach vermittelt in ihren Romanen, in denen es immer um unerfüllte Leben und Sehnsüchte geht, dem Leser ein plastisches Bild der unterschiedlichsten Milieus, sei es das einer Städtischen Oper, eines Reiterhofs oder des katholischen Klerus von heute.

Petra Morsbach, die Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland ist, erhielt u.a. 1992 ein Stipendium der Landeshauptstadt München, 2000 ein Stipendium der Calwer Hermann-Hesse-Stiftung, 2001 den Marieluise-Fleißer-Preis der Stadt Ingolstadt, 2004 ein Stipendium der Villa Concordia in Bamberg, 2005 den Johann Friedrich von Cotta-Literatur- und Übersetzerpreis der Landeshauptstadt Stuttgart und 2007 den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Werke

  • Isaak Babel auf der sowjetischen Bühne, München 1983
  • Plötzlich ist es Abend, Frankfurt am Main 1995
  • Opernroman, Frankfurt am Main 1998
  • Geschichte mit Pferden, Frankfurt am Main 2001
  • Gottesdiener, Frankfurt am Main 2004
  • Warum Fräulein Laura freundlich war. Über die Wahrheit des Erzählens, München 2006
  • Der Cembalospieler, München 2008

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