- Petrus Albinus
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Petrus Albinus (eigentlich Peter von Weiße; * 18. Juni 1543 in Schneeberg ; † 31. Juli 1598 in Dresden) war ein Professor in Wittenberg und gilt als Begründer der sächsischen Geschichtsschreibung.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sein Vater war Peter Weis, der als Baumeister die Hospitalkirche in Schneeberg errichtete. Dieser war verheiratet mit Magdalena Hübsch, der Tochter eines Ratskämmerers und Bergbauunternehmers, der aus Nürnberg nach Schneeberg übergesiedelt war. Entsprechend den damals üblichen Gepflogenheiten latinisierte Petrus seinen Namen zu Albinus. Nach dem Besuch der Lateinschule in Schneeberg und der Fürstenschule zu Meißen studierte Albinus in Leipzig, erwarb 1553 das Baccalaureat und wirkte in Lauban. 1559 bezog er die Universität Viadrina in Frankfurt/Oder und 1564 die Leucorea in Wittenberg. Er konzentrierte sich vor allem auf juristische und geschichtliche Forschungen.
In Wittenberg übernahm er die Aufgabe, die Geschichte Obersachsens und der Wettiner des Georg Fabricius zu vollenden. So registrierte er 1579 die Briefe und Urkunden des Meißner Stifts. Von 1579–1588 war er Dekan der Universität Wittenberg, übernahm 1586 das Rektorat und wirkte bis 1588 in Wittenberg. 1588 wurde Albinus als Sekretär des Kurfürsten Christian I. von Sachsen nach Dresden berufen, wo ihm die Sichtung der gesamten kursächsischen Hausakten übertragen wurde. Dort verstarb er am 31. Juli 1598.
Während seiner Wittenberger Zeit verfasste er die als Handschrift vorhandene Geschichte seiner Heimatstadt Schneeberg, teils wurde sie als Meißnische Land- und Bergchronik (1580-89) gedruckt, manches blieb unvollendet. Auch andere Chroniken liegen als Handschriften von ihm in den Archiven, so von Altzelle, Annaberg, Crimmitschau und Torgau. Mehrere Bände der unveröffentlichten Sammlungen werden in der Dresdner Bibliothek verwahrt.
Obwohl seine Forschungen heutigen wissenschaftlichen Anforderungen nicht genügen, zählt er durch seine Arbeiten als Begründer der sächsischen Heimatkunde, Heimatforschung und Geschichtsschreibung. Albinus war zweimal verheiratet. Zuerst 1576 mit Ludmilla Fritsch und 1584 Magdalena, einer Tochter von Samuel Selfisch, mit der er acht Kinder hatte.
Werke
- Commentarius novus de Mysnia, Oder Newe Meysnische Chronica, 1580, 1589/90 unter dem Titel: Meißnische Land- u. Berg-Chronica (Teil 2 unter dem Titel: Meißnerische Bergk Chronik, 1590), 1610: Novae Saxonum historiae progymnasmata. . „ 1585;
- New Stammbuch u. Beschreibung d. uhralten kurfiirstl.... Hauses zu Sachsen ..., fortgesetzt von M. Dresser, 1602; s. n. L. Bönhoff, P. A.,
- Annabergische Annales de anno 1492 biss 1539, Mit. Ausgabe der ältesten Nachrichten über Annaberg nach d. Ms. Q 127 der königlichen Öffentlichen Bibliothek zu Dresden. in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte von Annaberg 11, 1810. S.1-50.
Literatur
- Franz Schnorr von Carolsfeld: Albinus, Petrus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 223.
- Bruno Sauer: Albinus Petrus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 151 (Onlinefassung).
- Reinhardt Eigenwill: Albinus (eigentl. Weiß, Weis), Petrus (Peter). In: Sächsische Biografie. Herausgegeben vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, bearb. von Martina Schattkowsky.
- Manfred Bachmann (Hrsg.): Petrus Albinus - Begründer der erzgebirgischen Geschichtsschreibung. In: Kleine Chronik großer Meister - Erzgebirger, auf die wir stolz sind. Teil 1, Druckerei und Verlag Mike Rockstroh, Aue 2000, S. 85-87
Weblinks
Commons: Petrus Albinus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Petrus Albinus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Reinhardt Eigenwill: Petrus Albinus. In: Sächsische Biografie. Herausgegeben vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, bearb. von Martina Schattkowsky.
- Meißnische Land- und Bergchronika, 1589 als Digitalisat
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