Pferdsfeld

Pferdsfeld
Wappen der ehemaligen Gemeinde Pferdsfeld

Pferdsfeld ist ein ehemaliger Ort im Soonwald-Teil des Hunsrücks in Rheinland-Pfalz. Das Dorf wurde aufgrund der Nähe zum Natoflugplatz Pferdsfeld um 1980 aufgegeben.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Pferdsfeld war etwa seit dem Jahr 700 besiedelt, eine erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1295.

Eine Lärmschutzkommission bestehend aus sechs Behörden- und sechs Bürgervertretern kam am 6. April 1976 zu dem einstimmigen Ergebnis, dass ein Leben in Pferdsfeld, Rehbach und Eckweiler unzumutbar sei und befürwortete die Umsiedlung. Die Umsiedlung wurde am 10. September 1976 von Vertretern des Bundes und der Landesregierung verkündet. Somit begann die Aufgabe des Ortes und der alten Siedlungsanlage. Als Umsiedlungsort wurde der Leinenborn im Osten der Stadt Bad Sobernheim ausgewählt.

1978 begannen Erschließungsarbeiten für die Bevölkerung der betroffenen Orte im 15 Kilometer entfernten Bad Sobernheim, wohin die meisten Pferdsfelder zwischen 1979 und 1984 zogen. 1981/82 wurde Pferdsfeld mit seinen Straßen (Auenerweg, Belebach, Borr, Haischbach, Hauptstraße, Hohl, Im Winkel, Schulstraße, Teewiese, Treb, Unterdorf) eingeebnet. Vier Jahre später, am 26. Januar 1984 um 13.30 Uhr, wurde der evangelische Kirchturm von Pferdsfeld gesprengt. Lediglich zwei Häuser, darunter ein Aussiedlerhof, blieben erhalten, da deren Bewohner ihre Heimat nicht verlassen wollten.

Pferdsfeld gehört heute zur Stadt Bad Sobernheim. Am 28. Februar 1979 löste die Bezirksregierung Koblenz die Ortsgemeinden Pferdsfeld und Eckweiler auf.

Offiziell wurde die Gemeinde Pferdsfeld am 10. Juni 1979 in die Stadt Bad Sobernheim eingemeindet.[1]

Persönlichkeiten

In Pferdsfeld wurde am 28. August 1897 der Pfarrerssohn und spätere Pfarrer von Dickenschied und Womrath Paul Schneider geboren; er wurde am 18. Juli 1939 im KZ Buchenwald ermordet. Im Gedenken an ihn gab es in der ehemaligen Dorfmitte eine Gedenksäule, die im Sommer 2011 entwendet wurde.[2]

Nachbarorte

Waldfriede der Soonwald Ippenschied und Winterbach
Seesbach Nachbargemeinden Eckweiler, Daubach und Rehbach
Langenthal und Weiler Auen und Bad Sobernheim Bockenau

Einzelnachweise

  1. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 170 (PDF)
  2. Polizeipräsidium Mainz: ehemalige Ortslage Pferdsfeld, Diebstahl einer Bronzetafel; Meldung der Polizeidirektion Bad Kreuznach vom 26. Juli 2011.
    Dieter Junker: „Ein Leuchtturm in der Geschichte der Kirche“; Bericht auf der Internetseite des Kirchenkreises Simmern-Trarbach vom 29. August 2011.
    Habgier vor Pietät: Metalldiebe stehlen Gedenktafeln ; epd-Artikel in der Zeitung Unsere Kirche vom 2. September 2011.

Weblinks

49.8501666666677.5883972222222

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Fliegerhorst Pferdsfeld — ehemaliger Fliegerhorst Pferdsfeld BW …   Deutsch Wikipedia

  • Schinderhanneshöhle (Pferdsfeld) — Schinderhanneshöhle Lage: Hunsrück, Rheinland Pfalz, Deutschland Geographische Lage …   Deutsch Wikipedia

  • Base aérienne de Pferdsfeld — 49° 51′ 01″ N 7° 35′ 18″ E / 49.8502, 7.5884 La …   Wikipédia en Français

  • Prediger von Buchenwald — Paul Robert Schneider (* 29. August 1897 in Pferdsfeld, heute zu Bad Sobernheim; † 18. Juli 1939 im KZ Buchenwald bei Weimar) war ein deutscher evangelischer Pfarrer, Mitglied der Bekennenden Kirche und Opfer des Nationalsozialismus. Er wird der… …   Deutsch Wikipedia

  • Bad Sobernheim — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Paul Schneider (Pfarrer) — Paul Robert Schneider (* 29. August 1897 in Pferdsfeld, heute zu Bad Sobernheim; † 18. Juli 1939 im KZ Buchenwald bei Weimar) war ein deutscher evangelischer Pfarrer, Mitglied der Bekennenden Kirche und Opfer des Nationalsozialismus. Er wird der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kulturdenkmäler in Bad Sobernheim — Bad Sobernheim, Igelsbachstraße 7: Evangelische Pfarrkirche, Orgel …   Deutsch Wikipedia

  • Ebensfeld — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • JG 73 — DMS …   Deutsch Wikipedia

  • Jagdgeschwader 73 — (JG 73) Internes Verbandsabzeichen (Wappen) Aufstellung 1. Dezember 1959, neuaufgestellt am 31. Mai 1993 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”