- Womrath
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Wappen Deutschlandkarte 49.91757.4486111111111375Koordinaten: 49° 55′ N, 7° 27′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Rhein-Hunsrück-Kreis Verbandsgemeinde: Kirchberg (Hunsrück) Höhe: 375 m ü. NN Fläche: 8,39 km² Einwohner: 209 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner je km² Postleitzahl: 55481 Vorwahl: 06763 Kfz-Kennzeichen: SIM Gemeindeschlüssel: 07 1 40 163 Gemeindegliederung: 2 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 5
55481 Kirchberg (Hunsrück)Webpräsenz: Ortsbürgermeister: Dieter Herber Lage der Ortsgemeinde Womrath im Rhein-Hunsrück-Kreis Womrath ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kirchberg (Hunsrück) an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Womrath liegt auf einem Höhenrücken des Hunsrücks südöstlich von Kirchberg, zum Dorf gehört der im Tal des Simmerbachs gelegene Weiler Wallenbrück.
Geschichte
Womrath ist seit der Steinzeit besiedelt, wie Funde in der Gemarkung zeigen. Aus der Zeit von Kelten, Treverern und Römern wurden Teile einer Jupiterstatue, Schmuck, Tongefäße und Urnen aus Ton sowie Kupfer entdeckt. Die Römer bauten eine Straße durch Womrath, die die Fernstraße Trier–Bingen ab Dumnissus (heute: Denzen, Ortsteil von Kirchberg (Hunsrück)) mit dem Nahetal verband und nach Cruciniacum (heute: Bad Kreuznach) führte. 1924 wurde in 50 cm Tiefe eine gepflasterte Römerstraße nachgewiesen.
Die Gegend blieb kontinuierlich bewohnt. Ein Hofgut im Bereich von Womrath diente der Versorgung der Grafen von Sponheim. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich am 16. Oktober 1299 in einer Einigung über rechtliche Zuständigkeiten im Bereich von Dill zwischen den Herren der Vorderen und der Hinteren Grafschaft Sponheim, die in Bad Kreuznach bzw. Enkirch saßen. Nach der Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen wurde der Ort Teil von Frankreich. 1815 wurde er auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Nach dem Ersten Weltkrieg war der Ort zeitweise wieder französisch besetzt. Seit 1946 ist er Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Werner von Womrath
1287 wird aus Bacharach die vermutete Ermordung eines Werner von Womrath, der vermutlich einem Sexualdelikt zum Opfer fiel, berichtet; die angeschwemmte Leiche wurde bei Oberwesel aufgefunden. Es wurden Gerüchte verbreitet, dass er Opfer eines gemeinschaftlichen jüdischen Ritualmordes an Karfreitag[2] gewesen sei; Werner war bei einer jüdischen Familie in Stellung. Dies führte zu Pogromen gegenüber Juden entlang des Mittelrhein sowie zu Prozessionen der „christlichen Nächstenliebe“ nach Oberwesel, wo er wohnte, und Womrath, seinem Heimatort.
Trotz vieler Versuche wurde Werner zwar nicht heilig gesprochen, ein Werner-Fest aber regelmäßig begangen, bis es das katholische Bistum Trier 1963 offiziell aus seinem Festkalender entfernte, nachdem katholische Kirchenhistoriker aufgrund innerer Widersprüche der Legenden die Unhaltbarkeit nachgewiesen hatten. Die christliche Ritualmordlegende um den Werner von Oberwesel, wie er nun benannt wird, erscheint heute geradezu zeittypisch. In Bacharach steht heute noch die Ruine der rheinromantischen Wernerkapelle.
Schinderhannes
Im 17. und 18. Jahrhundert lebten Vorfahren von Johannes Bückler, genannt „Schinderhannes“, als Wasenmeister auf der Wallenbrück, einem damals sonst unbewohnten Weiler im Bereich der Womrather Gemarkung mit heute 10 Einwohner. Der dort fließende Simmerbach bildete zu jener Zeit die Grenze zwischen der Markgrafschaft Baden und der Grafschaft Sponheim und war daher stets interessant für Menschen am Rande der Gesellschaft.
Religion
Die heutige evangelische Kirche, zu der 161 Womrather gehören, wurde 1773 angelegt und von 1774 bis 1912 als Simultankirche genutzt. Die Evangelische Kirchengemeinde Womrath, die zum Kirchenkreis Simmern-Trarbach gehört, ist seit der Reformation im Jahre 1557 pfarramtlich mit der Evangelischen Kirchengemeinde Dickenschied verbunden und dem reformierten Bekenntnis verpflichtet. In Womrath wirkte von 1934 bis 1937 der im KZ ermordete Paul Schneider als evangelischer Pfarrer. Die zur Pfarrgemeinde Dickenschied gehörenden Katholiken, die rund ein Sechstel der Bevölkerung ausmachen, besitzen seit 1911 mit der Werner-Kapelle westlich vom Dorf ein eigenes kirchliches Gebäude.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Womrath besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[3]
Wappen
Blasonierung: „In Blau 3 (2:1) goldene Dornenkreuze.“
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Womrath, Ansicht von Norden, mit Soonwald und Lützelsoon
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Der Weiler Wallenbrück im Tal des Simmerbachs
Wirtschaft und Gewerbe
Die ehemals dominierende Landwirtschaft ist fast vollständig verschwunden. Zwei (Vollerwerbs-)Landwirtschaftsbetriebe und eine Pferdepension sind noch übrig geblieben.
Nachbarorte
Maitzborn und Kirchberg Rödern Ravengiersburg und Belgweiler Hecken Mengerschied Dickenschied Gehlweiler Gemünden Literatur
- Albert Rosenkranz: Das Evangelische Rheinland, Band 1; Schriftenreihe des Vereins für rheinische Kirchengeschichte, Bd. 3; Düsseldorf: Kirche in der Zeit, 1956; S. 535f;
- Dieter Diether: Die Gotteshäuser im Evangelischen Kirchenkreis Simmern-Trarbach; Kirchberg (Hunsrück): Kirchenkreis Simmern-Trarbach, 1998; S. 34f
- Hotte Schneider: Womrath – Ein Dorf im Hunsrück; Womrath: Ortsgemeinde Womrath, 1999; ISBN 3-00-004779-4
Siehe auch
Weblinks
Commons: Womrath – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Manche Texte sprechen vom Gründonnerstag.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
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