- Eckweiler
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Eckweiler war bis 1979 eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz (Deutschland), existierte bis 1982 als Geisterdorf weiter und ist seitdem eine Wüstung.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Eckweiler lag auf einem Hügel südlich des Soonwalds, inmitten von Feldern, Wiesen und Ackerflächen. In der Nähe verläuft die Kreisstraße von Bad Sobernheim nach Gemünden.
Geschichte
Das Dorf wurde erstmals im Jahre 1341 urkundlich als Besitz der Grafen von Sponheim erwähnt. In der Reformationszeit wurde Eckweiler evangelisch.
Heilig-Kreuz-Kirche
Die evangelische Kirche von Eckweiler ist heute das einzige erhaltene Bauwerk, da es 1981 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Sie ist um 1500 als Filialkirche „Heilig Kreuz“ der Gehinkirche von Auen entstanden. Eine Restaurierung fand gegen Ende des 19. Jahrhunderts statt. Nach Norden wurde die Kirche um 1907/08 erweitert. Die letzten Kriegsschäden des zweiten Weltkrieges wurden 1958 mit dem Abschluss des Wiederaufbaus beendet.
Alte Poststation
Eckweiler ist bereits 1522 als feste Poststation am Niederländischen Postkurs von Brüssel über Innsbruck nach Italien belegt.[1] 1561 wurde diese Poststation durch mehrere Postberaubungen und den Bericht des Christoph von Taxis bekannt.[2] Ab dem späten 17. Jahrhundert war Eckweiler auch eine Postkutschenstation. Diese Poststation bestand bis zur Auflösung unter Napoleon, wurde aber 1876 als Postagentur neu gegründet.
Neuzeit
Der Ort bestand bis in die 1970er Jahre und hatte 1975 etwa 270 Einwohner. 1976 wurde wegen des Fluglärms und der Gefahr eines Flugzeugabsturzes innerhalb der Einflugschneise des Flugplatzes Pferdsfeld, der bis ca. 1960 von der US-Air-Force und danach bis 1997 von der Bundeswehr genutzt wurde, der Beschluss gefasst, den Ort – wie auch Pferdsfeld und Rehbach – aufzugeben. Die meisten Bewohner zogen in das 15 km entfernte Bad Sobernheim. Der hierzu ausgewählte Leinenborn wurde ab 1978 erschlossen.
Am 10. Juni 1979 wurde die Gemeinde Eckweiler aufgelöst[3] und 1981/82 eingeebnet. Neben der unter Denkmalschutz stehenden Kirche von Eckweiler ist bis heute nur der Friedhof erhalten geblieben, aber seit Aufgabe des Dorfes werden keine neuen Gräber mehr angelegt.
Ausstellungen
Der Freundeskreis Eckweilerer Kirche öffnet die Kirche von März bis Oktober jeweils am ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr. Es gibt Gottesdienste, Chorgesang, Orgelspiel, Autorenlesungen, Führungen und vieles weitere mehr.
Literatur
- Uwe Engelmann (Hrsg.): Eckweiler, Geschichte eines Dorfes. Karlsruhe 1983.
Weblinks
Commons: Eckweiler – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Archiv des Katharinenspitals zu Regensburg, Nachlass des Diplomaten Johann Maria Warschitz, Archiv-Nummer VI/2 No.4, Mappe undatierte Belege, siehe auch den Routennachweis
- ↑ Ernst Otto Simon: Der Postkurs von Rheinhausen bis Brüssel im Laufe der Jahrhunderte. In: Archiv für deutsche Postgeschichte 1/1990. S. 26 mit weiterführender Literatur.
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 168 (PDF)
49.8516536017527.61155128479Koordinaten: 49° 51′ N, 7° 37′ OKategorien:- Bad Sobernheim
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