Pflaumenbaum

Pflaumenbaum
Pflaume
Pflaumen

Pflaumen

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Gattung: Prunus
Art: Pflaume
Wissenschaftlicher Name
Prunus domestica
L.
Unterarten

Pflaume ist der Oberbegriff für den Formenkreis der Art Prunus domestica und gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Art ist vermutlich ein Additionsbastard aus Schlehdorn und Kirschpflaume. In Teilen Österreichs und Süddeutschlands wird jede Pflaumenart als Zwetschge, Zwetschke (bairisch) oder Zwetsche bezeichnet. Des Weiteren verzichtet man sowohl im Saarland als auch in der Pfalz darauf, zwischen „Quetsche“ und Pflaume zu differenzieren.

Inhaltsverzeichnis

Pflaumen-Gruppen

Pflaumenblüte

Es gibt weltweit etwa 2.000 Sorten, und man unterscheidet verschiedene Gruppen von Pflaumen:

Während die eigentliche Pflaume meist deutlich größer und zudem rund geformt ist, bildet die Zwetschge eher ovale Früchte, die eine ausgeprägte Naht aufweisen. Renekloden sind im Grunde ebenfalls Rundpflaumen und wurden in Frankreich nach der Königin Claudia (Reine + Claude) benannt, die diese Früchte bevorzugt haben soll. Renekloden, Pflaumen und Zwetschgen, die aufgrund der Bastardisierung untereinander eine starke genetische Variabilität besitzen, können oft nicht genau von einander unterschieden werden, da auch Halbzwetschgen (Kreuzungen aus Pflaumen und Zwetschgen) existieren. Ein Merkmal, das die Zwetschge von Pflaumen und Renekloden abgrenzt, ist die Tatsache, dass sie meist weniger saftreich ist, aber dennoch nicht trocken schmeckt und insgesamt mehr Zucker enthält. Außerdem sind Zwetschgen oft steinlösend und zerfallen nicht beim Erhitzen, sodass sie sich hervorragend für Gebäck eignen. Mirabellen sind kleiner als Pflaumen oder Zwetschgen, haben eine rundliche Fruchtform und charakterisieren sich durch ihr süßes, saftarmes Fruchtfleisch und durch die orange Grundfarbe, die bei Vollreife eine rote Backe aufweist. Japanische Pflaumen sind wiederum größer als die traditionell in Europa angebauten Sorten, besitzen dafür aber meist auch weniger Aroma als diese.

Das Steinobst wurde um 150 v. Chr. von den Römern aus Kleinasien in den Mittelmeerraum eingeführt. Pflaumen werden auf der ganzen Welt angebaut, ihre Hauptanbaugebiete sind Asien und Europa. In der EU ist Deutschland größter Produzent und gleichzeitig größter Importeur.

Inhaltsstoffe

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100 g Pflaume enthalten:
kcal kJoule Wasser Fett Kalium Calcium Magnesium Vitamin C
47-48 197-206 84-86 g 0,2 g 221 mg 14 mg 10 mg 5 mg

Rewe Nährwerttabelle


Tagesbedarf eines Erwachsenen bei 100 g
Kalium Calcium Magnesium Vitamin C
11% 2% 3% 7%

Geschichte

Schon vor ca. 2000 Jahren dichtete der Römer Marcus Valerius Martial: „Nimm Pflaumen für des Alters morsche Last, denn sie pflegen zu lösen den hartgespannten Bauch.“

Die Pflaumen wurden vermutlich durch Alexander den Großen nach seinen Kriegszügen mit in die Heimat gebracht. Als Zentrum des Pflaumenhandels etablierte sich Damaskus, und beim Begriff „Zwetschge“ könnte es sich um die Verballhornung von „Damaszener“ handeln, wie Sprachforscher vermuten. Dass Pflaumen und Zwetschgen systematisch in Mitteleuropa angebaut wurden, soll das Verdienst Karls des Großen gewesen sein[1].

Zierpflaumen

Blühende Zierpflaume
Mirabellenanbau in Rheinhessen

Heutzutage werden von Gärtnereien oder Baumschulen auch unterschiedliche Zierpflanzen angeboten, die aufgrund ihrer hübschen und meist reichlichen Blüte für dekorative Zwecke gut geeignet sind. Viele dieser Ziergewächse tragen trotzdem wohlschmeckende Pflaumen bzw. Reineclauden und setzen sich daher im Hausgarten immer mehr gegen konventionelle Kulturpflaumen durch.

Ein Beispiel für diese Ziersorten ist beispielsweise die aus der Kirschpflaume entstandene Blutpflaume, die auch als schwachwüchsige Variante erhältlich ist.

Anbau

In Deutschland sind Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit etwa 71 Prozent der Erntemengen die größten Produzenten von Pflaumen[2].

Symbolik

In China zählt die Pflaume gemeinsam mit Bambus und Kiefer zu den drei Freunden des Winters und gilt als Symbol für Unberührtheit und Jungfräulichkeit, aber auch für sexuelle Freuden. Unter zweiter Pflaumenblüte wird die Wiederverheiratung sowie erneuter Beischlaf in derselben Nacht verstanden. Weiden-Pflaumen-Krankheit ist dort ein euphemistischer Ausdruck für Syphilis.

Weblinks

Fußnoten

  1. Karl-Ernst Behre: Formenkreise von Prunus domestica L. von der Wikingerzeit bis in die frühe Neuzeit nach Fruchtsteinen aus Haithabu und Alt-Schleswig, Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft 91 (1978), S. 161–179
  2. Kuchen und Rote Grütze – Satte Kirschernte – n-tv.de

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