Philipp Adolf von Ehrenberg

Philipp Adolf von Ehrenberg
Kinderbildnis auf dem Grabmal des Vaters

Philipp Adolf von Ehrenberg (* 23. September 1583 in Heinsheim; † 16. Juli 1631 in Würzburg) war Fürstbischof von Würzburg, Gegenreformator und unerbittlicher Hexenverfolger.

Leben und Wirken

Philipp Adolf entstammte dem Geschlecht der Herren von Ehrenberg, deren Stammsitz Burg Ehrenberg bei Heinsheim am Neckar war. Auf dem Grabmal für seinen 1584 verstorbenen Vater Johann Heinrich von Ehrenberg ist er neben den Eltern und dem Heiland als eines von acht Kindern dargestellt.

Der Bruder von Philipp Adolfs Mutter war Julius Echter von Mespelbrunn, der von 1573 bis 1617 Fürstbischof von Würzburg war und maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des jungen Philipp Adolf hatte. Nachdem sein älterer Bruder Peter von Ehrenberg auf seine kirchlichen Pfründen verzichtet hatte, trat Philipp Adolf in den geistlichen Stand ein. Er wurde am 6. Februar 1623 zum Fürstbischof von Würzburg gewählt, die Wahl wurde am 19. März 1624 von Papst Urban VIII. bestätigt.

Fürstbischof Philipp Adolf von Ehrenberg betrieb eine harte Rekatholisierungspolitik. Zugleich ist sein Name mit der Hexenverfolgung im Würzburger Territorium verbunden, die zwischen 1626 und 1630 ihren Höhepunkt erreichte. Im Stift brannten über 900 Hexen, allein in der Stadt Würzburg an die 200. Die Hexenverfolgung erfasste Menschen aller Stände: Adlige, Ratsherren und Bürgermeister wurden neben einfachen Leuten verbrannt. 20 % der in Würzburg Verbrannten waren Priester und Ordensleute. Einsatz für angeklagte Hexen führte zum eigenen Prozess.

Im würzburgischen Gerolzhofen wurden Verbrennungsöfen installiert, um die rund 200 Menschen pro Jahr „fristgerecht“ verbrennen zu können.

Erst das Reichskammergericht und der Tod von Philipp Adolf am 16. Juli 1631 beendeten die Prozesse.

Zum Abschluss seines Lebens gab der Fürstbischof Philipp Adolf ein katholisches Gesangbuch heraus unter dem Titel Alte und Newe Geistliche Catholische außerlesene Gesäng.

Literatur

  • Kurt Baschwitz: Hexen und Hexenprozesse. Bertelsmann Verlag, München, 1990, S. 260 - 266.
  • Stephan Oettermann: Geschichte des Hexenbrennens in Franken (insbesondere in Gerolzhofen) im 17. Jahrhundert.

Weblinks



Vorgänger Amt Nachfolger
Johann Gottfried von Aschhausen Fürstbischof von Würzburg
16231631
Franz von Hatzfeld

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