- Pickerweg
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Der Pickerweg war im Mittelalter ein Handelsweg und Pilgerweg. Er wurde erstmals 850 urkundlich erwähnt.[1] Heute wird er von Fußgängern, teilweise auch von Radfahrern als Wanderweg genutzt. Der Pickerweg gehört zu den vom Wiehengebirgsverband Weser-Ems betreuten Wanderwegen.
Zwischen Osnabrück und Mühlenort ist der Pickerweg durch ein weißes X auf schwarzem Grund markiert, nördlich davon durch ein weißes P auf schwarzem Grund. Zusätzlich ist an vielen Stellen eine Jakobsmuschel in Gelb auf blauem Untergrund angebracht. Gelegentlich ist entlang des Pickerwegs noch eine Markierung mit einem weißen J zu sehen; diese stammt aus der Zeit, als der Jadeweg noch nicht in Wildeshausen endete, sondern auf derselben Strecke wie die Pickerweg bis Osnabrück weiterführte.
Inhaltsverzeichnis
Wanderweg
Der von Wildeshausen nach Osnabrück führende Abschnitt der alten Handelsroute zwischen den Hansestädten Lübeck, Hamburg, Bremen, Osnabrück und Dortmund wird noch heute „Pickerweg“ genannt. Ein Großteil des Pickerweges führt auf der historischen Trasse parallel zur Autobahn „Hansalinie“ (A1), die weitgehend die Funktion des alten Handelswegs übernommen hat, über Forststraßen durch kleinere Dörfer. Er ist auf 107 Kilometer als Wanderweg ausgeschildert. Um an möglichst vielen Tagen des Jahres ein Befahren zu ermöglichen, wurde der Weg überwiegend auf erhöhtem Gelände angelegt, so dass sich immer wieder Ausblicke in die tiefer gelegene Landschaft ergeben.
Historischer Handelsweg
Der Handelsweg führte durch die abwechslungsreiche Landschaft der Ems-Hunte-Geest und verlief zunächst überwiegend oberhalb der Diepholzer Moorniederung (auf deren Höhenniveau er sich allerdings zur Überquerung des Vechtaer Moorbachs hinabbegeben musste), kreuzte dann die Endmoränen-Landschaft der Dammer Berge und führte durch das nördliche Osnabrücker Land zum historischen Rathaus in Osnabrück. Orte wie Visbek, Vechta, Lohne, Damme und Engter/Mühlenort wurden dabei durchfahren.[2]
Historischer Pilgerweg
Recherchen des Museums im Zeughaus Vechta haben ergeben, dass 850/851 n. Chr. auf dem Pickerweg die Alexanderreliquien überführt wurden. Seit dem 13. Jahrhundert lassen sich auch Spuren eines Jakobskultes entlang des Pickerweges nachweisen.[3][4] Demnach wäre der Pickerweg eine Teilstrecke der „Via Baltica“, des „Baltisch-Westfälischen Weges“. An der Straße „Bei Thesings Kreuz“ in Oythe bei Vechta soll ab 1496 eine Jakobskapelle gestanden haben, und in der St. Georg Kirche in Vechta befindet sich heute noch eine Jakobusstatue.[5] Ende Mai 2008 wurde mit Unterstützung der Deutschen Jakobusgesellschaft und des Museums im Zeughaus Vechta ein Pilgerführer für die auf dem Pickerweg verlaufende Strecke Bremen-Osnabrück herausgegeben.[6]
Einzelnachweise
- ↑ fernwege.de: Jakobsweg: Bremen - Vechta - Osnabrück
- ↑ Der Pickerweg - Entlang einer alten Handelsroute. In: wgv-weser-ems.de. Abgerufen am 26. Juli 2011.
- ↑ Wege der Jakobspilger in Norddeutschland – Von Bremen nach Osnabrück
- ↑ Wolfgang Friemerding: Die Theorie vom Pickerweg als Jakobsweg. 2008
- ↑ Der Baltisch - Westfälische Weg (Via Baltica - Niedersachsen/Bremen) - Wegbeschreibung -
- ↑ Jahres-Pressebericht 2008 des Landkreises Vechta S. 117f.
Weblinks
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