Landkreis Vechta

Landkreis Vechta
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Vechta Deutschlandkarte, Position des Landkreises Vechta hervorgehoben
52.698.22
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Verwaltungssitz: Vechta
Fläche: 812,54 km²
Einwohner:

135.374 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 167 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: VEC
Kreisschlüssel: 03 4 60
Kreisgliederung: 10 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Ravensberger Straße 20
49377 Vechta
Webpräsenz: www.landkreis-vechta.de
Landrat: Albert Focke (CDU)
Lage des Landkreises Vechta in Niedersachsen
Landkreis Göttingen Landkreis Holzminden Landkreis Schaumburg Landkreis Goslar Region Hannover Landkreis Hildesheim Salzgitter Landkreis Wolfenbüttel Braunschweig Landkreis Wolfenbüttel Landkreis Peine Landkreis Hameln-Pyrmont Landkreis Helmstedt Wolfsburg Landkreis Gifhorn Landkreis Nienburg/Weser Landkreis Northeim Landkreis Osterode am Harz Landkreis Diepholz Freie Hansestadt Bremen Freie Hansestadt Bremen Hamburg Hamburg Königreich der Niederlande Nordrhein-Westfalen Hessen Thüringen Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpommern Brandenburg Sachsen-Anhalt Osnabrück Landkreis Osnabrück Delmenhorst Oldenburg (Oldenburg) Landkreis Wesermarsch Landkreis Vechta Landkreis Emsland Landkreis Grafschaft Bentheim Landkreis Leer Emden Landkreis Leer Landkreis Cloppenburg Landkreis Ammerland Wilhelmshaven Landkreis Wesermarsch Landkreis Aurich Landkreis Aurich Landkreis Wittmund Landkreis Aurich Landkreis Friesland Landkreis Oldenburg Landkreis Cuxhaven Landkreis Osterholz Landkreis Verden Landkreis Stade Landkreis Harburg Landkreis Lüneburg Landkreis Lüchow-Dannenberg Landkreis Heidekreis Landkreis Uelzen Landkreis Celle Landkreis Rotenburg (Wümme)Karte
Über dieses Bild
Neues Kreishaus in Vechta

Der Landkreis Vechta ist ein Landkreis im Westen von Niedersachsen. Kreisstadt ist Vechta.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Landkreis liegt im Oldenburgischen Münsterland und erstreckt sich über etwa 60 km Nord-Süd und 20 km Ost-West zwischen Bremen und Oldenburg (Oldenburg) einerseits und Osnabrück andererseits.

Der Kreis liegt in der Norddeutschen Tiefebene. Im Nordosten hat er Anteil am Naturpark Wildeshauser Geest, im Süden am Naturpark Dammer Berge-Dümmer. Die Dammer Berge sind ein bis 146 m hoher Höhenzug. Im Osten bilden große Hochmoore die natürliche Grenze zum Landkreis Diepholz; der Westen und die Mitte des Landkreises liegen vergleichsweise tief und sind von einer Vielzahl kleiner Nebenflüsse der Hase durchzogen. Im Nordosten bildet die Hunte die Kreisgrenze; sie nimmt das Oberflächenwasser der Gebiete im Osten des Landkreises auf.

Nachbarkreise

Der Kreis grenzt im Nordwesten an den Landkreis Cloppenburg, im Norden an den Landkreis Oldenburg, im Osten an den Landkreis Diepholz und im Süden und Westen an den Landkreis Osnabrück.

Geschichte

Wahlbeteiligung: 55,38 % (2006: 56,36 %)
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Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2006
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Im frühen Mittelalter siedelten auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Vechta westfälische Sachsen. Der Norden des Gebietes gehörte zum Lerigau, der Süden zum Dersagau.

Im Jahr 1252 ging die Regierungsgewalt in der „Herrschaft Vechta“ von den Grafen von Ravensberg auf den Bischof von Münster über. Bis 1803 war das Gebiet Teil des Hochstifts Münster. Am 18. Juli 1803 wurde das Amt Vechta als „Landvogtei“ in das Herzogtum Oldenburg inkorporiert. Abgesehen von einer kurzen Unterbrechung in den Jahren 1810-1814, in denen Vechta Teil des Kaiserreichs Frankreich wurde, blieb das Gebiet bis 1946 oldenburgisch. Seit der Gründung des Landes im Jahr 1946 ist der Landkreis Vechta dem Land Niedersachsen zugeordnet.

Die meisten Städte und Gemeinden des Landkreises Vechta waren bereits 1252 Teil der Herrschaft Vechta. Die Kirchspiele Emstek und Cappeln wurden 1814 zum Landkreis Cloppenburg geschlagen; das Kirchspiel Twistringen wurde 1817 an das Königreich Hannover abgetreten. 1879 wurde das Amt Vechta um das Gebiet der beiden aufgelösten Ämter Damme und Steinfeld vergrößert.[2] 1939 wurde aus dem Amt Vechta der Landkreis Vechta. Im Zuge der niedersächsischen Gebietsreform gelangten 1974 die zuvor zum Landkreis Osnabrück gehörenden Gemeinden Vörden, Hörsten und Hinnenkamp zum Landkreis Vechta. Sie wurden Teil der neu gebildeten Gemeinde Neuenkirchen-Vörden.

Religion

Der Landkreis Vechta gehört wie der Landkreis Cloppenburg, der Landkreis Emsland, die ehemaligen Stifte Osnabrück (dieser jedoch nur zu etwa 50%) und Hildesheim und das Untereichsfeld zu den Regionen in Niedersachsen, die – im Gegensatz zum Großteil des Landes – traditionell von der katholischen Kirche geprägt sind. In Vechta befindet sich der Sitz des Bischöflich Münsterschen Offizialates des Bistums Münster, dessen Offizial im Volksmund auch als Moorpapst tituliert wird.

Wirtschaft

Der Landkreis Vechta zählt zu den boomenden Regionen Norddeutschlands. Besonderes Wachstum ist in den Branchen Ernährungsindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Kunststofftechnik und Bauwirtschaft zu verzeichnen. 2009 belegte der Landkreis Vechta im Focus Wirtschaftsranking den 33. Platz (401 Landkreise gesamt) und befindet sich somit noch vor erfolgreichen Wirtschaftsräumen wie zum Beispiel Stuttgart und Ludwigsburg.

Dies wirkt sich auch auf die Beschäftigung aus. Die Arbeitslosenquote von gut 3 % gehört zu einer der niedrigsten, die Eigenheimquote von über 80% zu einer der höchsten in Deutschland. Gleichzeitig ist der Wohlstand in der Bevölkerung gleichmäßig verteilt.

Zudem ist der Landkreis Vechta mit dem Nachbarkreis Cloppenburg der jüngste der Bundesrepublik bedingt durch die hohen Geburtenraten von 1,8 (Vechta) und 1,9 (Cloppenburg). Als Grund dafür werden die klassische Rollenverteilung zwischen Mann und Frau in der konservativen Region sowie die vergleichsweise hohe Zahl russlanddeutscher Aussiedler in der Gegend, die eine tendenziell höhere Geburtenrate aufweisen, genannt.[3]

Der Landkreis Vechta gilt zusammen mit dem Landkreis Cloppenburg als Zentrum der sogenannten Fleischveredelungsindustrie im Oldenburger Münsterland. Das Gebiet weist eine hohe Konzentration von Mastbetrieben für Schweine-, Geflügel- und Rindfleisch auf.

Siehe Hauptartikel: Landwirtschaft im Oldenburger Münsterland

Mitgliedschaft in Institutionen

Der Landkreis Vechta ist Mitglied in der „Oldenburgischen Landschaft“, einer eingetragenen Körperschaft des öffentlichen Rechts zur Pflege und Förderung kultureller und historischer Belange im ehemaligen Land Oldenburg, sowie im „Verbund Oldenburger Münsterland“, einer Einrichtung zur Förderung des Tourismus in den Landkreisen Vechta und Cloppenburg.

Verkehr

Schienenverkehr

Der Kreis Vechta wurde zunächst von der Oldenburgischen Staatsbahn erschlossen.

Von Ahlhorn an der Hauptbahn Oldenburg–Osnabrück führte ab 1885 eine Zweigbahn nach Vechta, die 1888 bis Lohne verlängert wurde. Der Weiterbau bis Neuenkirchen 1899 und Hesepe 1900 fand erst statt, nachdem 1898 die direkte Linie von Delmenhorst nach Vechta eröffnet worden war.

Die Nebenbahn Holdorf–Damme entstand ebenfalls im Jahre 1900. Dort schloss 1914 die Wittlager Kreisbahn AG ihre Linie nach Bohmte an.

Im selben Jahr eröffnete der Bahnverband Vechta-Cloppenburg die Verbindung zur Kreisstadt des Nachbarkreises Cloppenburg.

Die Gemeinde Dinklage hatte schon im Jahre 1904 durch eine eigene Kleinbahn Lohne–Dinklage den Anschluss an die Staatsbahn in Lohne gefunden.

Von den 91 km Strecken mit Personenverkehr wurden innerhalb von zehn Jahren 39 km stillgelegt:

  • 1952: Ahlhorn – Langförden – Vechta-Falkenrott 8 km; Holdorf – Damme 7 km; Vechta – Vestrup – Cloppenburg 11 km
  • 1954: Lohne – Dinklage 8 km
  • 1962: Schwegermoor – Südfelde – Damme 5 km

Die Bahnstrecke Holdorf–Damme wurde bis ungefähr Mitte der 1990er Jahre noch sporadisch vom Dammer Landmaschinenhersteller Grimme für den Transport von Gütern benutzt. Nachdem auch diese Nutzung eingestellt wurde, wurde die Bahnstrecke ab dem Jahr 2000 komplett demontiert. Auf dem ehemaligen Bahndamm verläuft nun ein Radweg.

Die Bahnstrecke Lohne–Dinklage wurde ebenfalls ab dem Jahr 2000 demontiert, ihr kam bis 1999 nur noch die Funktion eines sporadischen genutzten Transportweges für die Waren des Dinklager Tierfutterherstellers und Landhandels HBD zu. Auf dem Gelände des Betriebes erinnern nur noch Reste der Gleisanlage an die ehemalige Bahnstrecke, auf Teilen des alten Bahndammes verläuft nun – wie schon auf der Strecke Holdorf–Damme – ein Radweg.

Die verbliebene Nord-Süd-Strecke wird von der NordWestBahn betrieben.

Straßenverkehr

Öffentlicher Nahverkehr

Die Bahnstrecke Delmenhorts-Hesepe/Bramsche wird von der NordWestBahn befahren und folgende Bahnhöfe im Landkreis Vechta zwischen Bremen und Osnabrück werden bedient (Nord-Süd): Rechterfeld, Goldenstedt, Lutten, Vechta, Lohne, Mühlen, Steinfeld, Holdorf und Neuenkirchen. Anbindung erfolgt in beiden Richtungen jeweils im 60-Minuten-Takt (Täglich zwischen 4 Uhr morgens und 1 Uhr nachts, Betriebspause nur zwischen 1 und 4 Uhr nachts)

Der Busverkehr wurde 2007 von Schulbusverkehr mit Gründung der Verkehrsgemeinschaft Landkreis Vechta (VGV) auf öffentlichen Personennahverkehr umgestellt. Zwischen einigen Ortschaften verkehren zwar nur an Schultagen Busse, während aber auf allen Linien, die nach Vechta führen, (fast) jeden Tag Busse verkehren (Sonn- und Feiertags kein Betrieb auf allen Linien). Von Montag bis Samstag verkehrt auch der von der VGV betriebene StadtBus Vechta im 60 Minuten Takt zwischen allen Haltestellen. Das System wurde als Pilotprojekt im Februar 2008 eingeführt und war als solches bis 2010 seitens der Stadt Vechta gesichert. Das System wird aber über 2010 hinaus fortgeführt. Zum StadtBus-System gehören die Linien 601, 602, 603 und 604, auf denen jeweils ein Bus verkehrt.

Städte und Gemeinden

Einheitsgemeinden

(in Klammern Einwohner am 31. Dezember 2010)[4]

  1. Bakum (5809)
  2. Damme, Stadt (16.441)
  3. Dinklage, Stadt (12.815)
  4. Goldenstedt (9289)
  5. Holdorf (6530)
  6. Lohne, Stadt (26.047)
  7. Neuenkirchen-Vörden (7964)
  8. Steinfeld (9636)
  9. Vechta, Kreisstadt (31.516)
  10. Visbek (9327)
Nordrhein-Westfalen Landkreis Cloppenburg Landkreis Diepholz Landkreis Oldenburg Landkreis Osnabrück Bakum Damme (Dümmer) Dinklage Goldenstedt Holdorf (Niedersachsen) Lohne (Oldenburg) Neuenkirchen-Vörden Steinfeld (Oldenburg) Vechta VisbekMunicipalities in VEC.svg
Über dieses Bild

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Geschichte des Landkreises Vechta
  3. Deutschlandradio:Russen auf dem platten Land
  4. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung

Literatur

Joachim Kuropka: Von Kückens bis Krapp. Von Staatsbeamten zu Bürger-Landräten. Amtshauptmänner und Landräte im Landkreis Vechta 1918-2001. Landkreis Vechta 2001. ISBN 3-00-008685-4

Weblinks

 Commons: Landkreis Vechta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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