Visbeker Braut und Bräutigam

Visbeker Braut und Bräutigam
Visbeker Braut und Bräutigam
Visbeker Bräutigam

Visbeker Bräutigam

Visbeker Braut und Bräutigam (Niedersachsen)
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Koordinaten 52° 53′ 31″ N, 8° 19′ 28″ O52.8919444444448.3244444444445Koordinaten: 52° 53′ 31″ N, 8° 19′ 28″ O
Ort Wildeshausen und Großenkneten, Niedersachsen, Deutschland
Entstehung 3500 bis 2800 v. Chr.

Visbeker Braut und Bräutigam ist der Name einer Sage, die im Raum Wildeshausen-Vechta spielt. Mit dieser Sage wurde versucht, die Entstehung der Großsteingräber Visbeker Braut und Visbeker Bräutigam zu erklären.

Inhaltsverzeichnis

Megalithen

Die Megalithen sind Teile der Straße der Megalithkultur.

Visbeker Braut

Die Visbeker Braut ist ein Großsteingrab aus der Jungsteinzeit. Es liegt auf dem Gebiet der Stadt Wildeshausen (Landkreis Oldenburg) in der Nähe der Anschlussstelle Wildeshausen-West der Autobahn Bremen-Osnabrück. Das Grab wird aufgrund der Ausrichtung auf den Sonnenaufgang zu Mittsommer mit der Sommersonnenwende in Verbindung gebracht. Möglicherweise handelt es sich bei der Visbeker Braut um eine steinzeitliche Mondwarte: Die Steinreihen deuten auf die Auf- und Untergangsazimute des Mondes in seinem Deklinationsextrem hin.[1]

Visbeker Bräutigam

Das ursprünglich von 170 Findlingsblöcken eingefasste Hünengrab stellt mit seiner Länge von 104 Meter und einer Breite von 8 bis 9 Meter eine der eindrucksvollsten Megalithanlagen in Nordwestdeutschland dar. Sie liegt westlich der Anlage Visbeker Braut auf dem Gebiet der Gemeinde Großenkneten (Landkreis Oldenburg).

Heidenopfertisch

Hauptartikel: Heidenopfertisch

Der 800 Meter südwestlich der Anlage Visbeker Bräutigam in Engelmannsbäke (Gemeinde Visbek, Landkreis Vechta) gelegene Heidenopfertisch ist eine Grabanlage der Trichterbecherkultur. Der Name entstammt einer christlichen Deutung, wobei das Grab fälschlicherweise mit heidnischen Riten in Verbindung gebracht wurde.

Sage

Ihren Namen bekamen die Anlagen Visbeker Braut und Visbeker Bräutigam durch eine alte Sage, nach der eine junge Frau von ihren Eltern gezwungen werden sollte, einen zwar reichen, aber ihr verhassten Mann aus Visbek zu heiraten. Als sie samt Gefolge zur Eheschließung nach Visbek geführt wurde und in der Ferne den Ort erblickte, wünschte sie sich, lieber in Stein verwandelt zu werden, als den Mann zu ehelichen, dem sie versprochen war. So geschah es, und die Braut und ihr Gefolge erstarrten an Ort und Stelle zu Stein, wo sie bis heute stehen. Das gleiche Schicksal widerfuhr ihrem Bräutigam, der als Visbeker Bräutigam nur wenige Kilometer entfernt steht. Tatsächlich kann man heute und konnte man bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts von der Visbeker Braut aus keine Gebäude im Ortskern der Gemeinde Visbek sehen.

Erstmals schriftlich festgehalten wurde die Geschichte in Form eines Gedichtes in 26 Strophen mit dem Titel Die steinerne Braut aus Wildeshausen. Dieses verfasste der zunächst in Wildeshausen und später in Hitzacker amtierende Pastor J.G.T. Lamprecht und ließ es 1801 veröffentlichen.[2] In dieser Fassung kommt das Wort „Visbek“ allerdings nicht vor. Den Bezug zu Visbek stellte Carl Heinrich Nieberding durch eine Einleitung zu dem Gedicht in Prosa her. Dem Gesamttext gab Nieberding den Titel Die Vißbecker Braut.[3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Sternwarte Recklinghausen: Die Visbeker Braut – eine steinzeitliche Mondwarte?
  2. J.G.T. Lamprecht: Die steinerne Braut. In: Der Philosoph in der Lüneburger Heide. Celle und Lüneburg 1801. S. 127-138
  3. Carl Heinrich Nieberding: Sagen. Posthum abgedruckt in: J.C.B. Stüve (Hrsg.): Mittheilungen des Historischen Vereins zu Osnabrück. 3. Jahrgang. 1853. S. 41f.

Weblinks

 Wikisource: Hünensteine im Oldenburgischen – Quellen und Volltexte

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