- Visbek
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Wappen Deutschlandkarte 52.8166666666678.316666666666747Koordinaten: 52° 49′ N, 8° 19′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Vechta Höhe: 47 m ü. NN Fläche: 84,06 km² Einwohner: 9.327 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 111 Einwohner je km² Postleitzahl: 49429 Vorwahl: 04445 Kfz-Kennzeichen: VEC Gemeindeschlüssel: 03 4 60 010 Gemeindegliederung: 13 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Rathausplatz 1
49429 VisbekWebpräsenz: Bürgermeister: Gerd Meyer (CDU) Lage der Gemeinde Visbek im Landkreis Vechta Visbek ist eine Gemeinde im Landkreis Vechta in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Visbek liegt im Oldenburger Münsterland und ist die nördlichste Gemeinde im Landkreis Vechta am Rand zu den Landkreisen Cloppenburg und Oldenburg. Westlich, nördlich und östlich des Ortskerns befindet sich in einem schmalen, langgezogenen Streifen das Naturschutzgebiet „Bäken der Endeler und Holzhauser Heide“
Geologie und Hydrogeologie
Visbek liegt in der Norddeutschen Tiefebene. Das Gebiet um Visbek besteht hauptsächlich aus glazio-fluviatilen Ablagerungen, die in erster Linie aus lehmigen und sandigen Ablagerungen des Pleistozäns bestehen. Bohrungen zeigten, dass die oberste Bodenschicht eine Stärke von etwa 5–7 m hat. Diese Schicht ist unterlagert von einer etwa 10 m starken lehmigen und marligen Sedimentschicht. Sandige Schichten in einer Tiefe von 25–30 m bilden einen ertragreiche Aquifer für die Grundwasserförderung. Der oberste Grundwasserleiter befindet sich in einer Tiefe von 2 bis 6 m.
Klima
Gemäßigtes Seeklima beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Visbek 8,5°–9,0 °C und es fallen etwa 700 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20–25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25 °C übersteigt) gerechnet werden.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Visbek besteht aus dem Ort Visbek und den 13 zugehörigen Bauerschaften Astrup, Bonrechtern, Endel, Erlte, Hagstedt, Halter, Hogenbögen, Meyerhöfen, Norddöllen, Rechterfeld, Siedenbögen, Varnhorn und Wöstendöllen.
Geschichte
Visbek wurde erstmals am 1. September 819 urkundlich in einer Verleihungsurkunde von Kaiser Ludwig dem Frommen als fiscbechi erwähnt. Mit der Erwähnung ging für das frühe Visbek auch eine gewisse Immunität einher, da Ludwig Abt Gerbert Castus für eine "cellula" und die untergebenen Kirchen im Leri- Hase- und Fenkigau völlige Freiheit von Abgaben gewährte. Beamten des Staates war es verwehrt, die Kirchen oder Güter des Klosters zu betreten um gerichtliche Verhandlungen anzustellen, Einquartierungen vorzunehmen oder Gelder einzutreiben. Dieser Schutz wurde Visbek durch eine Bitte Castus an Ludwig gewährt, dem damit der Vorteil anheimfiel, die Leistungen der Bewohner, welche bislang für den Staat beansprucht wurden, selbst für die Aufgaben des Klosters und die Speisung der Armen in Anspruch nehmen zu können. Die Gegend war aufgrund zahlreicher Grabfunde sicherlich bereits in der Bronzezeit, wenn nicht sogar schon in der Jungsteinzeit besiedelt. Von Visbek aus leitete Abt Gerbert Castus um 800 n. Chr. die Christianisierung der Sachsen im Lerigau, im Hasegau und im Venkigau, möglicherweise auch im nördlichen Dersagau ein, Jahre zuvor waren dazu diverse Missionszellen von Karl dem Großen errichtet worden, von denen Visbek eine bildete. Schließlich wurde in Visbek die erste Kirche des Missionsbezirkes, die sogenannte Urkirche, erbaut. An der gleicher Stelle steht heute die Pfarrkirche „St. Vitus“, welche in den Jahren 1872 bis 1876 erbaut wurde. Spätestens ab dem Jahre 855 unterstand der Ort mitsamt seinen Besitzungen im Missionsgebiet, zu denen auch die Bauern und andere Hörige gerechnet wurden, durch eine Schenkung Karls des Großen dem Kloster Corvey. Ferner wurde geregelt, dass alle künftigen Erwerbungen, die von der Missionszelle Visbek ausgehen, an Corvey fallen.
Ein Gerücht besagt, dass der Kaiser Napoleon I. auf einem seiner Feldzüge der Jahre 1811 bis 1813 in der Bauerschaft Varnhorn in einem Schafstall übernachtet haben soll. Allerdings ist dieses nie bewiesen worden.
Religionen
Konfession Anteil in der Bevölkerung Römisch-katholisch etwa 74,6 % Evangelisch etwa 13,2 % Sonstige etwa 12,2 % (Stand: 31. Dezember 2008) [2] Politik
Gemeinderat
Die 24 Sitze des Gemeinderates verteilen sich wie folgt:
(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)
Wappen
Das Wappen zeigt auf gelbem Grund einen von links oben nach rechts unten laufenden blauen Balken (Der Bach), in dessen Mitte sich ein silberner Fisch nach links oben ausgerichtet befindet. Fisch und Bach zusammen ergeben den leicht veränderten Ortsnamen Visbek.
Städtepartnerschaften
Die Partnerschaft mit neun Gemeinden des Kantons Pontvallain im Département Sarthe (Frankreich) besteht seit 1988.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die Kirche St. Vitus wurde von 1872 bis 1876 vom Architekten Hilger Hertel errichtet und liegt im Zentrum von Visbek. Der Glockenturm ist 65 Meter hoch. Sechs lebensgroße Skulpturen, von denen die der vier Kirchenväter vermutlich ursprünglich zum Hochaltar gehörten, schuf der Bildhauer Johann Heinrich König (1705–1784) aus Münster (Westfalen). Zwei weitere Skulpturen stellen Maria mit dem Kind und Johannes Baptist dar.
- Die Evangelisch-lutherische Emmauskirche wurde 1997 neu nach den Plänen des Architekturbüros Grundmann + Hein aus Hamburg erstellt. Eine wesentliche Bedeutung für die Raumwirkung erhält die Lichtführung durch die Anordnung der Fenster. Die gerundete Altarraumrückwand wird durch ein Oberlicht besonders hervorgehoben. Das Kreuz steht davor im Licht, während die anderen Wände schattiger wirken. Die Altarraumwand ist auf volle Höhe von den Seitenwänden des Kirchenschiffs durch farbig gestaltete Fenster abgesetzt. Diese ansprechenden Kirchenfenster wurden nach Entwürfen von Frau Grundmann-Wienert, Hamburg gefertigt. Eine Kirchenwand zieren Wandteppiche aus schwedischem Gobelingarn der schwedischen Webkünstlerin Annelie Machschefes.
Bis zu diesem Zeitpunkt stand am jetzigen Standort eine Bartningsche Notkirche (Otto Bartning), die 1953 erbaut und 1996 einen neuen Standort in Sudargas/Litauen fand. Der Name Otto Bartning wird in Fachkreisen auf Anhieb mit seinem Notkirchenprogramm aus den frühen fünfziger Jahren in Verbindung gebracht. Die einzige Diasporakapelle im Oldenburger Münsterland wurde in Visbek errichtet.
Die Wassermühlen in Endel sind seit 2008 Stationen der Niedersächsischen Mühlenstraße.[3][4]
Steinsetzungen aus der Jungsteinzeit
Auf dem Gebiet der Gemeinde Visbek liegen der Heidenopfertisch in Engelmannsbäke[5][6], die Mühlensteine[7] und die Schmeersteine[8] in Varnhorn. Die Großsteingräber Visbeker Braut und Visbeker Bräutigam befinden sich jenseits der Kreisgrenze im Landkreis Oldenburg; die Anlage Visbeker Bräutigam ist allerdings nur wenige hundert Meter vom Heidenopfertisch entfernt. Die Megalithen sind von der im Mai 2009 offiziell eröffneten Straße der Megalithkultur aus leicht erreichbar.
Sport
- Boßel Club "Loop tau" Visbek e.V.
- RW Visbek
- DLRG Visbek
- Reiterverein Visbek
- Schützenverein St. Hubertus Visbek e.V.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jedes Jahr veranstaltet der Schützenverein Visbek das traditionelle Schützenfest zu Pfingsten bei den Tannen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Gemeinde liegt an der Eisenbahnstrecke Osnabrück-Delmenhorst. Der Bahnhof befindet sich in Rechterfeld.
Ansässige Unternehmen
- In Visbek sind die größten deutschen Vermarkter von Geflügelprodukten ansässig: neben der PHW-Gruppe (Marke: Wiesenhof) in der Bauerschaft Rechterfeld ist Visbek Sitz der Gebr. Stolle GmbH & Co. KG (seit 2011 Teil von Plukon Royale, Marke: Friki). Die Bauerschaft Norddöllen ist Sitz der Erich Wesjohann Gruppe.
- Des Weiteren sind die Rehau AG + Co und die SCHULZ Systemtechnik GmbH ansässig.
Bildung
- Grundschule Gerbertschule Visbek (1.–4. Klasse)
- Grundschule Erlte/Hagstedt (1.–4. Klasse, Schulkindergarten)
- Grundschule Rechterfeld (1.–4. Klasse)
- Schulzentrum Benediktschule, Haupt- und Realschule (5.–9./10. Klasse)
- EDV-Schulungs-Zentrum GbR, (Individuelle EDV-Schulung, Frauenförderprojekte, Förderprojekte der Europäischen Union)
Persönlichkeiten
- Heinrich Klingenberg (* 23. Mai 1868 in Visbek, † 30. Dezember 1935 in Lohne), Maler[9]
- Johannes Bahlmann OFM (* 10. Dezember 1960 in Visbek), Prälat von Óbidos, Bundesstaat Pará, Brasilien; lebt seit 1983 in Brasilien
- Georg Kühling (* 18. November 1886 in Rechterfeld, † 26. März 1963 ebenda), war ein deutscher Landwirt und Politiker des Zentrums, später CDU.
Literatur
- Bernhard Ruholl [Hrsg.]: Missionszelle und Missionsbezirk Visbek : 819 - 1969 ; 1150 Jahre Visbek, Vechta, 1969
- Bernhard Brockmann: 1175 Jahre Visbek : 819 - 1994, Visbek, 1994
- Heimatverein Visbek [Hrsg.]: Chronik Visbek 1: Urzeit–1900 ISBN 3-88441-033-4 sowie 2: 1901–1988, Vechta, 1990, ISBN 3-88441-004-0
Weblinks
Commons: Visbek – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Gemeinde Visbek. Abgerufen am 22. März 2011.
- ↑ Niedersächsische Mühlenstraße: Neumühle Endel
- ↑ Niedersächsische Mühlenstraße: Kokenmühle Endel
- ↑ Stonepages: Heidenopfertisch
- ↑ Steinzeitreise: Heidenopfertisch
- ↑ Stonepages: Mühlensteine. Visbek 976
- ↑ Stonepages: Schmeersteine. Visbek 977
- ↑ Jürgen Derschewski: Biografien Oldenburger Künstler: Heinrich Klingenberg
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