- Pinewood Studios
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Die Pinewood Studios sind britische Filmstudios, die zwischen Kiefernwäldern (engl. pinewood) ungefähr 32 Kilometer westlich von London auf dem ehem. Besitz von Heatherden Hall nahe dem Dorf Iver Heath (Buckinghamshire) liegen.
Sie wurden 1934 von Charles Boot entworfen und in nur zwölf Monaten von der Henry Boot Company of Sheffield erbaut. Boot ließ sich dabei von den Studios in Hollywood inspirieren. Später übernahm J. Arthur Rank die Pinewood- sowie die Denham Film Studios, die oft vom Produzenten Alexander Korda verwendet wurden.
Pinewood wird heute zusammen mit den Shepperton Studios verwaltet, welche ebenfalls eine führende Rolle in der britischen Filmindustrie spielen. Beide Studios sind mit dem Mediennetzwerk Sohonet verbunden und arbeiten mit dem Missing Ingredients Studio Catering fest zusammen, um die Essens-Verpflegung der Studios zu gewährleisten.
Der Name Pinewood wird vor allem immer wieder durch die James-Bond-Serie in die Welt hinaus getragen, denn beinahe für jedes neue Abenteuer des Geheimagenten wird die eigens 1976 erbaute 007-Stage zu einer neuen imposanten Kulisse umgebaut. Sogleich wurde für den Film Der Spion, der mich liebte ein riesiger Wassertank installiert für das Innere eines U-Boote schluckenden Supertankers. 1963 wurde in den Pinewood Studios für Liebesgrüße aus Moskau die S.P.E.C.T.R.E.-Insel errichtet.
Bei den Dreharbeiten zu Ridley Scotts Legende brannte 1985 die 007-Halle bis auf die Grundmauern nieder, jedoch wurde nur vier Monate später wieder alles aufgebaut und zu Ehren des langjährigen Bond-Produzenten Albert R. Broccoli in Albert R. Broccoli’s 007 Stage umbenannt; gerade noch rechtzeitig, um mit den Dreharbeiten zu Im Angesicht des Todes (1985) zu beginnen.
Manche Filme haben sogar Spuren hinterlassen, anstatt nur dort gedreht worden zu sein. Mit einer Studiotour kann man die Hinterlassenschaften dieser Filme entdecken und in die Welt des großen Kinos eintauchen.
Am 30. Juli 2006 brannte die James-Bond-Halle, in der kurz zuvor die Dreharbeiten zu Casino Royale beendet worden waren, erneut komplett aus.
Standorte
Das Unternehmen betreibt mehrere Studios in mehreren Ländern:
- Toronto, Kanada
- Berlin und Hamburg, Deutschland
- Iskandar, Malaysia
Produktionsgeschichte
Seit ihrem Bestehen waren die Pinewood Studios neben der in Großbritannien populären Carry-on…-Filmreihe für viele bekannte Produktionen Drehort, die mit meist imposanten, hallenfüllenden Setkonstruktionen für Aufsehen beim Publikum sorgten.
Die Ausführungen nach dem Filmnamen beziehen sich auf die Bühnenkonstruktion für die jeweilige Szene im Film.
- 1947: Die schwarze Narzisse
- 1948: Die roten Schuhe
- 1948: Oliver Twist
- 1952: Ernst sein ist alles
- 1959: Tiger-Bay
- 1960: Augen der Angst
- 1961: In den Wind gepfiffen
- 1962: James Bond jagt Dr. No
- 1963: Cleopatra
- 1963: James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau – Die S.P.E.C.T.R.E.-Insel
- 1964: James Bond 007 – Goldfinger
- 1965: Kennwort „Schweres Wasser“
- 1965: Ipcress – Streng Geheim
- 1965: James Bond 007 – Feuerball
- 1966: Arabesque
- 1966: Fahrenheit 451
- 1967: James Bond 007 – Man lebt nur zweimal
- 1968: Draculas Rückkehr
- 1968: Tschitti Tschitti Bäng Bäng
- 1969: James Bond 007 – Im Geheimdienst Ihrer Majestät
- 1971: James Bond 007 – Diamantenfieber
- 1973: James Bond 007 – Leben und sterben lassen
- 1974: James Bond 007 – Der Mann mit dem goldenen Colt
- 1975: Der Mann, der König sein wollte
- 1977: James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte – Der Supertanker Liparus mit riesigem Wassertank
- 1978: Superman
- 1978: James Bond 007 – Moonraker
- 1980: Superman II – Allein gegen alle
- 1981: Kampf der Titanen
- 1981: James Bond 007 – In tödlicher Mission – Das Unterwasserwrack der St. Georges
- 1982: Victor/Victoria
- 1983: James Bond 007 – Octopussy – Kamal Khans Palast und Innenhof
- 1985: Der kleine Horrorladen
- 1985: Legende – Die Waldszene
- 1985: James Bond 007 – Im Angesicht des Todes – Zorins Silbermine und Hochwasserszenen
- 1985: Santa Claus
- 1986: Aliens – Die Rückkehr
- 1987: Full Metal Jacket
- 1987: James Bond 007 – Der Hauch des Todes
- 1989: Batman
- 1992: Alien³ – Der Hochofen
- 1994: Interview mit einem Vampir – Das Theater der Vampire
- 1996: Mission:Impossible – Die Euro-Tunnel-Sequenz
- 1997: Das fünfte Element
- 1997: James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie – Inneneinrichtung von Elliot Carvers Stealth Boot und das HMS-Devonshire-Unterwasserset
- 1997: Event Horizon – Am Rande des Universums – Der Maschinenraum
- 1997: The Saint – Der Mann ohne Namen
- 1999: Verlockende Falle – Die Kletterei auf den Petronas Towers
- 1999: Eyes Wide Shut
- 1999: James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug – Die russische Nuklear-Testanlage
- 2001: Lara Croft: Tomb Raider – Erstes und zweites Grab
- 2002: The Hours
- 2002: James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag – Gustav Graves’ Eispalast
- 2003: Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens – Der griechische Tempel und die afrikanischen Höhlen
- 2004: Das Phantom der Oper
- 2005: Charlie und die Schokoladenfabrik – Der Schokoladenraum und -fluss
- 2006: The Da Vinci Code – Sakrileg – Die Louvre-Gallerie
- 2006: Casino Royale – Einstürzendes Haus in Venedig
- 2006: James Bond 007: Ein Quantum Trost (2008) – Flugzeugset, brennendes Hotel (Wüste), (fiktiver) Glockenturm Siena
- 2007: Primeval – Rückkehr der Urzeitmonster
- 2008: Mamma Mia!
Weblinks
- Pinewood und Shepperton Studios - offizielle Website
- Pinewood Studios auf screenonline.org.uk
- Sohonet - offizielle Website
- Pinewood und Shepperton Studios - Besucherseite
- offizielles Pinewood and Shepperton Catering
51.548558333333-0.53475833333334Koordinaten: 51° 32′ 55″ N, 0° 32′ 5″ WKategorien:- Filmstudio (Vereinigtes Königreich)
- James Bond
- Unternehmen (Buckinghamshire)
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