Feuerball (1965)

Feuerball (1965)
Filmdaten
Deutscher Titel: Feuerball
Originaltitel: Thunderball
Produktionsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1965
Länge: ca. 125 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Terence Young
Drehbuch: Richard Maibaum
John Hopkins
Produktion: Kevin McClory
Albert R. Broccoli
Musik: John Barry
Titelsong: Tom Jones
Kamera: Ted Moore
Schnitt: Peter R. Hunt
Besetzung

Feuerball (engl. Originaltitel: Thunderball) ist der vierte Teil der von Eon Productions Ltd. produzierten James Bond-Reihe. Regie führte zum letzten Mal Terence Young, die Rolle des MI6-Agenten James Bond ist mit Sean Connery besetzt. Der Film spielte weltweit mehr als 140 Mio. Dollar ein und erhielt als zweiter (nach Goldfinger im Vorjahr), und bis zum heutigen Tag auch letzter James Bond-Film einen Oscar, nämlich für die besten Spezialeffekte.

Aufgrund der auf mehrere Urheber verteilten Rechte am Roman erschien 1983 das Remake Sag niemals nie in den Kinos.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Filmhandlung lehnt sich stark an die Romanvorlage an. Die Verbrecherorganisation Phantom (im englischsprachigen Original S.P.E.C.T.R.E.) hat ein NATO-Flugzeug vom Typ Avro Vulcan mit zwei Atombomben an Bord entführt und droht, eine Großstadt mit Millionen von Menschen zu vernichten, falls nicht ein hohes Lösegeld bezahlt wird. Bond folgt in einem Wettlauf gegen die Zeit einer Spur, die ihn nach Nassau auf den Bahamas führt.

Dort trifft er auf den hochrangigen Phantom-Agenten Emilio Largo und die atemberaubende Domino Derval. Mit ihr hat Bond eine Romanze. Außerdem findet er sich im Bett mit der Gehilfin des Ganoven, Fiona Volpe wieder. Er entkommt einigen Handlangern Largos, die ihn zu entführen versuchten. Die Konfrontation entlädt sich in einer gigantischen Unterwasserschlacht, wo Bond und seine Verbündeten versuchen, die Bomben zu entschärfen und die drohende Katastrophe abzuwenden.

Kritiken

„Mit vielen Unterwasserkämpfen in die Länge gezogenes Bond-Abenteuer. Zwar liebt und tötet der Held auch diesmal im Auftrag ihrer Majestät, doch das Geschehen ist viel unrealistischer als in den geschickter gestalteten Vorgängern.“

Lexikon des internationalen Films

Auszeichnungen

Der Film erhielt 1966 den Oscar für die besten visuellen Effekte. Außerdem gewann er den Laurel Award als Bestes Action-Drama.

Gadgets

  • das Bond-Auto Aston Martin DB5, das bereits in Goldfinger verwendet wurde; diese Version war jedoch mit einem Heck-Wasserwerfer ausgestattet, welcher im Film Goldfinger weder erwähnt, noch verwendet wurde
  • in der Eröffnungssequenz benutzt Bond einen Raketenrucksack (Bell Textron Jet), um aus einem Landgut zu entkommen
  • Ortungspille: Wenn Bond diese (radioaktive, aber harmlose) Pille schluckt, sendet sie ein Signal aus, das nur von einem bestimmten Gerät empfangen werden kann
  • Mini-Mundlufttank: Wenn dieses kleine Gerät in den Mund gesteckt wird, liefert es etwa vier Minuten lang Luft unter Wasser
  • Armbanduhr mit eingebautem Geigerzähler
  • Hightech-Sauerstofftank mit aufgesetztem Schiffschraubenantrieb und Harpunenfunktion

Filmfehler

  • Bei der Verfolgungsjagd sind in den einzelnen Einstellungen Leitlinien auf der Straße, sowie ein Zaun neben der Straße zu sehen, in anderen ist nur ein Zaun oder nur die Leitlinien zu sehen (0:34:30ff)
  • Als Bond in Largos Anwesen einbricht und aus dem Keller wieder herauskommt, lässt er die eine Kellerklappe geöffnet. Bei der nächsten Aufnahme ist diese wieder geschlossen.
  • Beim Unterwasserkampf Bonds mit Largos Leuten durchstößt Bond einem von ihnen das Taucherbrillenglas. Der Mann sinkt zu Boden, dabei ist das Glas allerdings (wieder) intakt (1:54:44).
  • Ebenfalls beim Unterwasserkampf wird Bonds (blaue) Taucherbrille von einem Gegner heruntergerissen. Bond nimmt daraufhin die (schwarze) Taucherbrille eines anderen toten Gegners. In der nächsten Szene ist die Brille wieder blau.
  • Bond wird bei seiner Flucht beim Straßenfest am rechten Bein angeschossen, verbindet sich kurz darauf in einer Toilette aber das linke (1:23:10, 1:25:50).

Kontroverse

Feuerball war ursprünglich als erste Folge einer geplanten Fernsehserie vorgesehen, oder aber als eigenständiger Film. Für dieses Projekt erarbeitete Ian Fleming mit den Autoren Kevin McClory and Jack Whittingham die Kurzgeschichte und das Drehbuch. Als die Idee einer Serie fallen gelassen wurde, übernahm Fleming die Geschichte und baute diese zu einem Roman aus. Das Buch wurde dann 1961 als neunter James Bond-Roman veröffentlicht. Zu Beginn wurde lediglich Fleming als Autor angegeben. Seine Mitautoren verklagten ihn, was dazu führte, dass nicht Feuerball als erster Bond-Film gedreht wurde, sondern Dr. No.

Als Folge der Klage wurden McClory und Whittingham in späteren Auflagen des Romans als Mitautoren genannt, auch wenn Fleming weiterhin als Hauptautor galt. Zusätzlich erhielt McClory die Verfilmungsrechte. Nach dem kommerziellen Erfolg der ersten drei James Bond-Filme einigten sich die Produzenten Albert R. Broccoli und Harry Saltzman mit Kevin McClory auf die Verfilmung von Feuerball. Dieser wurde am Produktionsprozess und der Verteilung der Gewinne des Films der Eon Productions Ltd. beteiligt. Als Gegenzug durfte McClory 10 Jahre lang keine Verfilmung dieser Geschichte angehen.

Nach Ablauf dieser Frist 1975 begann Kevin McClory mit den Planungen zu einer Neuverfilmung der Geschichte. Bis zur Entstehung des Remakes Sag niemals nie 1983 standen sich bei Gerichtsprozessen McClory auf der einen und die Produzenten der James-Bond-Reihe und United Artists auf der anderen Seite gegenüber. Seitdem hat McClory wiederholt versucht, eine neue Version zu produzieren und auch die ihm zugesprochenen Rechte zu verkaufen.

Trivia

  • Der Originaltitel des Filmes sollte „Mister Kiss Kiss Bang Bang“ sein, und sogar ein Titelsong wurde fertiggestellt; aber der Name wurde schließlich geändert. Allerdings hat dieser Titel zwei Cameos im Film: Als der Klub, in welchen Bond vor Fiona flüchtet („Club Kiss Kiss“) und der Titelsong als die Melodie, zu der Bond und Fiona tanzen.
  • In der deutschen Version wurde das Skript an der Stelle, an der Bond Graf Lippe im Dampfbad einschließt, geändert, dass Bond ein lustiges Liedchen vor sich hinträllert. Im Original tut er das nicht, aber gemäß dem Audiokommentar zum Film hatten die Produzenten in der Tat vorgehabt, ihn ein Lied singen zu lassen. Das wurde dann schließlich wegen der Charakterdarstellung Bonds unterlassen.
  • Der Solo für U.N.C.L.E. Reunion-Film The Fifteen Years Later Affair bekam 1983 in Deutschland den Titel Thunderball.
  • Der Titelsong sollte zuerst von Johnny Cash gesungen werden, doch dann entschied man sich für Tom Jones.

Literatur

Danny Morgenstern, Manfred Hobsch: James Bond XXL. Schwarzkopf & Schwarzkopf, ISBN 3-89602-545-7

Weblinks



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