Pipstorn

Pipstorn

Der Pipstorn ist ein Wald auf der dänischen Insel Fünen, der nahe der Stadt Fåborg beiderseits der Bahnlinie nach Svendborg liegt. Im Wald befinden sich über Jahrtausende genutzte Grab- und Kultstätten.

Der Pipstorn gehörte seit alters her zum Findstrupgaard, dem späteren Herrensitz Holstenshus. Die Reste alter Äcker zeugen davon, dass Teile des Waldes Ackerland waren. Der jedoch lediglich eingeschränkte Bodenbau bewirkte, dass eine vielseitige Auswahl von Objekten aus der Vorzeit bewahrt blieb.

Inhaltsverzeichnis

Dolmen

Die fünf erhaltenen Langgräber sind die ältesten erkannten Gräber im Wald. Die kleinen Dolmen liegen zum Teil in Hünenbetten und wurden zwischen 3500 und 2800 v. Chr. also während 700 Jahren Jungsteinzeit angelegt, aber bisweilen Jahrtausende hindurch nachgenutzt. Im Pipstorn konnte man bis 1999 eine Buche sehen, die dabei war mit ihrem Wurzelwerk ein Steingrab zu umschlingen. Dieser Baum stürzte aber bei einem Sturm um.

Große Grabhügel

Die 34 großen Grabhügel im Pipstorn sind die größte Konzentration von Grabhügeln im Amt Fünen (also incl. der kleinen südfünischen Inseln sowie Tåsinge und Langeland). Die Hügel sind nicht untersucht worden, stammen aber aus der älteren Bronzezeit (1800-1000 v. Chr.). Die größeren wurden später noch zur Beisetzung von Urnen oder Baumsärgen benutzt.

Kleine Grabhügel

Die kleinen Hügelgräber stammen aus der jüngeren Bronze- (1000-500 v. Chr.) und der älteren Eisenzeit. Das Hügelgrabfeld entstand über mehrere Jahrhunderte während der Zeit der Leichenverbrennung. Eine weitere Gruppe von kleinen Hügelgräbern ist umgeben von einem kaum sichtbaren Steinkreis. Sie enthalten Brandgräber aus der vorrömischen Eisenzeit, den Jahrhunderten vor der Zeitenwende.

Steinkreis

Zwischen den Hügelgrabfeldern sind zwanzig große Steine in einem Kreis auf einem Hügel angeordnet. Die Anlage gleicht den Gräbern der späten Eisenzeit wie Lindholm Høje mit Steinkreisen um Brandgräber. Solche Steinsetzungen können auch oval, quadratisch, dreieckig oder schiffsförmig sein. Sie wurden etwa 500-1000 nach Chr. angelegt.

Steinkisten

Ein Wasserlauf geht unter dem Weg zwischen fein ausgeführten Särgen aus zugehauenen Feldsteinen hindurch. Diese Steinkisten können mehrere hundert Jahre alt sein.

Wölbäcker

Hügelförmige Äcker als lange, schmale Erhöhungen sieht man an fünf Stellen im Wald. Die Ackerform entstand dadurch, dass die Erde stets zur Mitte des Ackers gepflügt wurde. Die Vertiefungen zwischen den Äckern wirkten als Entwässerungsgräben. Die Methode wurde vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert angewandt. Die Äcker im Pipstorn sind mit einer Breite von fünf Metern ungewöhnlich schmal.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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