- Pocahontas
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Pocahontas [ˈpɒkəˌhɒntəs], auch Matoaka („die Verspielte“, „die, die alles durcheinanderbringt“; * um 1595 in Virginia; † 21. März 1617 in Gravesend, südöstlich von London) war die Tochter des Indianerhäuptlings Powhatan-Sachem und Mittlerin zwischen den Stämmen der Virginia-Algonkin und den englischen Kolonisten.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Bericht des Kapitäns John Smith soll Pocahontas diesen durch persönliches Eingreifen vor dem Tod gerettet haben, indem sie sich schützend vor ihn warf, als Pocahontas' Vater ihn töten wollte.
1613 lockten die Engländer sie auf ein Schiff. Zunächst als Geisel gefangen gehalten, taufte man sie als Prinzessin Rebecca christlich und verheiratete sie 1614 mit dem Virginia-Pflanzer John Rolfe. Als Botschafterin ihres königlichen Vaters kam sie an den englischen Königshof. Dort wurde Pocahontas 1616 als einzige vom britischen Königshaus anerkannte „Indianerprinzessin“ und Botschafterin ihres „königlichen“ Vaters Powhatan bei Hofe empfangen. Aufgrund ihrer Anmut und ihres aufgeweckten Geistes war sie unter den Adeligen sehr beliebt, dennoch missbilligte der Hof Rolfes Heirat mit Pocahontas, da diese im Gegensatz zu ihm von königlichem Geblüt war. Pocahontas, jetzt Rebecca Rolfe genannt, verstarb kurz nach dem Antritt der Rückreise nach Virginia, in Gravesend (im Nordwesten der Grafschaft Kent). Als Ursache für ihren frühen Tod werden je nach Quelle Lungenentzündung, Tuberkulose, Typhus oder die Pocken genannt. Aus ihrer Zeit am Hof ist eine Miniatur erhalten, die sie in der damaligen Hoftracht zeigt.
Der Kuppelraum des Kapitols in Washington ist mit einem Wandgemälde der Taufe der Indianerin geschmückt.
Rezeption
Literatur
Arno Schmidt bezieht sich in seiner frühen Erzählung Seelandschaft mit Pocahontas (1955) in Titel und handelnder Person auf die berühmte Indianerprinzessin, sowie wahrscheinlich auch auf die Biographie von John Esten Cooke My Lady Pocahontas.
Musik
Ein besonders populäres musikalisches Denkmal wurde Pocahontas und Captain Smith in einer Textzeile des Songs Fever von Otis Blackwell (Pseudonym: John Davenport) und Eddie Cooley zuteil. Der Titel wurde durch Interpreten wie Peggy Lee (1958) und Elvis Presley (1960) berühmt gemacht und wird bis heute immer wieder von namhaften Künstlern gecovert.
Auch von Neil Young gibt es einen berühmten Song namens Pocahontas, der u.a. von Johnny Cash gecovert wurde.
Film
- 1995 – Pocahontas (Walt Disney)
- 1995 – Pocahontas: Die Legende mit Sandrine Holt als Pocahontas[1][2]
- 1999 – Pocahontas 2: Reise in eine neue Welt (Walt Disney)
- 2005 – The New World (Warner Bros. Pictures)
Literatur
- Paula G. Allen: Pocahontas. Medicine woman, spy, entrepreneur, diplomat. Harper Books, San Francisco 2003, ISBN 0-06-053687-X.
- Philip L. Barbour: Pocahontas and her world. A chronicle of America's first settlement in which is related the story of the indians and the englishmen. Hale, London 1971
- Stuart E. Brown: Pocahontas' descentants. Genealogical Publications, Baltimore, Md. 2003
- Klaus Theweleit: Pocahontas in Wonderland. Shakespeare on Tour. Pocahontas I. Stroemfeld Verlag, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-87877-751-5
- Helen C. Rountree: Pocahontas, Powhatan, Opechancanough. Three Indian Lives Changed by Jamestown. University of Virginia Press 2005.
Weblinks
Commons: Pocahontas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Pocahontas im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Seite des Love and Hate in Jamestown: John Smith, Pocahontas, and the Start of A New Nation (englisch)
- Dokumentation über aktuelle Forschung zum Leben von Pocahontas
Einzelnachweise
- ↑ [1] im Film-Lexikon (deutsch)
- ↑ Pocahontas: The Legend in der Internet Movie Database (englisch)
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