- Pogranitschny (Primorje)
-
Siedlung städtischen Typs Pogranitschny
ПограничныйFöderationskreis Ferner Osten Region Primorje Rajon Pogranitschny Gegründet 1898 Frühere Namen Grodekowo (1898–1958) Siedlung städtischen Typs seit 1936 Höhe des Zentrums 180 m Bevölkerung 11.857 Einw. (Stand: 2009) Zeitzone UTC+11 Telefonvorwahl (+7) 42345 Postleitzahl 692580–692582 Kfz-Kennzeichen 25, 125 OKATO 05 232 551 Geographische Lage Koordinaten 44° 24′ N, 131° 23′ O44.408333333333131.375180Koordinaten: 44° 24′ 30″ N, 131° 22′ 30″ O Region PrimorjeListe großer Siedlungen in Russland Pogranitschny (russisch Пограни́чный) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Region Primorje (Russland) mit 11.857 Einwohnern (2009).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Siedlung liegt knapp 150 km nordnordwestlich der Regionshauptstadt Wladiwostok am Rand des sich entlang der 10 km entfernten Grenze zur Volksrepublik China erstreckenden Mittelgebirges, dessen bewaldeter Kamm westlich der Siedlung mit dem Berg Tamoschennaja („Zollberg“) eine Höhe von gut 700 m erreicht, am Oberlauf des Flüsschens Nesterowka (früher Tachejasch) im Einzugsbereich des Chankasees.
Pogranitschny ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Pogranitschny.
Geschichte
Die Geschichte des Ortes beginnt mit dem Bau der Chinesischen Osteisenbahn ab 1898, die als letztes Teilstück der ursprünglichen Streckenführung der Transsibirischen Eisenbahn Transbaikalien über das Territorium des damaligen Kaiserreiches China (Mandschurei) mit der Primorje-Region verband, wo sie in Nikolsk Anschluss an die bereits zuvor fertig gestellte Ussuri-Eisenbahn Wladiwostok–Chabarowsk erhielt. An Stelle der heutigen Siedlung entstanden die erste größere Bahnstation im Streckenverlauf auf russischem Gebiet östlich der Mandschurei sowie 1908[1] eine Kosakenstaniza, die nach dem Generalgouverneur des Amurgebietes Nikolai Grodekow die Namen Grodekowo bzw. Grodekowskaja erhielten.
Nach der Oktoberrevolution 1917 und im folgenden Bürgerkrieg befanden sich Bahnstation und Ort mehrfach wechselnd in der Hand „roter“ und „weißer“ Truppen oder Partisanen. So befand sich hier von 1920 bis Juli 1921 das Hauptquartier der weißen Einheiten der Ussurikosaken unter General (Ataman) Ju. Sawizki, die gegen den kommunistischen Pufferstaat Fernöstliche Republik kämpften.[2]
Im Rahmen einer Verwaltungsreform wurde Grodekowo am 4. Januar 1926 Verwaltungszentrum eines Rajons. 1936 erhielt der Ort den Status einer Siedlung städtischen Typs und 1958 den heutigen Namen (etwa „Grenzsiedlung“, von russisch graniza für Grenze).
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1903 754 1914 1.613 1959 11.024 1970 9.752 1979 10.098 1989 11.333 2002 12.221 2009 11.857 Anmerkung: 1959–2002 Volkszählungsdaten
Wirtschaft und Infrastruktur
In Pogranitschny als Zentrum eines Landwirtschaftsgebietes überwiegen Betriebe der Lebensmittelindustrie.[1]
Obwohl die Hauptstrecke der Transsibirischen Eisenbahn bereits seit dem Ersten Weltkrieg auf russischem Territorium die Mandschurei nördlich umgeht, spielt die Strecke über Pogranitschnaja nach China wieder eine bedeutende Rolle. Beim Ort befindet sich die Station Grodekowo (Streckenkilometer 97 ab Ussurijsk) und einige Kilometer südöstlich der Güterbahnhof Grodekowo II (km 90).
Über Pogranitschny führt auch die Regionalstraße A184 von Ussurijsk an der Fernstraße M60 Chabarowsk–Wladiwostok zur chinesischen Grenze; von dort weiter über das wenige Kilometer weiter gelegene Suifenhe in Richtung Harbin. Die Grenzbahnhöfe und der Straßengrenzübergang sind ebenfalls bedeutende Wirtschaftsfaktoren.
Persönlichkeiten
- Leonid Jarmolnik (* 1954 in Grodekowo), Theater- und Filmschauspieler
- Arseni Nesmelow (eigentlich Arseni Mitropolski; 1889–1945), Schriftsteller und Journalist der „weißen“ russischen Emigration; starb in Grodekowo
Einzelnachweise
- ↑ a b Pogranitschny auf der Webseite des Geographischen Instituts der RAN (russisch)
- ↑ Die Ussurikosaken in den Revolutionen von 1917 und im Bürgerkrieg im Fernen Osten auf einer Webseite der Astrachaner Kosaken (russisch)
Weblinks
Städte (und andere Orte mit mindestens 10.000 Einwohnern) in der Region PrimorjeVerwaltungszentrum: Wladiwostok
Arsenjew | Artjom | Bolschoi Kamen | Chorol | Dalnegorsk | Dalneretschensk | Fokino | Kamen-Rybolow | Kawalerowo | Lessosawodsk | Lutschegorsk | Nachodka | Partisansk | Pogranitschny | Pokrowka | Slawjanka | Spassk-Dalni | Tschernigowka | Tschugujewka | Ussurijsk
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Pogranitschny — ist der Name mehrerer geographischer Objekte in Russland: einer Siedlung städtischen Typs in der Region Primorje, siehe Pogranitschny (Primorje) einer Siedlung und gleichnamigen Landgemeinde der Oblast Kaliningrad (bis 1946 Hermsdorf, Kreis… … Deutsch Wikipedia
Primorje (Russland) — Region Primorje Flagge Wappen … Deutsch Wikipedia
Pokrowka (Primorje, Oktjabrski) — Selo Pokrowka Покровка Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/AltFöderationskreis … Deutsch Wikipedia
Verwaltungsgliederung der Region Primorje — (orange: Rajons; gelb: Stadtkreise) Die Region Primorje im Föderationskreis Ferner Osten der Russischen Föderation gliedert sich in 22 Rajons und 12 Stadtkreise. Den Rajons sind insgesamt 28 Stadt und 117 Landgemeinden unterstellt (Stand: 2010) … Deutsch Wikipedia
Liste der Städte in der Region Primorje — Dies ist eine Liste der Städte und Siedlungen städtischen Typs in der russischen Region Primorje. Die folgende Tabelle enthält die Städte und städtischen Siedlungen der Region, ihre russischen Namen, die Verwaltungseinheiten, denen sie angehören… … Deutsch Wikipedia
Slawjanka (Primorje) — Siedlung städtischen Typs Slawjanka Славянка Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/AltFödera … Deutsch Wikipedia
Chorol (Primorje) — Selo Chorol Хороль Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/AltFöderationskreis … Deutsch Wikipedia
Fokino (Primorje) — Stadt Fokino Фокино Wappen … Deutsch Wikipedia
Bolschoj Kamen — Stadt Bolschoi Kamen Большой Камень Flagge Wappen … Deutsch Wikipedia
Vladivostok — Stadt Wladiwostok Владивосток Wappen … Deutsch Wikipedia