Polizeigeschichtliche Sammlung Niedersachsen

Polizeigeschichtliche Sammlung Niedersachsen
Ausstellungshalle des Museums in Hannover

Die Polizeigeschichtliche Sammlung Niedersachsen ist ein Polizei-Museum in Nienburg/Weser. Es handelt sich mit rund 700 m2 um eine der größte Ausstellungen zu diesem Thema in Deutschland. [1] Das Museum zeigt die Entwicklung der Polizei seit dem Altertum und stellt schwerpunktmäßig die Entwicklung der niedersächsischen Landespolizei nach dem Zweiten Weltkrieg dar. Das im Jahre 2000 gegründete Museum hatte bis 2011 seinen Sitz in Hannover.

Inhaltsverzeichnis

Themen

Anti-Kernkraft-Demonstration in den 1970er Jahren, links Trabbi

Die Ausstellung besteht neben Bild- und Texttafeln aus rund 1.000 historischen Polizei-Exponaten, wie Uniformen, Ausrüstungsgegenständen, Polizeifahrzeugen, Polizeiwache, Geräten des Erkennungsdienstes. Herausragend sind Dokumente und Fotos aus den Polizeiakten im Fall des hannoverschen Serienmörders Fritz Haarmann sowie sein Tatwerkzeug, ein Hackebeil. Erwähnenswert sind auch die Ermittlungsakten zur Festnahme der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof 1972 in Langenhagen.

Die Hauptthemen der Präsentation sind:

Daneben gibt es wechselnde Sonderausstellungen zu polizeilichen Themen. 2005 war dies die Ausstellung Die Kölner Polizei im Nationalsozialismus.

Angebote

Weitere Angebote des Museums sind:

  • Bibliothek
  • Bild und Textarchiv
  • Fortbildungsveranstaltungen
  • Seminarbetrieb
  • Lesungen (beispielsweise 2008: "tendenziell kriminell")

Lage und Betreiber

"Schupo" mit Pickelhaube auf Fahrradstreife

Das Museum war bei seiner Eröffnung am 5. Mai 2000 in Hannover in einer ehemaligen Produktionshalle auf dem Werksgelände des früheren Rundfunkgeräteherstellers Telefunken untergebracht. Geöffnet war es an zwei Wochentagen sowie auf Anfrage. Laut eigenen Angaben hat das Museum jährlich etwa 7.000 Besucher, in der hannoverschen Langen Nacht der Museen allein 1.000 Gäste. Der Eintritt ist kostenlos. Betreiber war ursprünglich das Bildungsinstitut der Polizei Niedersachsen (BIP NI), das 2007 in die Polizeiakademie Niedersachsen überging, beides Polizeibehörden des Landes Niedersachsen. Ideell und materiell wird die Ausstellung vom 2001 gegründeten Förderkreis der Polizeigeschichtlichen Sammlung Niedersachsen e.V. unterstützt. Vereinsvorsitzender ist der Landespolizeidirektor a. D. Andreas Schiefer.

2010 wurde bekannt, dass das Museum aus finanziellen Gründen (fast 300.000 Euro jährliche Kosten) im Jahre 2011 teilweise aufgelöst werden sollte. [2] Laut den ersten Plänen sollte eine Kernausstellung mit der wissenschaftlichen Forschung im Behördenhaus am Waterlooplatz in Hannover untergebracht werden, während die größeren Exponate in ein Magazin in der Polizeiakademie Niedersachsen am Standort Hann. Münden (ehemalige Landespolizeischule Niedersachsen) wandern sollten. [3] Im Juni 2011 gab das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport bekannt, dass das Museum nach Nienburg/Weser verlagert und an den Betrieb der Polizeiakademie Niedersachsen angebunden wird. [4]. Dort eröffnete es im November 2011 seinen Betrieb in Räumlichkeiten in der Innenstadt. Während sich die Ausstellungsfläche gegenüber dem bisherigen Sitz in Hannover von 1.400 m2 auf 700 m2 verkleinert hat, haben sich die Öffnungszeiten in Nienburg auf fünf Wochentage ausgeweitet.

Andere deutsche Polizeimuseen

In der Bundesrepublik bestehen mehrere ähnliche polizeigeschichtliche Sammlungen. Laut Prospekt der hannoverschen Einrichtung soll diese Ausstellung einzigartig sein, wahrscheinlich aufgrund ihres Umfangs. Die übrigen Sammlungen haben jeweils die Geschichte der jeweiligen Landespolizei zum Inhalt. Als Dachverband gilt die Deutsche Gesellschaft für Polizeigeschichte. Sie wurde 1989 in der damaligen Polizei-Führungsakademie in Münster-Hiltrup (jetzt Deutschen Hochschule der Polizei) gegründet. Die rund 370 Mitglieder der überregionalen Vereinigung befassen sich mit der Geschichte der Polizei im In- und Ausland.

Einzelnachweise

  1. HAZ vom 2. September 2009
  2. HAZ vom 20. September 2010
  3. HAZ vom 30. Dezember 2010
  4. Neues Polizeimuseum im Herzen der Stadt Nienburg

Weblinks

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