Presbyterorum Ordinis

Presbyterorum Ordinis

Presbyterorum Ordinis (Abkürzung: PO) ist ein Dekret des Zweiten Vatikanischen Konzil, es trägt den Untertitel „Über Dienst und Leben der Priester“ und wurde am 7. Dezember 1965 veröffentlicht.

Inhaltsverzeichnis

Vorrede

Das Dokument wird mit einer „Vorrede“ eröffnet und beschreibt die Gründe und das Ziel dieser Anordnung. Die Konzilsväter wenden sich ganz ausdrücklich an die Priester im Seelsorgedienst. Es wird betont, dass durch „die Weihe und die vom Bischof empfangene Sendung die Priester zum Dienst für Christus bestellt werden...und damit sie „ihr Amt in seelsorglich und menschlich vielfach so tiefgreifend veränderten Verhältnissen wirksamer zu unterstützen und ihrem Leben besser Sorge zu tragen“ wird von der heiligen Synode dieses Dekret erlassen (vergl. PO Vorrede).

Das Priestertum und die Sendung der Kirche

Im I. Kapitel wird das Priestertum und die Sendung der Kirche, beschrieben und zum Ausdruck gebracht, dass sich durch den Dienst der Priester das geistige Opfer der Gläubigen verwirklicht und darin seine Vollendung findet. „Denn ihr Dienst“, so heißt es weiter, „der in der Verkündigung des Evangeliums seinen Anfang nimmt, schöpft seine ganze Kraft aus dem Opfer Christi (...) die Priester werden durch die Salbung des Heiligen Geistes mit einer besonderen Prägung bezeichnet und so Christus, dem Erlöser, gleichförmig gemacht, so dass sie in der Person Christi, des Hauptes, handeln können“ (...) denn jeder pastorale Dienst der Kirche „schöpft seine ganze Kraft aus dem Opfer Christi“(PO Nr. 2).

Der priesterliche Dienst

Das II. Kapitel geht auf die priesterlichen Ämter, die Beziehung der Priester zu anderen und die Verteilung der Priester und den Priesternachwuchs ein. Es wird u. a. festgelegt, „dass die erste Aufgabe der Priester als Mitarbeiter der Bischöfe die Verkündigung des Wortes ist“ (vergl. PO Nr. 4), denn, so heißt es, „das Volk Gottes wird an erster Stelle geeint durch das Wort des lebendigen Gottes" (ebd. Nr.4). Das Geheimnis der Eucharistie ist der Kern und Angelpunkt des Priesteramt und „enthält das Heilsgut der Kirche in seiner ganzen Fülle: Christus selbst unser Osterlamm und das lebendige Brot“ (vergl. PO Nr. 5). Das Zweite Vatikanische Konzil hat hiermit die pastorale Erfahrung aufgegriffen und betont, dass es wichtig ist, die zukünftigen Priester zu einer wahren kirchlichen Gemeinschaft zu bilden. „Die Priester üben entsprechend ihrem Anteil an der Vollmacht das Amt Christi, des Hauptes und Hirten, aus. Sie versammeln im Namen des Bischofs die Familie Gottes, die als Gemeinschaft von Brüdern nach Einheit verlangt, und führen sie durch Christus im Geist zu Gott dem Vater“ (vergl. PO Nr. 6).

Des Weiteren wurde in diesem Dekret die Bedeutung des Gehorsams gegenüber dem Diözesanbischof betont. Dieser Gehorsam im Geist der Zusammenarbeit mit dem Bischof dient der geordnet zu leistenden apostolischen Tätigkeit und fördert so die Einheit der Kirche. Die Priester sollen aber auch in ihrer seelsorgerischen Arbeit die Laien mit einbeziehen und ihnen bestimmte Funktionen übertragen. „Sie sollen gern auf die Laien hören, ihre Wünsche brüderlich erwägen und ihre Erfahrung und Zuständigkeit in den verschiedenen Bereichen des menschlichen Wirkens anerkennen“ (vergl. PO Nr. 9) .

Das Leben der Priester

Das III. Kapitel beinhaltet Antworten auf die Berufung der Priester zur Vollkommenheit, beschreibt besondere Erfordernisse für das geistliche Leben der Priester und gibt Hilfen für das priesterliche Leben. Hier wird auch zur Frage des Zölibats Stellung bezogen: „der Zölibat ist ein Zeichen des neuen Lebens, zu dessen Dienst der Diener der Kirche geweiht wird; mit freudigem Herzen auf sich genommen, kündigt er strahlend das Reich Gottes an“ (vergl. PO Nr.16]; und weiterhin ist „der Zölibat in vielfacher Hinsicht dem Priestertum angemessen" (vergl. PO Nr. 16). Des Weiteren wird den Priestern die rechte Verwendung der zeitlichen Güter eingeschärft, „die Kirchengüter im eigentlichen Sinne sollen die Priester sachgerecht und nach den Richtlinien der kirchlichen Gesetze verwalten, wenn möglich unter Zuhilfenahme erfahrener Laien; diese Güter sind stets nur für die Zwecke zu verwenden, um deren Willen die Kirche zeitliche Güter besitzen darf, nämlich für den rechten Vollzug des Gottesdienstes, für den angemessenen Unterhalt des Klerus und für die apostolischen und caritativen Werke, besonders für jene, die den Armen zugute kommen“ (vergl. PO Nr. 17).

Schlussermahnung

Abschließend wird auf die Schwierigkeiten, unter denen die Priester leiden, verwiesen, die Synode erklärte „wie sehr sich die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse und sogar die Sitten der Menschen in einer Wandlung befinden, wie sehr die Ordnung der Werte in der Einschätzung der Menschen sich ändert (...) Deshalb haben die Priester und bisweilen sogar die Gläubigen in der heutigen Welt das Empfinden, als gehörten sie nicht mehr zu ihr, und fragen sich angstvoll, wie sie mit ihr auf geeignete Weise im Handeln und in der Sprache noch Gemeinschaft haben können“ (vergl. PO Nr. 22).

Weblinks

Text des Dekrets


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