Preševo

Preševo
Прешево
Preševo
Presheva
Wappen fehlt
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Preševo (Serbien)
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Basisdaten
Staat: Serbien
Okrug: Pčinja
Koordinaten: 42° 19′ N, 21° 39′ O42.30916666666721.647777777778510Koordinaten: 42° 18′ 33″ N, 21° 38′ 52″ O
Höhe: 510 m. i. J.
Fläche: 264 km²
Einwohner: 34.904 (2002)
Bevölkerungsdichte: 132 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+381) 017
Postleitzahl: 17523
Kfz-Kennzeichen: VR
Struktur und Verwaltung (Stand: 2011)
Gliederung: 34 Siedlungen
Bürgermeister: Ragmi Mustafa (PDSH)
Webpräsenz:

Preševo (kyrillisch Прешево, albanisch Presheva bzw. Preshevë) ist der Hauptort der gleichnamigen Gemeinde im Süden Serbiens. Es liegt im Morava-Tal an der Grenze zu Mazedonien und dem Kosovo. Die Gemeinde Preševo hat eine Fläche von 264 km² und umfasst 34 Ortschaften, in denen 34.904 Menschen leben (Volkszählung 2002). 89,1% der Bewohner sind Albaner, damit ist Preševo die größte mehrheitlich albanische Gemeinde in Zentralserbien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schon zur Römerzeit verlief eine Straße von Belgrad (Singidunum) über Niš (Naissus) und Skopje (Scupi) nach Thessaloniki durch das Preševo-Tal.

Im späten Mittelalter geriet die Stadt samt Umgebung unter osmanische Herrschaft. Teile der albanische Bevölkerung von Preševo waren an der Liga von Prizren beteiligt. Zwischen 1840 und 1912 flüchteten viele Albaner aus Toplica sowie Surdulica ins Preševo-Tal. Einige Ortschaften werden noch heute von ihren Nachfahren bewohnt.

Nach den Balkankriegen von 1912/13 wurde Preševo Teil des Königereiches Serbien und ab 1918 des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen, des späteren Königreiches Jugoslawien.

Während des Zweiten Weltkrieges gehörte das Preševo-Tal zu denjenigen Teilen Jugoslawiens, die 1941 bis 1944 von bulgarischen Truppen besetzt und von Bulgarien annektiert waren.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg kam das Gebiet zum Territorium der sozialistischen Republik Serbien.

Zusammen mit der benachbarten Gemeinde Bujanovac und der etwas nördlicher gelegenen Gemeinde Medveđa geriet Preševo 2000/2001 in die Schlagzeilen, als eine Gruppe militanter Albaner aus der Region und dem benachbartem Kosovo, genannt UÇPMB (Ushtria Çlirimtare e Preshevës, Medvegjes dhe Bujanocit, albanisch für „Befreiungsarmee von Preševo, Medveđa und Bujanovac“) in einem bewaffneten Aufstand versuchte, diese drei Gemeinden zunächst an das Kosovo und danach zusammen mit dem Kosovo an ein ethnisches Albanien anzuschließen. Die UÇPMB formierte sich in einer 5 km breiten und mehrere Kilometer langen Zone, welche direkt nach dem Kosovokrieg zwischen der Provinz und dem Engeren Serbien eingerichtet wurde, um die KFOR und die serbischen Truppen voneinander fernzuhalten. Als der Konflikt in Preševo, Bujanovac und Medveđa (zusammen oft auch als das Preševo-Tal, alb. Lugina e Preshevës, serb. Preševska dolina bezeichnet) zu eskalieren drohte, genehmigte die NATO der serbischen Armee die Rückkehr in die Sicherheitszone. Die UÇPMB zog sich aus der Zone in den Kosovo zurück, wo sie von der KFOR entwaffnet wurde. Damit konnte der albanische Aufstand gewaltlos aufgelöst werden.[2]

Wirtschaft

Der wirtschaftliche Kollaps Jugoslawiens, der folgende Kosovokonflikt, sowie auch der Mazedonienkonflikt, verschlimmerten erheblich die wirtschaftliche Lage der seit jeher eher unterentwickelten Region. Der Hauptzweig der Wirtschaft besteht aus Landwirtschaft (Weizen, Tabak, Mais, Melonen) und Forstwirtschaft. Im Dorf Oraovica gibt es einen Stausee, welcher für die Bewässerung der Felder im Tal sowie zum Fischen und auch als Erholungsort genutzt wird. Der Dienstleistungsbereich (Einzelhandel, Gastronomie) ist ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig der Region. Industrielle Strukturen bilden unter den Betrieben die Ausnahme. Die Baubranche hat eine kleinere Bedeutung. Über 60% der Bevölkerung haben keine bezahlte Arbeit, sind jedoch durch Haus, Land, Acker und Hof weitgehend Selbstversorger. Weiterhin werden viele Familien durch die in der Diaspora lebenden Gastarbeiter finanziell unterstützt. Eine weitere Einkommensquelle stellt der Schmuggel über die nahegelegenen Grenzen dar. Die jüngeren Einwohner studieren in Priština, Tetovo oder auch Tirana und ziehen sobald sie genug Geld zusammen haben aus der ländlichen Region ohne Zukunftsperspektiven weg. Seit 2002 dürfen auch Albaner in Preševo wieder Polizeibeamte stellen.[2]

Ortschaften

Aliđerce, Berčevac, Bujić, Bukarevac, Bukuvac, Buštranje, Cakanovac, Cerevajka, Crnotince, Čukarka, Depce, Donja Šušaja, Golemi Dol, Gornja Šušaja, Gospođince, Ilince, Kurbalija, Ljanik, Mađare, Miratovac, Norča, Oraovica, Pečeno, Preševo, Rajince, Ranatovce, Reljan, Svinjište, Sefer, Slavujevac, Stanevce, Strezovce, Trnava, Žujince

Einzelnachweise

  1. Vgl. Enciklopedija Jugoslavije, 2. Aufl., Bd. 6, Zagreb 1990, S. 282 (Karte: Podjela Jugoslavije na okupaciona područja 1941.).
  2. a b Serbia: Maintaining Peace in the Presevo Valley, International Crisis Group Europe Report N°186, 16. Oktober 2007

Weblinks


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