- Prosna (Korsze)
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Prosna Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Ermland-Masuren Landkreis: Kętrzyn Gmina: Korsze Geographische Lage: 54° 14′ N, 21° 5′ O54.23638888888921.081111111111Koordinaten: 54° 14′ 11″ N, 21° 4′ 52″ O Einwohner: 277 (2006)
Telefonvorwahl: (+48) 89 Kfz-Kennzeichen: NKE Wirtschaft und Verkehr Straße: Sępopol-Sątoczno Nächster int. Flughafen: Danzig Kaliningrad Prosna (deutsch Prassen) ist ein Dorf in Polen in der Wojewodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zum Powiat Kętrzyński, Gemeinde Korsze.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Das Dorf liegt im Norden Polens im historischen Ostpreußen an der Guber. Zwölf Kilometer nördlich von Prosna befindet sich die Staatsgrenze zur russischen Oblast Kaliningrad.
Geschichte
1376 wurde das Dorf nach Kulmer Recht lokalisiert.[1] Der Hochmeister des Deutschen Ordens Winrich von Kniprode ließ dazu eine Handfeste ausfertigen, welche dem Ort eine Fläche von fünf Hektar zusprach.[2] 1484[1], 1490[2] oder 1520[3] wurde der Ort durch Heirat Botho zu Eulenburgs mit der Tochter Albrechts Vogt von Ammerthal[4] Sitz der Grafen zu Eulenburg (bzw. von Ileburg) und blieb dies bis 1945. 1547 errichteten diese ein Gutshaus. Zwischen 1610 und 1620 wurde ein neues Gutshaus errichtet, welches 1667 ausgebaut wurde. 1785 hatte die Siedlung neun Wohngebäude.[1] Die Belastung durch die Napoleonischen Kriege Anfang des 19. Jahrhunderts zwangen die zu Eulenburgs ihre 3.000 Hektar umfassenden Ländereien zu verpachten und die Einnahmen daraus zur Schuldentilgung zu verwenden.[5] 1860 erfolgte ein grundlegender Umbau des Gutshauses im neogotischen Stil.[1] Zehn Jahre darauf zog erstmals wieder ein zu Eulenburg in Prassen ein. 1875 wurde der Turm des Gutshauses errichtet.[5] 1973 gehörte die Staatliche Landwirtschaftsgesellschaft (PGR, Państwowe Gospodarstwo Rolne) Prosna zum Schulzenamt Kałwagi, Gemeinde Korsze.[6] 1945, am Ende des Zweiten Weltkrieges marschierte die Rote Armee in die Gegend ein. Als Folge des Krieges wurde das Dorf Teil Polens und es erfolgte die Umbenennung von Prassen in Prosna. Im Gutshaus zogen sowjetische Soldaten ein und blieben dort bis 1946. Bei ihrer Abreise waren nur wenige Gegenstände des Hauses noch erhalten. In den folgenden Jahren verfiel das Gebäude und heute ist es nur noch eine Ruine.[3]
Ortsname
Die Namen Prosna als auch Prassen gehen auf das pruzzische Wort für Hirse zurück.[1]
Einwohnerentwicklung
1939 lebten 1.469 Menschen in Prosna[1], 1970 waren es 249[6].
Legende
Im Gutshaus gab es einen Liliputsaal, für dessen Namensgebung zwei Legenden bestehen. Die erste Legende, die Goethe in eine Ballade aufnahm, spricht von einer Zwergenhochzeit in jenem Saal. Die Schlossherrin hatte einem Liliputaner die Erlaubnis dessen Bitte gewährt eine Hochzeit dort zu feiern. Der Sohn des Hauses wusste davon nichts und betrat den Hochzeitsaal und störte so die Feier. Am folgenden Tag bedankte sich der Zwerg bei der Familie mit einem Diamantring. Auf Grund der Störung hatten aber die Liliputaner beschlossen, dass zukünftig nie mehr als 13 Eulenburgs gleichzeitig leben dürften.[2]
Im Deutschen Sagenbuch (1853) von Ludwig Bechstein steht eine andere Variante. Nach dieser wollte der König der Barstukken die Tochter der Eulenburgs zu seiner Frau und versprach der Familie Glück auf ewige Zeit. In die Hochzeit wurde eingewilligt und die Tochter wurde ihm im Liliputsaal zugeführt und verschwand daraufhin für immer. Das die Freiherren zu Grafen wurden, war das versprochene Glück.[2]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
[[Datei:[2009-07 Prosna.jpg|thumb|Prosna (2007)]] Die Straße durch Prosna führt im Nordwesten über Suliki und Prętawki ins fünf Kilometer entfernte Sępopol. In südöstlicher Richtung führt sie über Sątoczno und Bykowo ins sieben Kilometer entfernte Glitajny wo die Straße in die Wojewodschaftsstraße 590 (droga wojewódzka 590) mündet.
Der geographisch nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Kaliningrad, der sich etwa 80 Kilometer nordwestlich auf russischem Hoheitsgebiet befindet. Der nächste internationale Flughafen auf polnischem Staatsgebiet ist der etwa 170 Kilometer westlich gelegene Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig.
Verweise
Literatur
- Tadeusz Swat: Dzieje Wsi. In: Aniela Bałanda u. a.: Kętrzyn. Z dziejów miasta i okolic. Pojezierze, Olsztyn 1978, S. 218–219 (Seria monografii miast Warmii i Mazur).
Weblinks
Commons: Prosna – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienFußnoten
- ↑ a b c d e f Swat 1978, S. 218
- ↑ a b c d Ostpreußen.net, Geschichte des Gutes in Prosna - Prassen, 1. Mai 2003
- ↑ a b Zeitung Piramida, Nr. 8, Juli 1997, hier nach korsze.com, Prosna, abgerufen am 7. Februar 2009 (WebCite)
- ↑ Sie hieß Barbara oder auch Anna
- ↑ a b Höhne, Manfred, Der Kreis Rastenburg, 7. März 2001, (WebCite)
- ↑ a b Swat 1978, S. 219
Kategorie:- Ort der Woiwodschaft Ermland-Masuren
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