Kröligkeim

Kröligkeim
Krelikiejmy
Krelikiejmy führt kein Wappen
Krelikiejmy (Polen)
DEC
Krelikiejmy
Krelikiejmy
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Landkreis: Kętrzyn
Gmina: Barciany
Geographische Lage: 54° 15′ N, 21° 11′ O54.25388888888921.1869444444447Koordinaten: 54° 15′ 14″ N, 21° 11′ 13″ O
Höhe: 35 m n.p.m
Einwohner: 150
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NKE
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Skandawa−Prosna
Nächster int. Flughafen: Danzig oder
Kaliningrad

Krelikiejmy (deutsch Kröligkeim) ist ein Dorf in Polen in der Woiwodschaft Ermland-Masuren, Gemeinde Barciany.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Das Dorf Krelikiejmy liegt etwa neun Kilometer südlich der Staatsgrenze Polens zur russischen Oblast Kaliningrad.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahr 1374 wo es Erwähnung in einer Handfeste findet[A 1] und die Anlage des Dorfes nach Kulmer Recht verbrieft ist[1]. An der Stelle des Dorfes bestand bereits ein pruzzisches Dorf von welchem auch der Name übernommen wurde. Vermutlich waren die umliegenden Felder aber bereits sein einiger Zeit wüst, da die Siedler elf Jahre von Abgabenlasten befreit wurden. Zum Dorf gehörten 54 Hufe Land, davon zehn Hufe Wald. Zum Eigenbedarf durften die Einwohner fischen.[A 2] Am 29. Juni 1390 wurde dem Dorf vom Komtur von Balga Arnoldt von Bürgk eine weitere Wiese zwischen Köligkeim in Lebenstein (später Löwenstein, heute Lwowiec) von einem Hufen Größe erweitert. Weitere 19 Morgen Wiesen wurden dem Dorf vom Komtur von Balga Conradt von Kiburg am 24. Mai 1392 verliehen.[A 3] 1437 gab es im Dorf zwei Schenken.[1] Der Hochmeister des Deutschen Ordens Heinrich Reuß von Plauen überließ 1468 Niklas von Kelitten für die Zeit seines Lebens alle Einkünfte aus dem Dorf. Dafür musste von Kelitten bei Bedarf des Ordens einen berittenen Krieger stellen. Am 21. März 1489 verlieh Hans von Tiefen Kröligkeim weitere sieben Hufe des Dorfes Perdekeim welche nur als Allgemeingut genutzt werden durften.[A 4] 1543 war ein Oberst Wolf von Kreytzen Besitzer von Kröligkeim, er hatte das Gut als Pfand für 40.000 Mark welche er dem Großen Kurfürsten geliehen hatte erhalten.[A 5] 1738/39 wurde in Kröligkeim eine Volksschule gegründet da nun die Principia regulativa für ganz Preußen galt und eine Schulpflicht festsetzte.[2] 1924 wurde eine gepflasterte Straße in Richtung Skandau (Skandawa) gebaut, endete aber an der Flurgrenze etwa 360 Meter von Sillginnen (Silginy) von wo es eine befestigte Straße nach Skandau gab.[A 6] Während des Ersten Weltkrieges wurde Kröligkeim von russischen Truppen besetzt, die zuvor geflohenen Bevölkerung kehrte in ihre Häuser zurück. Gewaltakte der Besetzer blieben weitgehend aus, nach etwa vier Wochen mussten die Russen sich zurückziehen. Beim Rückzug wurden zwei deutsche Soldaten erschossen, begraben wurden sie auf dem Friedhof von Kröligkeim.[A 7] 1936 begann der Reichsarbeitsdienst den Fluss Guber zu regulieren da dieser regelmäßig seine Dämme brechen ließ und sich dann über die Felder ergoß.[A 8] Auf Grund des Zweiten Weltkrieges konnten die Arbeiten nicht beendet werden. Am 26. Januar 1945 flüchteten die Bewohner vor der anrückenden Roten Armee.[A 9] Als Folge des Zweiten Weltkrieges wurde das Dorf Teil der Volksrepublik Polen. 1970 wurden 234 Einwohner im Dorf gezählt. 1973 wurde Krelikiejmy Schulzenamt der Gemeinde Skandawa. Heute bildet das Dorf ein Schulzenamt (sołectwo) in der Gemeinde Barciany.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Krelikiejmy liegt an einer Straße zwischen den Dörfern Skandawa und Prosna. Eine Bahnverbindung gibt im etwa 10 Kilometer südlich gelegene Korsze.

Der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Kaliningrad etwa 80 Kilometer nördlich auf russischem Staatsgebiet. Der Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig ist der nächste internationale Flughafen auf polnischem Staatsgebiet. Er liegt etwa 180 Kilometer westlich von Krelikiejmy.

Söhne und Töchter des Ortes

Literatur

  • Tadeusz Swat: Dzieje Wsi in Kętrzyn: z dziejów miasta i okolic, Olsztyn 1978, S. 199
  • Oskar-Wilhelm Bachor, Der Kreis Gerdauen: Ein ostpreuss. Heimatbuch, Würzburg 1986

Fußnoten

  1. a b Swat 1978, S. 199
  2. Bachor 1986, S. 217
  • Gruppe A: Paul Schikowski, Geschichte des kölmischen Dorfes Kröligkeim in Oskar-Wilhelm Bachor, Der Kreis Gerdauen: Ein ostpreuss. Heimatbuch, Würzburg 1986
  1. S. 145
  2. S. 145
  3. S. 146
  4. S. 146
  5. S. 147
  6. S. 150
  7. S. 150
  8. S. 149
  9. S. 150

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