Pulew

Pulew

Kubrat Pulew (* 4. Mai 1981) ist ein bulgarischer Boxer. Er wurde 2008 Europameister der Amateurboxer im Superschwergewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Kubrat Wenkow Pulew, genannt "The Cobra", ist Angehöriger der bulgarischen Armee im Sergeantrang und als solcher Mitglied des Armeesportklubs CSKA Sofia. Sein Trainer ist Michail Takow. Er gehört seit dem Jahre 2001 der bulgarischen Spitzenklasse der Amateurboxer an. 2001 wurde er auch mit einem Sieg über Iwan Atanasow erstmals bulgarischer Meister im Schwergewicht. Er siegte 2001 auch bei einem der ältesten europäischen Boxturniere, dem Strandjata Cup in Plowdiw, im Halbschwergewicht mit einem Sieg über seinen Landsmann Emil Krastew.

Die internationale Karriere von Kubrat Pulew begann ebenfalls im Jahre 2001. Er wurde bei der Weltmeisterschaft in Belfast im Schwergewicht eingesetzt. Er siegte dort über Mukhamet Adamow aus Kasachstan nach Punkten, unterlag aber im Viertelfinale gegen Sultanachmed Ibragimow aus Russland und belegte den 5. Platz.

2002 siegte er erneut beim Strandjata Cup. Dabei gelang ihm im Schwergewicht ein sensationeller Sieg über den kubanischen Meister Odlanier Solis. Er traf dann beim sich anschliessenden Chemiepokalturnier in Halle wieder auf Ibragimow, dem er wieder unterlag. Gemeinsam mit Steffen Kretschmann, Deutschland, belegte er aber dort einen hervorragenden 3. Platz.

Im Jahre 2003 nahm Kubrat Pulew an der Weltmeisterschaft in Bangkok teil. Im Schwergewicht traf er dabei gleich in der ersten Runde auf Odlanier Solis, der für die Niederlage beim Standjata-Turnier 2002 Revanche nahm, Kubrat Pulew nach Punkten schlug und ihn damit aus dem Rennen warf.

2004 gewann Kubrat Pulew bei der Meisterschaft der Europäischen Union in Madrid im Schwergewicht über Balint Turgony aus Ungarn, Dieter Roth aus Deutschland und Vitalis Sobacius aus Litauen und gewann damit den Titel in seiner Klasse. Bei der Europameisterschaft 2004 in Pula gelang ihm im Superschwergewicht ein Sieg über den starken Deutschen Alexander Powernow, aber durch eine Niederlage im Achtelfinale schied er aus und kam nur auf den 9. Platz. Dieser Platz reichte nicht als Qualifikation für die Olympischen Spiele in Athen. Nach der Europameisterschaft in Pula siegte er beim Olympia-Qualifikations-Turnier in Göteborg im Superschwergewichtz. Er besiegte dabei Andreas Gustafsson aus Schweden, Wjatscheslaw Hlaskow aus der Ukraine u. Alan Reynolds aus Irland. Trotz dieses Turniersieges war er bei den Olympischen Spielen nur Ersatzmann im Superschwergewicht. Da aber kein anderer Boxer ausfiel, musste er beim olympischen Boxturnier in Athen zuschauen.

Das Boxjahr 2005 begann für Kubrat Pulew sehr erfolgreich, denn er besiegte beim Strandjata-Turnier in Plowdiw im Finale den russischen Meister Islam Timursijew klar nach Punkten (26:15) und siegte damit erneut bei diesem Turnier. Beim Chemie-Pokal in Halle verlor er überraschend gegen Sebastian Köber aus Deutschland und erreichte somit in Halle nur den 5. Platz im Superschwergewicht. Bei der Weltmeisterschaft in Mianyang/China besiegte er Steven Rucke aus Australien und Alen Begmanovic aus Serbien vorzeitig und stand damit im Halbfinale erneut seinem alten Rivalen Odlanier Solis gegenüber. Solis gewann nach Punkten (25:11) und wurde anschliessend auch Weltmeister. Für Kubrat Pulew blieb aber ein hervorragender 3. Platz, der mit dem Gewinn einer WM-Bronzemedaille einherging.

2006 gewann Kubrat Pulew sowohl beim Strandjata-Turnier in Pleven als auch beim Chemie-Pokal in Halle im Superschwergewicht. In Pleven siegte er im Finale kampflos über den verletzten Wjatscheslaw Hlaskow, während er in Halle mit Jaroslaw Jaksto aus Litauen, Wjatscheslaw Hlaskow und Magomed Abdulsalamow aus Russland drei europäische Spitzenboxer besiegen musste. Ein weiterer Medaillengewinn gelang ihm dann bei der Europameisterschaft 2006 in Plowdiw. Nach Siegen über Wjatscheslaw Hlaskow u. Csaba Kurtusz aus Ungarn unterlag er dort im Halbfinale gegen Islam Timursijew durch Abbruch in der 2. Runde und holte sich damit eine EM-Bronzemedaille.

Im Jahre 2007 schlug Kubrat Pulew beim Chemie-Pokal in Halle mit Boris Boschenko, Stefan Köber und Erkan Teper die versammelte deutsche Spitzenklasse im Superschwergewicht und gewann damit dieses Turnier erneut. Vor der Weltmeisterschaft in Chicago nahm er auch noch an Turnieren in Usti nad Labem und Bukarest teil. Bei beiden Turnieren hatte er Pech, denn er musste In Usti im Halbfinale gegen Daniel Beehan aus Australien verletzt aufgeben. In Bukarest verletzte er sich in seinem siegreichen Halfinalkampf gegen Erkan Teper und trat vorsichtshalber zum Endkampf gegen Razvan Cojanu aus Rumänien nicht mehr an.

Bei der Weltmeisterschaft 2007 in Chicago siegte er über Beka Lobschanidse aus Georgien und Wladimir Prusa aus Tschechien jeweils nach Punkten. Im Achtelfinale verlor er aber gegen Roberto Cammarelle aus Italien und kam damit nur auf den 9. Platz.

2008 gewann Kubrat Pulew wieder das Strandjata-Turnier im Superschwergewicht. Im Finale besiegte er dabei den kubanischen Meister Robert Alfonso klar nach Punkten (20:9). Anschliessend erkämpfte er sich beim 1. europäischen Qualifikations-Turnier für die Olympischen Spiele 2008 in Pescara die Fahrkarte nach Peking. In Pescara siegte er über Stefan Köber aus Deutschland, Raitis Ritenieks aus Lettland und Jaroslaw Jaksto. Zu den Olympischen Spielen fuhr er sehr zuversichtlich. Er traf dort in der 1. Runde auf den nahezu unbekannten jungen Kolumbier Oscar Rivas und musste sich diesem nach Punkten (5:11) geschlagen geben.

Im November 2008 konnte Kubrat Pulew dann endlich bei einer großen internationalen Meisterschaft triumphieren. Bei der Europameisterschaft in Liverpool holte er sich mit vier Siegen den Titel und besiegte dabei im Endkampf Denis Sergejew aus Russland klar nach Punkten (9:2).

Nach neuesten Informationen plant Kubrat Pulew nunmehr zu den Berufsboxern überzutreten.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Hs = Halbschwergewicht, S = Schwergewicht, SS = Superschwergewicht, bis 81 kg, 91 kg und über 91 kg Körpergewicht)

  • 2001, 1. Platz, Strandjata-Turnier in Plowdiw, Hs, mit einm Finalsieg über Emil Krastew, Bulgarien;
  • 2001, 5. Platz, WM in Belfast, S, mit einem Punktsieg über Mukhamet Adamow, Kasachstan und einer Punktniederlage gegen Sultanachmedow Ibragimow, Russland;
  • 2002, 1. Platz, Strandjata-Turnier in Plowdiw, S, mit einem Punktsieg im Finale über Odlanier Solis, Kuba;
  • 2003, 17. Platz, WM in Bangkok, S, nach einer Niederlage gegen Odlanier Solis;
  • 2004, 1. Platz, Meisterschaft der Europäischen Union in Madrid, S, mit Siegen über Balint Turgony, Ungarn, Dieter Roth, Deutschland u. Vitalius Sobacius, Litauen;
  • 2004, 9. Platz, EM in Pula, SS, nach einem Punktsieg über Alexander Powernow, Deutschland, Niederlage im Achtelfinale;
  • 2005, 1. Platz, Strandjata-Turnier in Plowdiw, SS, mit Finalsieg über Islam Timursijew, Russland;
  • 2005, 5. Platz, Chemie-Pokal in Halle nach Punktniederlage im Viertelfinale gegen Sebastian Köber, Deutschland;
  • 2006, 1. Platz, Strandjata-Turnier in Pleven, SS, mit einem kampflosen Sieg im Finale über Wajtschelaw Hlaskow;
  • 2006, 1. Platz, Chemie-Pokal in Halle, SS, mit Siegen über Jaroslaw Jaksto, Litauen, Wjatscheslaw Hlaskow u. Magomed Abdulsalamow, Russland;
  • 2006, 1. Platz, Turnier Beogradski Pobednik in Belgrad, SS, mit Siegen über Denis Ursu, Moldawien u. Ivica Bakurin, Kroatien;
  • 2007, 1. Platz, Chemie-Pokal in Halle, SS, mit Siegen über Boris Boschenko, Stefan Köber und Erkan Teper, alle Deutschland;
  • 2007, 3. Platz, Grand Prix Turnier in Usti nad Labem, SS, mit Sieg über Krzysztof Glowacki, Polen und einer Aufgabeniederlage (Verletzung) gegen Daniel Beehan, Australien;
  • 2007, 2. Platz, Turnier um den "Golden Belt" in Bukarest, SS, mit Siegen über Bogdan Dinu, Rumänien u. Erkan Teper. Zum Finale gegen Razvan Cojanu, Rumänien konnte er wegen einer Verletzung nicht mehr antreten;
  • 2008, 1./2. Platz, Olympia-Qualifikations-Turnier in Pescara, SS, mit Siegen über Stefan Köber, Raitis Ritenieks, Lettland und Jaroslaw Jaksto. Der 1. Platz wurde nicht mehr ausgeboxt, da die Halbfinalgegner die Olympiaqualifikation schon in der Tasche hatten;
  • 2008, 9. Platz, OS in Peking, SS, nach einer Niederlage gegen Oscar Rivas, Kolumbien;
  • 2008, 1. Platz, EM in Liverpool, SS, mit Siegen über Primislaw Dimowski, Mazedonien, Marko Tomasevic, Kroatien, Roman Kapitenko, Ukraine u. Denis Sergejew, Russland

Bulgarische Meisterschaften

(Finalergebnisse)

  • 2001, S, kampflos Sieger über Iwan Atanasow,
  • 2003, S, Aufgabe-Sieger 1. Runde über Iwan Ignatow,
  • 2004, S, Punktsieger über Plamen Nedialkow,
  • 2005, SS, Punktsieger über Walentin Georgiew,
  • 2008, SS, kampflos Sieger über Stanislaw Spasow

Bulgarisches WM-Qualifk.-Turnier

  • 2007, 1. Platz, SS, mit Siegen über Denis Demirjan, Yordan Popow, Janko Dimitrow u. Miroslaw Christow

Quellen

  • Fachzeitschrift Box Sport,
  • Website "www.amateur-boxing.strefa.pl",
  • Website "www.sport-komplett.de",
  • Website "sports123.com",
  • Website "www.bulgariagazette.com"

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- 48k - Biographische Daten von Kubrat Pulew


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